“Ich brauche eure Gebete”

Papst vor Amerikareise: “Ich brauche eure Gebete”

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Papstprogramm in Kuba und den USA

Papst Franziskus hat via Twitter dazu eingeladen, zusammen mit ihm für seine Reise nach Kuba und in die Vereinigten Staaten zu beten. “Ich brauche eure Gebete”, schrieb der Papst am Vortag seines Abfluges nach Havanna an seine 23 Millionen Abonnenten. Die zehnte Auslandsreise von Papst Franziskus dauert zehn Tage und ist damit seine bisher längste. Er wird in Kuba, drei US-amerikanischen Städten und am Hauptsitz der UNO in New York insgesamt 26 Reden halten, davon nur vier ausschliesslich auf Englisch, die übrigen auf Spanisch, so auch vor der UNO-Vollversammlung.

Religiöse Höhepunkte der Reise sind die Heiligsprechung des spanischen Amerikamissionars P. Junipero Serra (1713-1784) in Washington am 23. September und die Abschlussmesse zum Weltfamilientreffen in Philadelphia am letzten September-Sonntag. Auf die Frage, ob der Papst wusste, dass es um Serra und seine Behandlung der Ureinwohner von Kalifornien eine Kontroverse gebe, sagte Vatikansprecher Pater Lombardi bei einer Pressekonferenz, Franziskus sei “sehr vertraut mit Debatten über ‘Evangelisierung und Kolonisierung'”, wie es sie auch in spanisch besiedelten Gebieten gebe. Allerdings – so der Sprecher – gebe es “grossen Konsens” über Serras Bedeutung als herausragender Missionar und herausragende Gestalt in der Geschichte Kaliforniens.

Für politisches Interesse an dieser Papstreise, die Lombardi als “komplex“ bezeichnete, sorgen in den USA die Reden vor dem Kongress sowie vor der UNO-Vollversammlung. Franziskus besucht den Kongress als erster Papst. Päpstliche Ansprachen an nationale Parlamente sind extrem rar: Johannes Paul II. hatte sich an das polnische und das italienische Parlament gerichtet, Benedikt XVI. an den Bundestag in Berlin und an das italienische Parlament. Auf Kuba trifft Franziskus wahrscheinlich auch Fidel Castro, den greisen Bruder des Staatschefs Raul Castro. Allein die Tatsache, dass der Papst die jahrzehntelang verfeindeten Länder Kuba und USA in einer einzigen Reise verbindet und symbolisch wie ein Diktaturflüchtling von Kuba in die USA reist, ist aus Sicht von Beobachtern eine politische Geste. Beide Staaten hatten bei ihrer Wiederannäherung Ende vergangenen Jahres die vermittelnde Rolle von Papst Franziskus betont.

Der vatikanische Kardinalstaatssekretär, derzeit Pietro Parolin, begleitet den Papst in der Regel auf allen Auslandsreisen. Wegen der “aussenpolitischen Bedeutung” des Besuchs in Kuba, den USA und bei den Vereinten Nationen hat der Papst diesmal aber auch den vatikanischen “Aussenminister“ Erzbischof Paul Gallagher gebeten, nach Amerika mitzukommen.

Franziskus hat es sich bei Auslandsreisen zur Gewohnheit gemacht, in seinem Gefolge auch Laienmitarbeiter des Vatikan einzuladen, die dort nicht dienstlich mitreisen wie die Sicherheitsleute, Schweizergardisten und Journalisten. Diesmal – so Lombardi – habe der Papst Valentina Ambrosi eingeladen. Die Künstlerin arbeitet im vatikanischen Mosaikatelier.

rv/kna 18.09.2015 gs

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