BenediktXVI.: ‘Betet für Afrika’

Päpstliches Monatsanliegen: Benedikt XVI. betet für Afrika

Quelle
CDU/CSU
– Religionsfreiheit verteidigen – Christen beistehen
Missionarische Gebetsmeinung November 2006

Kardinal Turkson: „Afrika in eine neue Umlaufbahn ‚katapultieren’“

Rom, 3. November 2006 (ZENIT.org)

Papst Benedikt XVI. betet im November besonders dafür, „dass durch das Bemühen der Gläubigen und der lebendigen Kräfte der Gesellschaft alte Ketten gesprengt werden, die die Entwicklung des afrikanischen Kontinents behindern“.

So lautet die Missionsgebetsmeinung für November 2006, die sich rund 50 Millionen Laien, Ordensleute, Priester und Bischöfe aus aller Welt zu Eigen machen. Im Rahmen des Gebetsapostolats tragen sie jeden Monat ihre Gebete und Opfer für die Person und die Anliegen des Papstes vor Gott.

Kardinal Peter Turkson, Erzbischof von Cape Coast (Ghana), verweist in seinem Kommentar zu diesem missionarischen Gebetsanliegen des Heiligen Vaters auf die großen Schätze der afrikanischen Kultur, die von den „edelsten Werten des menschlichen Daseins“ geprägt sei; zu ihnen gehörten unter anderem: „die Liebe für das Leben, das Zusammengehörigkeitsgefühl, das in den Familien gepflegt wird, der ausgeprägte Sinn für Solidarität und das Gemeinschaftsleben“. Die Stellung der Frauen und ihr Ansehen gelte es allerdings nachhaltig zu verbessern, fügt der Kardinal hinzu.

Sein Kommentar, der von der Nachrichtenagentur „Fides“ der Kongregation für die Evangelisierung der Völker veröffentlicht wurde, enthält auch einen historischen Rückblick, der die Unterdrückung des afrikanischen Kontinents und seiner Völker durch die arabische Welt und durch die europäischen Kolonialmächte aufzeigt. In Folge seien vielfach einheimische Politiker an die Macht gekommen, die „die Rechte der eigenen Bürger mit Füßen traten“.

Zu den neuen Problemen zählt Kardinal Turkson die fortschreitende Globalisierung und die Politik des freien Marktes, die für die aufstrebende Industrialisierung und Produktivität in Afrika eine „ernsthafte Bedrohung“ darstellten. Problematisch sei zudem die wachsende Polarisierung zwischen dem Westen und der islamischen Welt, die Schwarzafrika „in den Schatten eines religiösen Konflikts“ stelle. Die „Krönung aller Probleme“ ist für den Kardinal allerdings die HIV/Aids-Pandemie.

„Ergebnis all dieser Faktoren und vieler anderer ist es, dass verschiedene afrikanische Länder immer noch von Krankheit und Hunger, Stammeskonflikten, politischer Instabilität und Menschenrechtsverstößen heimgesucht werden“, fasst er mit Blick auf das Postsynodale Apostolische Schreiben Ecclesia in Africa (51) zusammen.

Während der Bischofssynode für Afrika sei der Kontinent aufgrund der angeführten Entwicklungen und der daraus resultierenden Probleme „mit dem Opfer im Gleichnis vom ‚Guten Samariter’ verglichen“ worden (Lk 10,30-37), stellt Kardinal Turkson fest. „So wie das misshandelte Opfer im Gleichnis war die Synode davon überzeugt, dass auch Afrika die Zuwendung und die Hilfe eines ‚guten Samariters’ benötige, um zu überleben.“

Diese Rolle habe die Kirche übernommen: unter anderem mit Programmen zur ganzheitlichen Entwicklung der Menschen, „die von den Regierenden und internationalen Hilfswerken bewundert und geschätzt werden“.

Wo allerdings die Bemühungen der Ortkirchen nicht ausreichten, „versuchen Christen und konfessionelle Organisationen insbesondere im Bereich der Gesundheitsversorgung und der wissenschaftlichen Forschung im Hinblick auf die Bekämpfung von Tropenkrankheiten… den Mangel auszugleichen. Zahlreiche Hilfswerke unterstützen die Programme der bischöflichen Kommissionen für Entwicklung im Hinblick auf die Alphabetisierung und die Förderung der guten Regierungsführung, oder wenn es um Projekte im Agrarbereich oder zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit geht. Außerdem werden auch Fortbildungsprogramme zum Erwerb grundlegender und technologischer Kompetenzen gefördert. Dabei darf man die zahlreichen Initiativen der internationalen Hilfswerke zur Förderung eines raschen Wachstums und der Entwicklung Afrikas nicht vergessen.“

Kardinal Turkson lobt abschließend die „wachsende Entschlossenheit“ der Regierungen und Staatschefs Afrikas, gegen Missbrauch und Korruption anzugehen, zuverlässige Verwaltungsstrukturen zu schaffen und die Integration zwischen den verschiedenen Stämmen zu fördern.

Es gehe darum, „Afrika in eine neue Umlaufbahn zu ‚katapultieren’, in der es bessere Gesundheitssysteme, wirtschaftliche Freiheit, Lebensmittelsicherheit, Entwicklung, Wachstum, Sicherheit und Frieden gibt“, bekräftigt er.

Jeden Monat betet Papst Benedikt XVI. auch für ein so genanntes „allgemeines Gebetsanliegen“. Im November ruft er Gott an, „dass in aller Welt jede Form des Terrorismus beendet wird“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel