„Zur Messe gehen ist keine Pflichtübung“

Generalaudienz: „Zur Messe gehen ist keine Pflichtübung“

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Vatikan: Franziskus wünscht Benedikt ‘Frohe Ostern’

Generalaudienz: „Zur Messe gehen ist keine Pflichtübung“
Christen sollten sich durch den sonntäglichen Besuch der Messe umformen lassen, um Christus immer ähnlicher zu werden. Das sagte Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch auf dem Petersplatz in Rom. Er schloss mit dieser Ansprache seine Katechesenreihe zur Heiligen Messe ab.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

„Die Christen gehen nicht in die Messe, um sich einer allwöchentlichen Pflicht zu entledigen, und dann vergessen sie das Ganze – nein! Die Christen gehen zur Messe, um am Leiden und an der Auferstehung des Herrn teilzunehmen und dann noch mehr als Christen zu leben. Hier geht es um die Pflicht zum christlichen Zeugnis! Wir verlassen die Kirche „in Frieden“, um den Segen Gottes in den Alltag zu tragen, in unsere Häuser, an unseren Arbeitsplatz. Um den Herrn mit unserem Leben zu verherrlichen.“

Wie die Messe beginne, so ende sie auch: mit dem Zeichen des Kreuzes. „Aber wenn wir aus der Kirche rauskommen und sofort anfangen zu schwätzen: Guck mal, der da… – dann ist die Messe nicht in mein Herz gedrungen. Warum? Weil ich nicht imstande bin, das christliche Zeugnis zu leben. Jedes Mal, wenn ich aus der Messe herauskomme, muss ich besser sein als in dem Moment, in dem ich eingetreten bin, mit mehr Leben, mehr Kraft, mit mehr Bereitschaft zum christlichen Zeugnis.“

Mit unserem Leben sollten wir das Sakrament ausdrücken, das wir in der Messe empfangen hätten, so Papst Franziskus. „Von der Feier ins Leben, also… Die Messe wird vollendet durch die konkreten Entscheidungen dessen, der sich in die Geheimnisse Christi hineinnehmen lässt. Vergessen wir nicht, dass wir die Eucharistie feiern, um zu lernen, eucharistische Menschen zu werden. Was das bedeutet? Es bedeutet, in unseren Handlungen Christus handeln zu lassen: dass seine Gedanken unsere Gedanken seien, seine Gefühle die unsrigen, seine Entscheidungen die unsrigen. Und das ist Heiligkeit: Handeln wie Christus ist christliche Heiligkeit.“

Zum Thema Heiligkeit will Papst Franziskus schon bald einen Grundlagentext veröffentlichen; diese Worte bei der Generalaudienz waren also schon mal ein kleiner Vorgeschmack darauf.

“ Nicht so enge, verschlossene Seelen ”

„Je mehr wir unseren Egoismus abschütteln und alles abtöten, was sich dem Evangelium und der Liebe Jesu entgegenstellt, umso mehr Platz schaffen wir in uns für das Wirken seines Geistes. Die Christen sind Männer und Frauen, die sich durch die Kraft des Heiligen Geistes – nachdem sie Leib und Blut Christi empfangen haben – die Seele weitmachen lassen! Lasst euch die Seele weitmachen! Nicht so enge, verschlossene Seelen, klein und egoistisch – nein! Weite, grosse Seelen, mit grossen Horizonten… Lasst euch die Seele weitmachen in der Kraft des Geistes, nach dem Empfang von Leib und Blut Christi.“

So wie die Realpräsenz Christi im geweihten Brot nicht mit dem Ende der Messe ende, so sollten auch die „Früchte der Messe“ im Alltagsleben eines jeden Christen spürbar sein. „Auch wenn der Vergleich ein bisschen hinkt, können wir doch sagen: Die Messe ist wie das Weizenkorn, das im Alltag wächst. Es wächst und reift in den guten Werken, in den Haltungen, die uns Jesus ähnlich machen. Die Früchte der Messe sollen im Alltag reifen.“

Die regelmässige Teilnahme an der Messe stärke auch unsere Zugehörigkeit zu der christlichen Gemeinschaft um uns herum, fuhr Papst Franziskus fort. „Und schliesslich bedeutet unsere Teilnahme an der Eucharistie auch eine Verpflichtung den anderen, vor allem den Armen gegenüber. Wir sollen vom Fleisch Christi übergehen zum Fleisch unserer Schwestern und Brüder, in denen er von uns erkannt, geehrt, geliebt werden will.“

Damit schloss der Papst den Zyklus seiner Katechesen zur Heiligen Messe ab. Er danke dem Herrn für diesen „Weg des Wiederentdeckens“ der Messe. „Lassen wir uns mit erneuertem Glauben anziehen von dieser wirklichen Begegnung mit Jesus! Er ist für uns gestorben und auferstanden –unser Zeitgenosse. Möge unser Leben blühen mit den Blumen der Hoffnung, des Glaubens, der guten Werke! Mögen wir immer die Kraft dazu in der Eucharistie finden, in der Verbindung mit Jesus!“

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