Montag der 16. Woche im Jahreskreis

Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 12,38-42

Quelle

Hl. Christophorus,  Hl. Charbel Markhlouf – Tagesheilige

In jener Zeit sagten einige Schriftgelehrte und Pharisäer zu Jesus: Meister, wir möchten von dir ein Zeichen sehen.
Er antwortete ihnen: Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona.
Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Innern der Erde sein.
Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona.
Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Rupert von Deutz (um 1075-1130), Benediktinermönch
Von der Dreieinheit und ihren Werken, 42,4; PL 167,1130

„Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo“

Der Prophet Nathan hatte sich mit Batseba abgesprochen, sie haben beide ihr Vorhaben dem Greis vorgetragen, dem weisen König David, der sterben sollte (1 Kön 1). Darauf hat Salomo, dessen Name „friedvoller Herr“ bedeutet, die Salbung zum König empfangen. Dann ist das ganze Volk nach ihm hinaufgestiegen; die Menge spielte auf dem Horn und gab sich so der Freude hin, dass die Erde von ihrem Rufen erbebte, denn der König hatte erklärt: „Salomo ist es, den ich als König über Israel und Juda einsetze“ (vgl. 1 Kön 1,35.40). Diese Thronbesteigung ist zweifellos ein Vorausbild des Geheimnisses, von dem Daniel spricht: „Immer noch hatte ich die nächtlichen Visionen: Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn geführt. Ihm wurden Herrschaft, Würde und Königtum gegeben“ (Dan 7,13−14).

Ein Prophet also hat es erwirkt, dass Salomo als König eingesetzt wurde, so wie Christus, der Sohn Gottes, in Erfüllung der Prophezeiungen im geistlichen Sinn als Friedensfürst anerkannt wurde, als König der Herrlichkeit des Vaters, der alles an sich zieht. Salomo ist König geworden, während sein Vater noch lebte, so wie auch Christus König wurde durch Gott den Vater, der nicht sterben kann. Ja, ganz sicher hat er ihn zum König gemacht, zum „Erben des Alls“ (Hebr 1,2), der, der nicht stirbt und niemals sterben wird. Und, was wunderbar und einzigartig ist: Christus, der Erbe eines Vaters, der immer leben wird und nicht sterben muss, er ist gestorben, ein für alle Male; er ist wieder lebendig geworden und wird niemals mehr den Tod sehen.

Damals „setzte sich Salomo auf den Maulesel des Königs“ (vgl. 1 Kön 1,38). Doch besser noch: Christus sitzt jetzt auf dem Thron seines Vaters, das heisst über der ganzen Kirche […] „über alle Fürsten und Gewalten, Mächte und Herrschaften“ (Eph 1,21) „zur Rechten der Majestät im Himmel“ (vgl. Hebr 1,3). Deshalb steigt die ganze Menge nach ihm hinauf, das Volk, das singt und sich freut. Und die Erde erbebt bei ihrem Rufen. Auch wir haben die grosse Freude derer vernommen, die diese Herrlichkeit verkündet haben, das heisst die Freude der Apostel, die in den Sprachen aller sprechen konnten (Apg 2). Denn „über die ganze Erde ging ihr Schall hinaus“ und „ihre Worte sind bis an die Enden des Erdkreises ausgegangen“ (vgl. Ps 18(19),5 (Vulg.)).

Lesungen

Buch Exodus 14,5-18

In jenen Tagen, als man dem König von Ägypten meldete, das Volk sei geflohen, änderten der Pharao und seine Diener ihre Meinung über das Volk und sagten: Wie konnten wir nur Israel aus unserem Dienst entlassen!
Er liess seinen Streitwagen anspannen und nahm seine Leute mit.
Sechshundert auserlesene Streitwagen nahm er mit und alle anderen Streitwagen der Ägypter und drei Mann auf jedem Wagen.
Der Herr verhärtete das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, so dass er den Israeliten nachjagte, während sie voll Zuversicht weiterzogen.
Die Ägypter jagten mit allen Pferden und Streitwagen des Pharao, mit seiner Reiterei und seiner Streitmacht hinter ihnen her und holten sie ein, als sie gerade am Meer lagerten. Es war bei Pi-Hahirot vor Baal-Zefon.
Als der Pharao sich näherte, blickten die Israeliten auf und sahen plötzlich die Ägypter von hinten anrücken. Da erschraken die Israeliten sehr und schrien zum Herrn.
Zu Mose sagten sie: Gab es denn keine Gräber in Ägypten, dass du uns zum Sterben in die Wüste holst? Was hast du uns da angetan? Warum hast du uns aus Ägypten herausgeführt?
Haben wir dir in Ägypten nicht gleich gesagt: Lass uns in Ruhe! Wir wollen Sklaven der Ägypter bleiben; denn es ist für uns immer noch besser, Sklaven der Ägypter zu sein, als in der Wüste zu sterben.
Mose aber sagte zum Volk: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen, und schaut zu, wie der Herr euch heute rettet. Wie ihr die Ägypter heute seht, so seht ihr sie niemals wieder.
Der Herr kämpft für euch, ihr aber könnt ruhig abwarten.
Der Herr sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Sag den Israeliten, sie sollen aufbrechen.
Und du heb deinen Stab hoch, streck deine Hand über das Meer, und spalte es, damit die Israeliten auf trockenem Boden in das Meer hineinziehen können.
Ich aber will das Herz der Ägypter verhärten, damit sie hinter ihnen hineinziehen. So will ich am Pharao und an seiner ganzen Streitmacht, an seinen Streitwagen und Reitern meine Herrlichkeit erweisen.
Die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich am Pharao, an seinen Streitwagen und Reitern meine Herrlichkeit erweise.

Buch Exodus 15,1b.2ab.2cd-3.4-5.6.13

Ich singe dem Herrn ein Lied,
denn er ist hoch und erhaben.
Rosse und Wagen warf er ins Meer.
Meine Stärke und mein Lied ist der Herr,
er ist für mich zum Retter geworden.

Er ist mein Gott, ihn will ich preisen;
den Gott meines Vaters will ich rühmen.
Der Herr ist ein Krieger,
Jahwe ist sein Name.

Pharaos Wagen und seine Streitmacht warf er ins Meer.
Seine besten Kämpfer versanken im Schilfmeer.
Fluten deckten sie zu,
sie sanken in die Tiefe wie Steine.

Deine Rechte, Herr, ist herrlich an Stärke;
deine Rechte, Herr, zerschmettert den Feind.
Du lenktest in deiner Güte das Volk, das du erlöst hast,
du führtest sie machtvoll zu deiner heiligen Wohnung.

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