Das “Gebet des Warum”:

Papst Franziskus über spirituelle Katastrophenhilfe

Papst Franziskus hat keine Erklärung für Naturkatastrophen. “Auch ich war in diesen Tagen eurem Volk sehr nahe”, sagte er einer Gruppe Philippinern, denen er am Donnerstagnachmittag im Petersdom begegnete, “und ich fühlte, dass diese Prüfung hart war, zu hart.” Der Taifun Hayan, der vor wenigen Tagen über den Inselstaat fegte, kostete 4.000 Menschen das Leben.

“Warum geschehen solche Dinge? Man kann es nicht erklären. Es gibt so viele Dinge, die wir nicht verstehen können.”

In ihrer Ratlosigkeit – fuhr der Papst fort – ähnelten die Menschen kleinen Kindern, die bei allem nach dem Warum fragten, aber nicht in erster Linie, um Antwort zu erhalten.

“In dieser Unsicherheit hat das Kind das Bedürfnis, von seinem Papa oder seiner Mama angesehen zu werden. Es braucht die Augen seiner Eltern, das Herz seiner Eltern. Werdet auch ihr in solchen Momenten des grossen Leides nicht müde, wie die Kinder nach dem “Warum” zu fragen. So werdet ihr die Augen unseres Vaters auf euer Volk lenken. Die Zärtlichkeit des Vaters im Himmel auf euch. In diesen Augenblicken des Schmerzes sei diese Kraft das hilfreichste Gebet: Das Gebet des “Warum”. Aber ohne nach Erklärungen zu fragen, sondern nur mit der Bitte, dass unser Vater uns anschaut. Auch ich begleite euch mit diesem Gebet des Warum.”

Bei dem Treffen segnete Franziskus das Mosaik des philippinischen Heiligen Pedro Calungsod (1654-1672). Papst Benedikt XVI. hatte ihn vor einem Jahr zur Ehre der Altäre erhoben. Die Messe mit den philippinischen Katholiken im Petersdom feierte Kardinal Louis Antonio Tagle von Manila.

rv 22.11.2013 gs

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