Goldmund’ und die Eucharistie als Zeugnis der kirchlichen Einheit

“Glaube und alltägliches Leben müssen im Einklang stehen”

Der ‚doctor eucharisticus’ verstand, dass die Göttliche Liturgie den Gläubigen geistlich zwischen das irdische Leben und die himmlischen Wirklichkeiten stellt, die ihm der Herr verheissen hat. Von Armin Schwibach

Rom, kath.net/as, 13. September 2012

Am 13. September feiert die Kirche das Fest des heiligen Johannes Chrysostomus. Im Jahr 2007, dem Chrysostomus-Jahr, widmete sich Papst Benedikt XVI. diesem Lehrer der Kirche im Rahmen seiner Katechesenreihe bei den Generalaudienzen zu den Kirchenvätern am 19. und 26.September. Bereits im August desselben Jahres hatte der Papst anlässlich des 1600. Todestages des Kirchenvaters ein umfangreiches Schreiben verfasst, in dem er die Grundanliegen des christlichen Lebens und der Theologie des “Goldmund” zusammenfasste. Chrysostomus hatte immer wieder betont, dass Glaube und alltägliches Leben im Einklang stehen müssen.

Erneut wiederholte der Papst bei dieser Gelegenheit seinen sehnlichen Wunsch, “dass die Kirchenväter, in deren Stimme die beständige christliche Tradition erklingt, immer mehr zu einem festen Bezugspunkt für alle Theologen der Kirche werden mögen. Zu ihnen zurückzukehren bedeutet, zu den Quellen der christlichen Erfahrung zurückzugehen, um deren Frische und Reinheit zu kosten. Was könnte ich also den Theologen Besseres wünschen als ein erneuertes Bemühen, das Erbe der Weisheit der heiligen Väter neu zu entdecken? Das kann für ihre Reflexion auch über die Probleme unserer heutigen Zeit nur eine kostbare Bereicherung sein”.

Besonders betonte Benedikt XVI. die Bedeutung der in der Eucharistie gründenden Einheit der Kirche. Für Johannes “gründet die Einheit der Kirche in Christus, dem göttlichen Wort, das sich durch seine Menschwerdung mit der Kirche vereint hat wie das Haupt mit seinem Leib: ‚Wo das Haupt ist, dort ist auch der Leib”, und daher “gibt es keine Trennung zwischen dem Haupt und dem Leib’.

Er hatte verstanden, dass in der Menschwerdung das göttliche Wort nicht nur Mensch geworden ist, sondern sich auch mit uns vereint hat und uns zu seinem Leib gemacht hat: ‚Da es ihm nicht genügte, Mensch zu werden, geschlagen und getötet zu werden, vereint er sich mit uns nicht nur durch den Glauben, sondern es macht uns wirklich zu seinem Leib’. Die Worte aus dem Brief des hl. Paulus an die Epheser: ‚Alles hat er ihm zu Füssen gelegt und ihn, der als Haupt alles überragt, über die Kirche gesetzt. Sie ist sein Leib und wird von ihm erfüllt, der das All ganz und gar beherrscht’, erläutert Johannes folgendermassen: “Es ist, als würde das Haupt durch den Leib ergänzt, denn der Leib setzt sich aus seinen verschiedenen Teilen zusammen und wird so gebildet. Sein Leib setzt sich daher aus allen zusammen. Daher ist das Haupt vollständig und der Leib vollkommen, wenn wir alle eng zusammen und vereint sind’. Johannes schliesst daraus, dass Christus alle Glieder seiner Kirche mit sich und miteinander vereint.
Unser Glaube an Christus verlangt, dass wir uns um eine wirkliche, sakramentale Vereinigung unter den Gliedern der Kirche bemühen und allen Spaltungen ein Ende setzen”.

Zum liturgischen Gedenktag des heiligen Johannes Chrysostomus veröffentlicht kath.net das Schreiben Papst Benedikts XVI. vom 10. August 2007 anlässlich des 1600. Todestages des Kirchenvaters:

Schreiben Papst Benedikt XVI.: 1600. Todestag hl. Johannes Chrysostomus
Hl.JohannesChrysostomus
JohannesChrysostomos

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