“Trostbedürftige in der koreanischen Gesellschaft”
Unglücksopfer und Bedürftige heissen Papst in Seoul willkommen
Papst Franziskus ist unmittelbar nach seiner Ankunft in Südkorea mit Opfern des Fährunglücks vom April zusammengetroffen. Vier Angehörige von Toten begrüssten den Papst bei seiner Landung in Seoul am Donnerstag, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete. Nach Worten des Sprechers des Vorbereitungskomitees, Heo Young-yeop, waren auch weitere Vertreter von “Trostbedürftigen in der koreanischen Gesellschaft” zugegen, darunter zwei Überläufer aus Nordkorea, Gastarbeiter, Behinderte und Opfer von Verbrechen.
Laut dem Programm will Franziskus am Rande eines Gottesdienstes in Daejeon am Freitag mit Opfern des “Sewol”-Untergangs sprechen. Nach Angaben von Heo nehmen mehr als 600 Familienangehörige von Ertrunkenen zudem an einer Messe am Samstag in Seoul teil. Beim Kentern der Fähre am 16. April starben 294 Personen, hauptsächlich Jugendliche; zehn Menschen gelten als vermisst. Die Aufklärung der Unglücksursachen sorgt bis heute in Südkorea für Diskussion.
Kirche in Korea: Überlebt in Basisgemeinden
Das Jahr 1784 sieht die Gründung einer aussergewöhnlichen Kirche
VI: Asiatischer Jugendtag: Die Bedeutung des Heiligtums Solmoe
Live bei Radio Vatikan
Das Jahr 1784 sieht die Gründung einer aussergewöhnlichen Kirche: Gelehrte Koreaner stellen fest, dass ihr Neo-Konfuzianismus erstaunliche Ähnlichkeit hat zu dem, was sie aus China über das Christentum erfahren haben. Sie senden einen der ihren nach Bejing, der lässt sich taufen, kehrt zurück mit Bibeln und Katechismen, tauft selber die ersten Christen und so beginnt die Geschichte der Kirche im Land. Schnell übersteigt die Verkündung die eigene soziale Klasse, in einer stark von Hierarchie geprägten Gesellschaft stellt sie ein neues Modell von Zusammenleben vor und gewinnt schnell einige Attraktivität, vor allem im Süden.
Geprägt ist die Geschichte danach von Verfolgungswellen, die Katholiken waren lange Zeit gezwungen, sich in die Berge zurück zu ziehen und so genannte ‘Gyouchon’, Basisgemeinden zu bilden, die ohne viel Kontakt mit der Aussenwelt, ohne Priester und Hilfe jahrzehntelang bestanden.
Papst Franziskus beginnt Besuchsprogramm in Südkorea
Papst Franziskus beginnt Besuchsprogramm in Südkorea
Unmittelbarer Anlass für die Papstreise ist der VI. Asiatische Jugendtag – In Südkorea sind knapp 11 Prozent der Bevölkerung katholisch. Die Kirche verzeichnet in Asien ein beträchtliches Wachstum.
Seoul, kath.net/KNA, 14. August 2014
Papst Franziskus ist zu einem fünftägigen Besuch in Südkorea eingetroffen. Staatspräsidentin Park Geun-hye begrüsste das Kirchenoberhaupt bei der Ankunft am Donnerstagvormittag (Ortszeit) in Seoul. Zuvor hatte Franziskus auf dem Flug als erster Papst der Geschichte chinesischen Luftraum durchquert. Dabei richtete er eine Grussbotschaft an Staatspräsident Xi Jiping. Er wünschte Xi und der Bevölkerung Chinas die “göttlichen Segnungen des Friedens und des Wohlbefindens für die Nation”.
Koreanischer Weihbischof
Koreanischer Weihbischof: Hohe Erwartungen an Franziskus
Was erwarten sich Gesellschaft und Kirche in Korea vom Besuch von Papst Franziskus? Pater Bernd Hagenkord hat diese Fragen einem der Weihbischöfe von Seoul gestellt.
Wie die katholische Kirche bei der Demokratisierung Koreas während der letzten dreissig Jahre eine sehr wichtige Rolle gespielt hat, so muss sie heute ihre Rolle in der Überwindung der inneren Spaltungen des Landes finden. Dabei könne der Papstbesuch wichtige Impulse setzen. Das erhofft sich Timotheus Yu Gyoung-chon, Weihbischof des Erzbistums Seoul. Der Gesellschaft Koreas gebe der Besuch Gelegenheit, Kirche und Glauben kennen zu lernen. Gerade dieser Papst bringe Dinge mit, welche die Gesellschaft brauche.
Papst auf dem Weg nach Seoul
Papst Franziskus ist am Mittwoch zu einer fünftägigen Reise nach Südkorea aufgebrochen
Vatikan: Papst Johannes Paul II. in Korea
Vatikan: Apostolische Reise von Papst Franziskus in die Republik Korea – Programm (13.-18. August 2014)
Live by radio vatican
Franziskus startete kurz nach 16 Uhr vom römischen Flughafen Fiumicino an Bord einer Sondermaschine. Er wird begleitet von rund zwei Dutzend Mitarbeitern und 68 Journalisten. Erwartet wird eine – spontane – “fliegende Pressekonferenz”; möglicherweise aber erst auf dem Rückflug am 18. August. Das Eintreffen des argentinischen Papstes in Seoul wird gegen 3.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit erwartet. Es ist die dritte Auslandsreise des amtierenden Papstes und das erste Mal seit 25 Jahren, dass ein Papst Südkorea besucht.
Korea vor dem Papstbesuch
Korea vor dem Papstbesuch: Unser Korrespondent berichtet
Papstreise nach Korea: Bericht von der Grenzlinie
Südkorea: “Tür für die Evangelisierung Asiens”
Kardinalstaatssekretär: “Papst wird sich an ganz Asien wenden”
An diesem Mittwochnachmittag um 16 Uhr römischer Zeit wird Papst Franziskus nach Korea fliegen. Damit startet er eine fünftägige Reise in das ostasiatische Land. Unser Redaktionsleiter, Pater Bernd Hagenkord SJ, ist für uns in Südkorea. Er hat schon mal einige koreanische Zeitungen angeschaut.
Die Erwartungen an den Papst sortieren sich: Ein Blick in die – englischsprachigen – Zeitungen Seouls an diesem Mittwoch geben ein recht vollständiges Bild von dem, was den Papst erwarten wird.
Die unterdrückten Gläubigen befreien
Sehnsucht nach Versöhnung in einem geteilten Land
Die Anfänge des christlichen Korea
Sehnsucht nach Versöhnung in einem geteilten Land: Ein Gespräch über die Situation der koreanischen Katholiken heute mit Pfarrer Byoungil Kwone.
Die Tagespost, 11. August 2014, Von Michela Koller
Seit 2013 ist Pfarrer Byoungil Kwon für die koreanischen katholischen Gemeinden in Erlangen, Würzburg, Regensburg und München zuständig.
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