Hl. Papst Johannes Paul II. bitte für uns

“Globalisierung der Gleichgültigkeit” – Den Völkermord stoppen

Wappen Papst Johannes Paul II.

Siegel Papst Johannes Paul II.Denver 1993Hl. Papst Johannes Paul II.

Im Irak ist ein Völkermord kein drohendes Schreckgespenst mehr, er hat bereits begonnen.

Die Tagespost, 08. August 2014, von Markus Reder

Stell Dir vor, da geschieht ein Völkermord und alle machen Urlaub. Was entsetzlich zynisch klingt, ist von der Realität gar nicht so weit entfernt. Im Irak ist ein Völkermord kein drohendes Schreckgespenst mehr, er hat bereits begonnen. Und in Deutschland? Da findet die Diskussion über einen muslimischen Schützenkönig mehr Aufmerksamkeit als das Leiden der Christen in Nahost. So sieht sie aus, die “Globalisierung der Gleichgültigkeit”.

Erneut hat sich der Papst mit einem flammenden Appell an die internationale Gemeinschaft gewandt, der Bestialität des Mordens und der Verfolgung im Irak müsse ein Ende gemacht werden. Kirchenführer können nur appellieren, handeln muss die Politik. Doch das geschieht nur schleppend. Es genügt nicht, wenn Politiker den Terror verurteilen und verbale Solidaritätsadressen an die ausblutenden Minderheiten im Irak richten. Die internationale Gemeinschaft muss jetzt Taten sprechen lassen. Es müssen unverzüglich Massnahmen ergriffen werden, um die völlige Vernichtung der verfolgten Minderheiten im Irak zu verhindern. Das ist keine Frage von Monaten mehr. Darum ist höchste Eile geboten.

Der offene Brief, den die Päpstliche Stiftung “Kirche in Not” an Bundespräsident Gauck und Bundeskanzlerin Merkel gerichtet hat, bringt die Dramatik der Situation unmissverständlich auf den Punkt. Ohne sofortiges internationales Eingreifen wird es den Irak als multikulturelles, urbiblisches Land nicht mehr geben. Wer das, was da gerade im Irak geschieht, immer noch für einen regionalen Konflikt hält, der hat vom Ernst der Lage und dem Ausmass der Bedrohung nichts begriffen. Dass die USA sich nun zu gezielten Angriffen zum Schutz der Minderheiten im Irak bereit erklären, ist eine bittere Ironie der Geschichte. Einst waren es US-Bomben, die die multireligiöse Tektonik des Irak einstürzen liessen. Was das für die christliche Minderheit im Land bedeuten würde, hat Papst Johannes Paul II. damals klar vorhergesehen. Auch darum hat er so eindringlich vor einem Irak-Krieg gewarnt.

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