Deutscher Bundestag – Ausbreitung von Boko Haram in Nigeria

Berlin: (hib/SAS) Der Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe hat sich am Mittwoch mit der Ausbreitung der islamistischen Terrormiliz Boko Haram im westafrikanischen Nigeria sowie in den Nachbarstaaten befasst

Quelle, 30. März 2023
Die Geschichte hinter der Vision von Christus und dem Rosenkranz, der Boko Haram besiegt (catholicnewsagency.com)
Nigeria – Wahlen am 25. Februar und 11. März: Das Land steht an einem Wendepunkt – Agenzia Fides
Christenverfolgung in Nigeria – KIRCHE IN NOT (kirche-in-not.de)
Kirche in Not: Angriff der Fulani-Nomaden in Nigeria | Bistum Regensburg (bistum-regensburg.de)

Ein Vertreter der Bundesregierung berichtete, dass die Miliz durch die jahrelangen Machtkämpfe mit der Splittergruppe “Islamischer Staat Provinz Westafrika” (ISWAP), die sich 2016 von Boko Haram abgespalten hat, deutlich geschwächt sei. Zuletzt habe sie in den Auseinandersetzungen zwischen den rivalisierenden Gruppen um die Vorherrschaft in der Tschadsee-Region zwar wieder dominiert. Doch ein Ende der Konflikte, die seit 2009 zu einer der schwersten humanitären Krise weltweit geführt haben, sei nicht zu erwarten, so der Vertreter des Auswärtigen Amtes. Immerhin seien beide Milizen durch ihren Machtkampf so geschwächt, dass sie ihre Ziele kaum noch verfolgten und leichter von den nigerianischen Streitkräften und den Streitkräften der Nachbarländer bekämpft werden könnten. Dass es anlässlich der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Nigeria im Februar nicht zu größeren Angriffen gekommen sei, könne als Indiz für diese Entwicklung gesehen werden, so der Außenamts-Vertreter.

Seit dem Tod des früheren Boko-Haram-Anführers Abubakar Shekau im Mai 2021 hätten sich zudem etwa 100.000 mit der Miliz assoziierte Personen der nigerianischen Regierung gestellt – darunter auch Kommandeure und Kämpfer, aber vor allem Familienangehörige und Bauern aus den von der Miliz besetzten Gebieten, berichtete der Außenamts-Vertreter. Die Regierung des nördlichsten Bundesstaates Borno bemühe sich um Reintegration und werde dabei auch von Deutschland unterstützt. Die Bundesregierung sehe darin eine Möglichkeit, dem Terrorismus in der Region den Boden zu entziehen. Die Tschadsee-Region sei ein Schwerpunkt des deutschen Stabilisierungsengagements, betonte der Vertreter des Auswärtigen Amtes.

Dort litten laut Bundesregierung elf Millionen Menschen unter den Folgen von Terrorismus, Kriminalität, Gewalt und fehlenden Perspektiven und seien dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Diese leiste die Bundesregierung: 87 Millionen seien im letzten Jahr für die Tschadsee-Region zur Verfügung gestellt worden, davon 53 Millionen für Nigeria, so der Außenamtsvertreter. 2023 habe man 31 Millionen für die Tschadsee-Region vertraglich zugesagt.

Abgeordnete thematisierten unter anderem die Situation der Millionen von Binnenflüchtlingen, fragten nach Fortschritten der Reintegration von Milizionären sowie der Suche nach den mindestens 25.000 vermissten Menschen in Nigeria, die die nigerianische Regierung mit einer Datenbank unterstützen will.

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