Kinderarmut in der Schweiz überwinden

Über 100’000 Kinder sind in der reichen Schweiz von Armut betroffen. Caritas Schweiz findet, dass wir das nicht tolerieren dürfen: Es muss uns endlich gelingen, Kinderarmut zu überwinden

Kinderarmut überwinden: Gefordert ist die Politik by Caritas Schweiz – Issuu
Schweiz: Caritas ist alarmiert wegen Kinderarmut im Land

Nicht mitmachen können, anders sein – das kennt Kim (7) nur zu gut. Ihre Familie muss mit sehr wenig Geld leben. Und sie tun viel, damit das niemand merkt. So ist es am besten, ist Kims Mutter Linn überzeugt. Denn ihre Kinder sollen nicht noch mehr ausgegrenzt werden.

Kinderarmut in der Schweiz ist ein Thema, über das kaum jemand spricht. Aber sie existiert: 103’000 Kinder in der Schweiz sind von Armut betroffen und 269’000 sind von Armut bedroht. Das ist ein Skandal mit verheerenden Folgen für ihre Gesundheit, ihr Sozialleben, ihre Bildung: Das Geld fehlt oftmals schon für kleine Dinge. Gesundes Essen, ein Ort, an dem man konzentriert die Hausaufgaben machen kann oder die Gelegenheit, regelmässig draussen zu spielen und dabei Wichtiges zu lernen –  das sind alles keine Selbstverständlichkeiten. Auch Hobbies oder Sport in Vereinen können sich die Eltern armutsbetroffener Kinder oft nicht leisten.

Mit Familienergänzungsleistungen gegen Kinderarmut

Wie kann es sein, dass Kinder in der reichen Schweiz arm sind? Mitschuld haben hohe Kinderkosten, tiefe Einkommen der Eltern, mangelnde Möglichkeiten, Beruf und Familie zu vereinbaren, und eine schlechte Absicherung im Falle von Scheidung. Ausserdem investiert der Staat weniger in Kinder und Familien als der Durchschnitt der europäischen Länder. Deshalb ist besonders die Politik im Kampf gegen Kinderarmut gefordert.

Familien gehören nicht in die Sozialhilfe. Die Caritas fordert deshalb, schweizweit Familienergänzungsleistungen einzuführen. Vier Kantone (SO, VD, GE und TI) kennen bereits solche Leistungen. Ihre Erfahrungen zeigen: Sie wirken messbar bei der Bekämpfung von Familien- und Kinderarmut. Daher braucht es

  • vom Bund ein Rahmengesetz zur Einführung von Familienergänzungsleistungen und eine finanzielle Beteiligung
  • von den Kantonen ergänzende finanzielle Beiträge und eine nachhaltige Ausgestaltung dieser Leistungen.
  • vom neuen Parlament ein klares JA zu einer wirkungsvollen Familienpolitik für alle

Erfahren Sie in unserem Positionspapier «Die Schweiz darf Kinderarmut nicht tolerieren» mehr zu unserem Reformvorschlag gegen Kinderarmut.

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