Heiligsprechung am Sonntag ohne Papst Benedikt

„Nicht so agil”: Heiligsprechung am Sonntag ohne Papst Benedikt

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Benedikt XVI. wird aller Voraussicht nach nicht an den Heiligsprechungen am Sonntag auf dem Petersplatz teilnehmen. Der emeritierte Papst sei „nicht mehr so agil wie vor einigen Monaten”, sagte Kardinal Angelo Becciu, Präfekt der Heiligsprechungskongregation, am Donnerstag vor Journalisten im Vatikan.

Papst Franziskus nimmt am Sonntag mehrere Heiligsprechungen vor: Paul VI., der ermordete salvadorianische Erzbischof Oscar Romero und fünf weiterer Frauen und Männer schreibt er bei einem feierlichen Gottesdienst ins Buch der Heiligen.

Papst Paul VI. hatte kurz nach seiner Papstwahl den jungen Dogmatikprofessor Joseph Ratzinger als beratenden Theologen zum Zweiten Vatikanischen Konzil berufen und ihn 1977 zum Erzbischof von München und zum Kardinal ernannt. Als Ende April 2014 Johannes XXIII. und Johannes Paul II. heiliggesprochen wurden, wohnte der heute 91-jährige Benedikt XVI. noch der Zeremonie bei.

Dass Paul VI. und Romero in derselben Zeremonie von Papst Franziskus heiliggesprochen werden, begründete Becciu damit, es seien mehrere Verfahren zu Ende gekommen und damit die Zeit für eine solche Feier. Beide Männer hätten ihr Leben der Kirche geschenkt, Paul VI. auf eine „unblutige Weise”, Romero als Märtyrer.

Humanae Vitae: Paps stellte sein Gewissen über den öffentlichen Beifall

Zum Lehrschreiben „Humanae vitae” (1968), der letzten Enzyklika Pauls VI., die vor allem durch die Ablehnung der künstlichen Empfängnisverhütung Resonanz fand, sagte Becciu, dem Papst sei klar gewesen, dass er damit unpopulär würde; er habe aber sein Gewissen über den öffentlichen Beifall gestellt.

Die weiteren neuen Heiligen sind Nunzio Sulprizio, Francesco Spinelli, Vincenzo Romano, Maria Katharina Kasper und Nazaria March Mesa. Maria Katharina Kasper (1820-1898) stammte aus dem deutschen Dernbach und gründete in ihrer Heimat das „Institut der armen Mägde Jesu” (Dernbacher Schwestern). Francesco Spinell (1853-1913) war Mailänder Diözesanpriester und Gründer des Instituts der Schwestern des Allerheiligsten Sakraments. Vincenzo Romano (1751-1831) war neapolitanischer Diözesanpriester und organisierte Schulen für Waisen- und Straßenkinder. Nazaria March Mesa (Ordensname: Nazaria Ignazia de Santa Teresa de Jesus; 1889-1943) war Spanierin und ging auf Missionseinsatz nach Argentinien. Dort gründete sie die Gemeinschaft der „Misioneras Cruzadas de la Iglesia”.

Der aus einfachen Verhältnissen in einem Abruzzen-Dorf stammende Nunzio Sulprizio (1817-1836) war im Alter von 19 Jahren in Neapel an den Folgen einer Knochenentzündung gestorben und stand schon zu seinem Lebensende im Ruf der Heiligkeit. Es war der bald heilige Paul VI. selbst, in dessen Pontifikat Sulprizio 1963 seliggesprochen wurde.

kap – gs

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