“Priester zudienen, auch wenn dieser weniger kompetent ist”

“Der Heilige Geist hat Unmögliches möglich gemacht!”

Seit vierzig Jahren gibt es im Bistum Chur Theologen/-innen im Laienstand

In Zürich und auf der Ufenau trafen sich rund 100 Theologen/-innen des Bistums Chur und feierten, dass sich seit 40 Jahren Frauen und Männer in vielfältiger Weise in der Kirche engagieren und nicht mehr aus dem Bild der Kirche wegzudenken sind.

Der veranstaltende Generalvikar Josef Annen (ZH/GL) aus Küssnacht SZ hiess die bunte Schar der Theologinnen und Theologen im Pfarreizentrum
Liebfrauen in Zürich willkommen. Er verwies auf das Abbröckeln der Priesteramtskandidaten im Priesterseminar St. Luzi in den 60er Jahren.
Es meldeten sich jedoch Frauen und Männer, die Theologie studieren, sich aber nicht weihen lassen wollten. «Sollten wir ihre Berufung verweigern?», fragte Josef Annen rhetorisch und machte auf die noch heute herrschende Problematik der Bezeichnung hin.

Die Bezeichnung Pastoralassistent/ in sei nicht zufriedenstellend. «Die Pastoralassistenten/-innen sind in unserem Bistum gut aufgenommen worden, ich bin dankbar für Ihren vielfältigen Dienst in den Pfarreien, Schulen, auf den Fachstellen und in der Spezialseelsorge. Vieles ist noch ungeklärt, und das Bauchweh der Kirchenleitung bezüglich der Kompetenzen zeigt sich immer wieder.» Die Berufungen dieser Männer und Frauen führte Josef Annen auf das Wirken des Heiligen Geistes zurück und wünschte allen Mut und Treue im Dienst der Kirche: “Ihr wart damals ein Glücksfall und heute noch mehr.” Er verwies auf die vielfältigen Aufgaben, welche in den Seelsorgeräumen auf die Theologinnen und Theologen zukommen.

Zwei Pastoralassistenten und eine Pastoralassistentin im Pastoraljahr berichteten von ihren Erfahrungen. Rolf Bezjak erinnerte an den damaligen Aufbruch und versteht es nicht, weshalb “wir lebenslang Assistenten oder Pfarreibeauftragte sind und dem Chef (Priester) zudienen, auch wenn dieser weniger kompetent ist und die Wertschätzung oft fehlt.” Trotzdem erachtet er den Beruf des Seelsorgers als einen der Schönsten und würde wieder diesen Weg einschlagen.

Auch Jugendseelsorger Mathias Burkard ist fasziniert von seiner Aufgabe, junge Menschen auf dem Glaubens-Weg zu begleiten und spürt immer wieder die Kraft Gottes, den Heiligen Geist.

Arienne Hochuli, die zurzeit das Pastoraljahr absolviert, freut sich an ihren pastoralen Möglichkeiten, kennt aber auch die Verunsicherung und die Angst, wie es mit dem Dienst der Pastoralassistentin/des Pastoralassistenten, besonders in unserem Bistum weitergehen soll.

Die zurückhaltende Haltung des Churer Bischofs Vitus Huonder kam darin zum Ausdruck, dass es nur möglich war, dass er auf der Insel Ufenau beim Vespergebet teilnahm. Sein Dank galt allen, die “in den vergangenen 40 Jahren ihren Beitrag zum Aufbau der Kirche und der Ausbreitung des Glaubens geleistet haben, das die Welt mehr denn je braucht.” In seiner Predigt verwies er auf die Verschiedenheit in den Begabungen und der kirchlichen Berufe hin, die der Konvergenz und nicht der Differenz dienen sollen. “Der Heilige Geist führt uns zur Einheit zusammen, und unter seiner Führung sollen die Theologinnen und Theologen ihre Aufgaben erfüllen”.

Priester-und-Ordensleute

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