Das Kreuz ist immer auf dem Weg des Christen

Franziskus-Perle des Tages

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Der Verdienst des Christen – der Salat mit dem Öl der Verfolgungen, denn die Welt toleriert die Gottheit Christi nicht. Heute gibt es mehr Märtyrer als in den ersten Jahrhunderten. Von Armin Schwibach

Rom, kath.net, 4. März 2014

Die Verfolgungen von Christen standen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe am Dienstag der achten Woche im Jahreskreis in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses “Domus Sanctae Marthae”. Dabei ging der Papst vom Tagesevangelium aus (Mk 10, 28-31).

Nachdem Jesus von der Gefahr gesprochen hatte, die vom Reichtum ausgeht, fragte ihn Petrus, was die Jünger empfangen werden, die alles verlassen haben, um ihm nachzufolgen: “Du weisst, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt” (V. 28). Franziskus hob hervor, dass Jesus grossherzig sei, denn tatsächlich antworte er: “Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat,wird das Hundertfache dafür empfangen” (V. 29). Vielleicht habe Petrus gedacht, dass die Nachfolge Jesu “ein gutes Geschäft” sei, da sie uns das Hundertfache verdienen lasse. Doch Jesus füge hinzu, dass es neben diesem Verdienst auch Verfolgungen geben werde (vgl. V. 30):

“Es ist, als sage er: ‘Ja, ihr habt alles verlassen und werdet hier auf Erden, jetzt in dieser Zeit, vieles empfangen: wenn auch unter Verfolgungen!’. Das ist wie ein Salat mit dem Öl der Verfolgungen: immer! Das ist der Verdienst des Christen, und das ist der Weg dessen, der Jesus nachfolgen will, denn dies ist der Weg, den er zurückgelegt hat: er ist verfolgt worden! Das ist der Weg der Entäusserung. Wie es Paulus zu den Philippern sagt: ‘Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich / und war gehorsam bis zum Tod, / bis zum Tod am Kreuz’ (Phil 2,7-8). Das ist die Tonart des christlichen Lebens”.

So sei es auch mit den Seligpreisungen, wenn Jesus sage: “Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet” (Mt 5,11). Dies sei eine der “Seligpreisungen der Verfolgung”. Unmittelbar nach dem Kommen des Heiligen Geistes hätten die Jünger mit ihrer Verkündigung begonnen, was auch der Anfang der Verfolgungen gewesen sei: Petrus sei eingekerkert, Stephanus getötet worden, dann viele andere Jünger bis auf den heutigen Tag. Das Kreuz, so die Mahnung des Papstes, “ist immer auf dem Weg des Christen! Wir werden viele Brüder, Schwestern, Mütter, Väter in der Kirche, in den christlichen Gemeinschaften haben, aber auch viele Verfolgungen”:

“Denn die Welt toleriert die Gottheit Christi nicht. Sie toleriert die Verkündigung des Evangeliums nicht. Sie toleriert die Seligpreisungen nicht. Und so kommt es zur Verfolgung: mit dem Wort, mit Verleumdungen, mit den Dingen, die über die Christen in den ersten Jahrhunderten gesagt wurden, mit übler Nachrede, mit Gefängnis… Doch das vergessen wir leicht. Denken wir aber an die vielen Christen vor sechzig, siebzig Jahren in den Lagern, in den Gefängnissen der Nationalsozialisten, der Kommunisten: viele! Weil sie Christen waren! Auch heute… ‘Aber heute sind wir doch kultivierter und diese Dinge gibt es nicht mehr’. Es gibt sie! Und ich sage euch, dass es heute mehr Märtyrer gibt als in den ersten Zeiten der Kirche!”

Viele Brüder und Schwestern, die ihr Zeugnis für Christus gäben, würden verfolgt werden – Christen, denen es nicht einmal gestattet sei, die Bibel bei sich zu haben:

“Sie werden verurteilt, weil sie eine Bibel haben. Sie dürfen sich nicht bekreuzigen. Und das ist der Weg Jesu. Doch es ist ein freudiger Weg, da uns der Herr nie über das hinaus Prüfungen auferlegt, was wir ertragen können. Das christliche Leben bringt keinen geschäftsmässigen Vorteil ein, es bedeutet nicht, Karriere zu machen: es besteht in der einfachen Nachfolge Jesu! Doch wenn wir Jesus nachfolgen, so geschieht dies. Denken wir darüber nach, ob wir in uns das Verlangen haben, mutig beim Zeugnis für Christus zu sein. Wir wollen auch an die vielen Brüder und Schwestern denken – das wird uns gut tun –, die heute – heute! – nicht gemeinsam beten können, weil sie Verfolgung erleiden, die kein Buch mit dem den Evangelien oder keine Bibel haben können, weil sie verfolgt werden”.

“Denken wir auch”, so Franziskus abschliessend, “an jene Brüder und Schwestern, die nicht zur Messe gehen können, weil es verboten ist. Wie oft kommt ein Priester im Verborgenen zu ihnen, und sie tun so, als würden sie bei Tisch sitzen, einen Tee trinken, während sie aber so die Messe feiern, um nicht gesehen zu werden. Das geschieht heute! Denken wir daran, ob wir bereit sind, wie Jesus das Kreuz zu tragen. Verfolgungen zu ertragen, um für Jesus Zeugnis zu geben, wie dies jene Brüder und Schwestern tun, die heute erniedrigt und verfolgt werden. Dieser Gedanke wird uns gut tun”.

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