Wollen wir wirklich unseren Glauben zerstören?

Erster Brief des Apostel Paulus an die Korinther 10,31-33.11,1

Ob ihr also esst oder trinkt oder etwas anderes tut: tut alles zur Verherrlichung Gottes!
Gebt weder Juden noch Griechen, noch der Kirche Gottes Anlass zu einem Vorwurf!
Auch ich suche allen in allem entgegenzukommen; ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den Nutzen aller, damit sie gerettet werden.
Nehmt mich zum Vorbild, wie ich Christus zum Vorbild nehme.

50 Jahre ll. Vatikanisches Konzil (1962-1965) Wo stehen wir heute, 50 Jahre nach dem Konzil?

Festgottesdienst und Vortrag in Wil (SG) mit Weihbischof Dr. Helmut Krätzl, Wien

Im Jahre 2012 feiert die katholische Kirche den 50. Jahrestag des ll. Vatikanischen Konzils.

“Für die Welt war es ein Paukenschlag. Die Kirche traf es wie ein Blitz aus heiterem Himmel, als Johannes XXIII. nur drei Monate nach seiner Wahl zum Papst am 25. Januar 1959 ein neues Konzil ankündigte. Er hatte es einberufen, weil er überzeugt war, dass die Kirche einer grundlegenden Reform bedurfte, um in unserer Welt das Evangelium überzeugend und glaubwürdig verkündigen zu können. Der Papst sah die Kirche nicht primär als eine festgefügte, dem Wandel der Welt und der Zeiten enthobene Institution, sondern als eine lebendige Gemeinschaft, die immer neu auf die Erfordernisse der Gegenwart, die “Zeichen der Zeit”, wie er es nannte, zu achten hat. Kein Museum sei die Kirche, sondern ein lebendiger Garten.

Am 11. Oktober 1962 war es so weit. In einer grossen Prozession zogen 2498 Bischöfe (Konzilsväter) aus 133 Ländern zur 1. Sitzungsperiode des Konzils in den Petersdom ein. Das Innere des Petersdomes (siehe Bild) war zu einer grossen Aula umgebaut worden. Nach dem Tod von Papst Johannes XXIII. am 3. Juni 1963 wurde das Konzil von seinem Nachfolger Papst Paul VI. fortgesetzt und am 8. Dezember 1965 beendet. Die Konzilsdokumente wurden alle mit überwältigender Mehrheit verabschiedet. “Viele Bischöfe kamen begeistert, fast ein wenig verändert in ihre Diözesen zurück. Sie hatten erstmals in dieser Form Weltkirche erlebt.” Sie träumten von einer Kirche, “die sich, von manchem historischen Ballast befreit, nun dem Heute stellt”. Damals konnte man es nur erahnen, heute wissen wir: Eine epochale Wende der Kirche hatte begonnen.

Das Konzil hat wichtige Impulse gegeben, aber inzwischen sind viele auf der Strecke geblieben. Aus Anlass des 50. Jahrestages der Eröffnung des ll. Vatikanischen Konzils lädt die Katholische Pfarr- und Kirchgemeinde Wil am 2. März 2012 zu einem festlichen Gottesdienst und einem Vortrag ins katholische Pfarreizentrum ein. Wir wollen uns an dieses grosse Ereignis der Kirche des 20. Jahr-hunderts erinnern. Weihbischof Dr. Helmut Krätzl, Wien, der damals als “Stenograf” dabei war, wird uns über die Entwicklung des Konzils bis heute berichten.

In seinem Buch “Mein Leben für eine Kirche, die den Menschen dient” schreibt er: “Das II. Vatikanische Konzil, das ich hautnah miterleben durfte, hat in mir eine Leidenschaft geweckt, alles in meiner Kraft Stehende zu tun, um den vom Konzil gewiesenen Weg weiterzugehen und andere davon zu überzeugen. Dazu haben mich persönliche Begegnungen mit Papst Johannes XXIII. ermutigt. Als wohl längster Mitarbeiter von Kardinal König, dem ich so viel verdanke, fühle ich mich verpflichtet, gleichsam sein geistiges Erbe zu wahren und weiterzutragen.”
23.02.2012

Mein Leben, für eine Kirche die  den Menschen dient

Rezension amazon (2)

Nichts neues…, 9. Dezember 2011
von K. Bernhard

Rezension bezieht sich auf: Mein Leben für eine Kirche, die den Menschen dient (Gebundene Ausgabe)

Helmut Krätzl ist leider Gottes zu einem Gegenspieler der römisch-katholischen Kirche geworden. Der Titel “Mein Leben für eine Kirche, die den Menschen dient” suggeriert natürlich, dass die “Sichtweise Roms” bzw. die römisch-katholische Kirche “am Menschen vorbei” diene. Welch ein grosser Irrtum!

Das Buch ist m.E. eher ein PR-Buch für den Weihbischof selbst, der sich nicht selten selber lobend herausstellt und – ganz im Einklang mit den Zeitgeist-Theologen – meint, er wisse wohl besser als Jesus Christus und sein Stellvertreter, welchen Weg die Kirche heute zu gehen habe. Die üblichen “heissen Eisen” werden natürlich wieder angesprochen, nicht berücksichtigend, dass die Heiligen aller Zeiten, selbstverständlich auch die Heiligen Frauen, all diese “modernen (Reform-)Forderungen” im Lichte des Gebetes und der Reflexion im Glauben niemals für zielführend erachteten.

Und noch ein Gedanke: Die Kirche “dient” den heutigen Menschen am meisten, wenn sie – so gütig und glaubhaft wie der Heilige Vater – darauf hin weist, dass unsere Antwort auf die Liebe Gottes, die zuerst da war, darin besteht, dem dreifaltigen Gott zu dienen und ihn zu lieben. Und dann erscheinen die Positionen der römisch-katholischen Kirche bzw. des Katechismus “plötzlich” in einem wahrhaftigen und wunderschönen Licht; der Blick auf Jesus Christus, seine Mutter, den Hl. Josef und alle Heiligen der Kirche bestätigt die Wahrhaftigkeit und Schönheit der kirchlichen Positionen in wirklich allen (!) wichtigen Fragen des Christseins nur überdeutlich. Die sog. Reformer sind diesbezüglich leider blind geworden. Schade.

LaSalette
MeinLeben für eine Kirche, die den Menschen dient
Konzil
HelmutKrätzl und der Zeitgeist: “Seien sie lästig bei den Bischöfen”
Leseschwierigkeiten?
KlosterNotkersegg St. Gallen

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