Botschaft von Johannes Paull II. zu Maria-Namen 2003
Botschaft von Johannes Paull II. zur Maria-Namen-Feier 2003 des Rosenkranz-Sühnekreuzzuges um den Frieden UPDATE
Quelle
Jahr des Rosenkranzes – Eine Chance für den Frieden
Christus – Hoffnung Europas
Gebete
An die Teilnehmer der Maria-Namen-Feier 2003 des Rosenkranz-Sühnekreuzzugs um den Frieden – Wien
Liebe Brüder und Schwestern!
Es ist zu einem guten Brauch geworden, dass der Rosenkranz-Sühnekreuzzug Gläubige aus ganz Österreich und den benachbarten Ländern Mitteleuropas zur Mariä-Namen-Feier in die Wiener Stadthalle lädt. Dieses Gebetstreffen erlangt im Jahr des Rosenkranzes, das wir heuer begehen, besondere Bedeutung, da die vielen Beterinnen und Beter ein über die Grenzen der Donaumetropole weithin sichtbares Zeichen ihres Vertrauens in die mütterliche Macht Mariens setzen. Gerne verbindet sich Seine Heiligkeit Papst Johannes Paul II. mit allen, die zur Festfeier des Namens der Seligen Jungfrau Maria zusammengekommen sind, um für den Frieden in der Welt, die Einheit der Christen in der Wahrheit und die Versöhnung aller Menschen mit Gott zu beten.
Seit nunmehr vielen Jahren bemüht sich der Rosenkranz-Sühnekreuzzug, in vorbildlicher Weise das Rosenkranzgebet zu verbreiten, das der Heilige Vater mit Nachdruck in seinem ‘Apostolischen Schreiben Rosarium Virginis Mariae’ der gesamten Kirche erneut Herz gelegt hat. Dieses einfache und innige Gebet, das von den Päpsten immer wieder gefördert und von zahlreichen Heiligen geübt wurde, führt uns an der Hand Mariens Perle um Perle, gleichsam Schritt für Schritt, näher zu Jesus. In diesem Sinne ist der Rosenkranz ein hervorragendes geistliches Mittel, um am Beginn des Dritten Jahrtausends das programmatische Leitwort zu verwirklichen, das über der diesjährigen Mariä-Namen-Feier steht: »Mit Maria zu Christus, der Hoffnung Europas.« Jesus Christus, der in seiner Kirche immer gegenwärtig bleibt, ist fürwahr Quelle der Hoffnung für diesen Kontinent und für die ganze Welt. Maria, die menschliche Mutter des göttlichen Erlösers, ist als Mutter der Kirche auch die Mutter des Trostes und der Hoffnung für uns alle. Ihr vertrauen wir voll Zuversicht die Zukunft der Kirche in Europa und aller Brüder und Schwestern an: Sie wache über unser Leben, damit wir »das Evangelium der Hoffnung« zum Heil und zur Freude aller verkünden, feiern und ihm dienen! (vgl. Ecclesia in Europa, 125).
Angesichts der Herausforderungen und Prüfungen der Gegenwart ist es um so notwendiger, die Gebetsschnur Unserer Lieben Frau zu ergreifen, um unter ihrer Führung Christus tiefer kennen und lieben zu lernen. »Mit dem Rosenkranz geht das christliche Volk in die Schule Mariens, um sich in die Betrachtung der Schönheit des Antlitzes Christi und in die Erfahrung der Tiefe seiner Liebe einführen zu lassen« (Rosarium Virginis Mariae, 1). Den Jüngern Christi ist Maria zu jeder Zeit Erzieherin zur Liebe nach göttlichem Mass, Lehrmeisterin der Heiligkeit und Weggefährtin in der Nachfolge ihres Sohnes. Das christliche Abendland verdankt ihrer mütterlichen Fürsprache und Sorge das Heranreifen unzähliger heiliger Männer und Frauen, die den Gang der Geschichte im Geist des Evangeliums geprägt haben. Unter den vielen, die mit Hilfe des Rosenkranzgebets zu vorbildlichen Aposteln Christi wurden, sei hier nur Marco d’Aviano erwähnt, den der Heilige Vater am 27. April dieses Jahres seliggesprochen hat. Sein unerschütterliches Vertrauen in die Mutter Gottes hat die Stadt Wien aus der türkischen Belagerung befreit, verfeindete Völker versöhnt und damals das christliche Antlitz Europas gerettet. Das Beispiel des Kapuziners bestärkt uns, in Maria die Schutzfrau Europas zu sehen, die sich auch in diesem neuen Jahrtausend als Hilfe der Christen erweisen wird.
In froher Erinnerung an seinen Apostolischen Besuch in Mariazell am 13. September 1983 empfiehlt der Heilige Vater, wie er es vor 20 Jahren getan hat, Österreich und alle Völker Europas aufs neue der mächtigen Fürsprache Mariens an. Mögen Europa und seine Bewohner unter ihrem Schutzmantel geborgen sein, um in achtungsvoller Gemeinschaft mit allen Gliedern der grossen Menschheitsfamilie hoffnungsfroh einer menschenwürdigen und friedlichen Zukunft entgegenzugehen!
Mit diesem Wunsch und der inständigen Bitte, im treuen Gebet des heiligen Rosenkranzes für den Frieden in der Welt nicht nachzulassen, erteilt Seine Heiligkeit Papst Johannes Paul II. den anlässlich der Mariä-Namen-Feier versammelten Gläubigen sowie allen, denen sie sich im Gebet und in christlicher Liebe verbunden wissen, von Herzen den Apostolischen Segen.
Mit besten persönlichen Wünschen
Aus dem Vatikan, am 10. Juli 2003
ANGELO Kard. SODANO
Staatssekretär
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