Heiliger Johannes “John” Fisher

John Fisher studierte ab 1483 in Cambridge und wurde um 1491 zum Priester geweiht

1501 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert und Vizekanzler der Universität, 1502 Professor, 1504 erfolgte seine Ernennung zum Kanzler, 1514 seine Wiederwahl auf Lebenszeit. Er trieb den Ausbau der Universität voran. Als Beichtvater der Mutter von König Heinrich VIII. bewog er diese zur Stiftung eines theologischen Lehrstuhls und zur Gründung des Christ’s College 1505 und des St. John’s Collgege 1511. Als führender Humanist seines Landes rief er 1511 zur Reform der Universität Erasmus von Rotterdam nach Cambridge, er hatte auch Kontakte mit dem deutschen Humanisten Johannes Reuchlin. Ab 1516 förderte er das Studium der biblischen Sprachen.

1504 wurde John Fisher auch zum Bischof von Rochester geweiht; das Amt übte er mit grossem persönlichem Einsatz aus, sorgte v.a. für Reformen der Predigt und des Klerus.

(Ein Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments – Diakon, Priester oder Bischof – empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keinen Unterschied von Klerus und Laien). Die sich ausbreitende Reformation verurteilte er scharf und verfasste mehrere Schriften gegen Martin Luther,  so 1523 Assertionis Lutheranae Confutation, Befreiung von der lutherischen Verwirrung, 1525 Sacri Sacerdotii Defensio, Verteidigung des heiligen Priesteramtes, 1527 De Veritate Corporis et Sanguinis Christi  in Eucharistia “Dank sagen” – vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an den 1. Korintherbrief 11.24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von “Abendmahl” im Anschluss an das Markusevangelium 14.17 und den 1. Korintherbrief 11.23., über den wahren Leib und das wahre Blut Christi in der Eucharistie. Diese stark auf die Bibel bezogenen Werke wurden beim Konzil von Trient oft ausgewertet und bildeten Grundlage seiner Beschlüsse.

Als Beichtvater Katharinas von Aragon, der Ehefrau Heinrichs VIII., erhob er 1527 Einspruch gegen die Ehescheidung des englischen Königs. Nachdem sich Fisher 1534 weigerte, den Eid auf die Ungültigkeitserklärung der bestehenden Ehe des König zu leisten und im selben Jahr gemeinsam mit dem englischen Staatsmann Thomas Morus das vom Parlament beschlossene königliche Supremat, das den König zum Oberhaupt der englischen Kirche erklärte, nicht anerkannte und den Suprematseid nicht leistete, wurden beide durch Heinrich VIII. im Tower von London eingekerkert. Im Mai 1535 ernannte Papst Paul III. Fisher zum Kardinal. Dennoch begann einen Monat danach das Verfahren gegen Fisher, der des Hochverrats für schuldig befunden und enthauptet wurde.

Kanonisation:John Fisher wurde 1886 seliggesprochen; 1935 sprach Papst Pius XI. den Märtyrer heilig.

Quelle
Thoma’s (Morus) Gebet um Humor
Besuch in England Papst Benedikt XVI.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel