“Wie ist die Lage der Kirche?”

Apostasie und die Kirche – Von Armin Schwibach/Komma-Magazin

Rom, kath.net/Komma, 27.08.2008

“Wie ist die Lage der Kirche?” Mit dieser Frage wandte sich Papst Paul VI. am 14. Januar 1967 an den Schweizer Kardinal Charles Journet. “Tragisch, Heiligkeit”, antwortete der Theologe, Philosoph und Teilnehmer am II. Vatikanischen Konzil sowie enge Vertraute des Montini-Papstes. Etwas mehr als ein Jahr war nach Abschluss des Konzils vergangen.

Der Papst und der Kardinal standen noch unter dem Schock des 1966 mit kirchlichem Segen publizierten “Holländischen Katechismus”, dem eine Kardinals-Kommission, der auch Charles Journet angehörte, bescheinigt hatte, “im Inneren der Kirche die eine Orthodoxie durch eine andere auszutauschen, an die Stelle der traditionellen Orthodoxie eine moderne Orthodoxie zu setzen”.

Die Kirche lebte wie nach einem trunkenen Fest, das nach dem unvermittelten Feiern, den grossen Worten, den nicht ausdifferenzierten Hoffnungen für eine nicht näher benennbare Zukunft zu Ende gegangen war. Die Teilnehmer und Zaungäste des Festes waren abgereist. Ein Geist des Festes hätte sich ausbreiten sollen, aber Katerstimmung war angesagt. Die Beschwörung des “Konzilsgeistes” nahm ihren Anfang. Geschichte wurde mit neuen Mitteln interpretiert. Es schien, als müsse nach dem Fest alles, was “vorher” da war, zur Seite geräumt werden. Was Benedikt XVI. im Jahr 2005 die “Hermeneutik der Diskontinuität” nannte, die der Wahrheit der Kontinuität der Lehre der Kirche entgegensteht und entgegengestellt wurde, schien nunmehr die Regel zu sein, ja gar den neuen Weg der Kirche abzuzeichnen.

In einem Moment, in dem die Moderne begann, sich in sich selbst der Krise bewusst zu werden, in die sie stürzte, in einer Zeit der fortschreitenden Herrschaft eines relativistischen und positivistischen Weltbildes, das sich machtvoll behauptet hatte – in eben dieser Zeit des Umbruchs und der Zerfaserung des Wertegefüges sollte auch die Kirche auf den Weg der Modernität gestellt, “verheutlicht” werden. Die Folge war eine Verunsicherung der Gläubigen, eine Schwächung der Lehre, ein Verlust des Urgesteins des Glaubens, in dem er sich fest verankern hätte können. Die Kirche, die von Christus auf dem Felsen errichtet wurde, der Petrus ist, die in der Lehre der Päpste den festen Halt gefunden hatte, wollte nunmehr ohne diese auskommen. Der Glaube geriet in den Bereich einer radikalen Verinnerlichung. Glauben identifizierte sich zunehmend mit dem, was einen “betroffen” machte. Die subjektive Innerlichkeit wurde zum einzigen Resonanzboden, im Ausgang von dem Glauben und sein Inhalt überhaupt konzipiert wurden. Diese Subjektivität verstand sich dann als Ort der “aktiven Teilnahme” am kirchlichen Leben und realisierte sich in einer Kollektivform jeweiliger Gruppeninteressen. Der Begriff des objektiven und öffentlichen Fundaments des Glaubens geriet ausser Sichtweite, die Anerkenntnis der hierarchischen Struktur der Kirche zerbröckelte, teilweise mutlose Hirten oder Hirten, die eben jener Modernitätsbewegung offen gegenüberstanden, widersetzten sich nicht mehr dem, was immer mehr einer inneren Apostasie ähnelte.

Paul VI. versuchte im Jahr 1968, mit seinem “Credo des Gottesvolkes” als Akt der obersten Autorität des Nachfolgers des Petrus diesem Dammbruch entgegenzuwirken. Gerade aber im deutschsprachigen Raum fand sein “Symbolon” kein Gehör und keine Verbreitung. Paul VI. hatte beabsichtigt, dem katholischen Glauben einen Kompass zu schenken, als er die Glaubenskrise in ihrem machtvollen und von teuflischen Kräften getriebenen Aufstieg kommen sah. Dem Nebel des Satans, den er später als Rauch auch in die Kirche eindringen sah, sollte die Helle des wegweisenden Leuchtturms der Wahrheit entgegengesetzt werden. Denn die Grundpfeiler des katholischen Dogmas und des katholischen Glaubens standen auf dem Spiel. Die Wahrheit, die frei machen sollte, wurde zum Element endloser Diskussionen, die sich allein aus der Vergötterung der endlichen Dimension des Menschen und seines Fassungsvermögens ergaben. Der Glaube an die leibliche Auferstehung und das leere Grab, die Erbsünde, den Opfercharakter der heiligen Messe, die wirkliche Gegenwart Jesu Christi in der Eucharistie, die Erschaffung der Welt aus dem Nichts, den Primat des Papstes, die Jungfräulichkeit der Gottesmutter und die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel – alles schien in der Begrenztheit der subjektiven Meinungswillkür zu zerbröckeln. Die theologischen Fakultäten begriffen nicht, dass das wahre Moderne nicht in der Angleichung der Lehre an eine in sich skeptische Welt besteht, sondern in einer vertieften Suche nach den Wurzeln zu sehen ist.

Joseph Ratzinger rief in seiner “Einführung in das Christentum” noch vor der Verkündigung des feierlichen Glaubensbekenntnisses Pauls VI. erneut in das christliche Bewusstsein (womit er ziemlich allein stand): Wenn die Christen nicht beim Glaubensbekenntnis anfangen, dann entartet das Christentum in frömmelnde Deklamation von Überzeugungen, verliert damit jedoch jede Möglichkeit, einen Wahrheitsanspruch vernünftig hören zu lassen. Das “Aufregende” des “Ich glaube” bestand für Ratzinger darin, es Fleisch und Blut annehmen zu lassen, den Menschen zur Notwendigkeit der Umkehr zu führen, ihn aus seiner relativistischen und subjektiven, aber armen Sicherheit herauszureissen und ihn dem kosmischen Atem der Kirche und der Geschichte Gottes mit der Menschheit zu übereignen.

Bereits in jenen Jahren wurde durch die Lehre Pauls VI. und eines Ratzingers ersichtlich, dass das, was notwendig ist, keine “menschlichere” Kirche ist, sondern eine “göttlichere”. Kirche ist kein Freizeitpark oder Erholungsland. Kirche ist nicht auf eine Ethikagentur zu reduzieren, da das Christentum keine Morallehre ist, sondern eine Morallehre hat. Kirchliches Sein darf sich nicht in einen Aktivismus verirren, an dem immer das jeweilige kleine Denken des Einzelnen den Mittelpunkt bildet. Denn: “Christus hat sich nicht in den Himmel zurückgezogen und auf Erden eine Schar von Anhängern zurückgelassen, die ‚seine Sache’ weiter betreiben. Die Kirche ist nicht ein Verein, der eine bestimmte Sache voranbringen will. In ihr geht es nicht um eine Sache. In ihr geht es um die Person Jesu Christi, der auch als Auferstandener Fleisch geblieben ist” (Benedikt XVI., Eröffnung des Paulusjahres, 28.6.2008).
Kirche ist das Fenster, aus dem der göttliche Atem in die Geschichte der Welt weht. Und dieses Fenster droht, durch die Banalität der Christen und ihrer Hirten verdunkelt zu werden, die der Meinung sind, dass gerade dieses Göttliche als Göttliches nicht zumutbar ist und menschlich aufbereitet werden muss. Aber nur die göttlichere Kirche ist Prinzip und Fundament, kann Ort der Erneuerung des Glaubens sein. Alles andere ist Selbstbetrug. Die säkulare Welt braucht keine christliche Moral, wenn der Glaube an deren Basis ein Optional ist. Es gibt viele andere Moralsysteme, die ähnlich gut funktionieren und sich in den Reigen der relativen Umstände gut einordnen. So wird eine säkularisierte christliche Moral nicht nur zu einem irrationalen Instrument des Ausdrucks von mehr oder minder guten Gefühlen. Sie verliert sich einfach in der Pluralität der Meinungen, insofern sie selbst sich als ebensolche Meinung präsentiert.

Eine Kirche, die meint, sich durch von aussen an sie herangetragene Konflikte in ihrem Handeln bestimmen zu lassen, indem sie diese Konflikte zum “Schlachtfeld” um ihre eigene Identität benutzt, geht fehl und verliert sich. Die Dramatik der Kirche besteht darin, dass sie (wieder) in der Lage sein muss, die wahre, die einzige Frage des Glaubens zu stellen: die Gottesfrage, die Verkündigung des Reiches Gottes. Jeder Christ muss es lernen, sein Ich zurückzusetzen, einen Schritt zurückzugehen, um Christus in die Mitte treten zu lassen.

Tun wir das? Tun dies die Hirten? Tut dies der Klerus oder die “engagierten Laien”? Wäre es nicht an der Zeit, allein die Unvernunft eines Wortes wie “engagierte Laien” zu erkennen und zu sehen, dass Christ der ist, der an den Auferstanden glaubt und das Gebot Gottes als innere Struktur seiner Freiheit unter der Weisung des Lehramtes und des Papstes lebt? “Unvorstellbar” ist das Christentum: Gott entkleidet seinen Sohn nicht des Menschseins, nein. Der Gottessohn ist als Gott und Mensch gleichwesentlich mit dem Vater. Das Menschliche ist vergöttlicht, und alle anderen Götter sind tot. Warum wird der unvorstellbare Gedanke des Christentums, der gerade ob seiner Unvorstellbarkeit das absolut erhöhte Herz des Seins des Menschen und der Welt bildet, auf die Banalität des Gestellten herunterdekliniert? Wieso erregt die Erkenntnis, dass das Denken an die letzten Dinge sich immer wieder als Mittelpunkt der Sorge des Menschen offenbart, einen derartigen Skandal, dass dieser mit allen Mitteln “erledigt” werden muss?

In der Moderne, die einen verengten Vernunftbegriff zur Göttin erhoben hatte, und innerhalb eines “verheutlichten Christentums” sind grundsätzlich zwei Irrtümer festzustellen, auf die alle anderen Irrtümer zurückzuführen sind. Zum einen schliesst die moderne Gesellschaft des Westens Gottes Sorge um sie aus ihrem Denkhorizont aus; zum anderen behauptet sich der Mensch jenseits des Bewusstseins, dass er erlösungsbedürftig ist, und verwirklicht sich selbstverliebt als “hypertrophes Ich”.

“Wir sind Papst!” Dieser Titel ging nach dem 19. April 2005 in die bundesrepublikanische Zeitungsgeschichte ein. Dann war da der Weltjugendtag 2005. Vom “katholischen Jahr” war die Rede, von der goldenen Stunde des Kirche in der Welt und auch in Deutschland. Wochen- und monatelang erklang die Rede: Wir müssen das Geschehene des Weltjugendtags in das Leben der Kirche bringen. Und was ist davon geblieben? Bzw. welche “Neuerung” hatte dies zur Folge? Wie steht es um das Glaubensbekenntnis des Gottesvolkes, auch im Deutschland im Jahr 2008?

Der Pontifikat Benedikts XVI. ist in der universalen Kirche ein Pontifikat des Aufbruchs und der wahren Erneuerung. Johannes Paul II. verlieh vielen den Mut, wieder “christlich zu atmen”. Benedikt XVI. hingegen liefert den Sauerstoff, reinen kirchlichen Sauerstoff, der jede Zelle des Leibes der Kirche mit Energie versorgt. Würde dieser in seinem Sinn und seiner Schönheit, in seinem Mut und seiner Tiefe erkannt werden, so hätte die Kirche gerade in Deutschland jenseits aller Rhetorik und Lippenbekenntnisse eine einmalige Chance, über den eigenen Schatten zu springen, aus dem Sumpf der Gewohnheiten herauszusteigen und sich der Frage auszusetzen: Was will ich eigentlich? Gewiss, die Kirche ist reich, nie waren die Kirchen und Pfarrhäuser so schmuck und professionell restauriert wie heute. Gleichzeit aber waren sie auch nie so leer wie heute, da die Quelle abhanden gekommen zu sein scheint, aus der sich das wahre Leben speiste. “Die wahre Vernünftigkeit wird nicht von der Zustimmung einer grossen Zahl gewährleistet, sondern nur von der Transparenz der menschlichen Vernunft für die schöpferische Vernunft und vom gemeinsamen Hören auf diese Quelle unserer Vernünftigkeit”, so Benedikt XVI. Dieses gemeinsame Hören: wie oft geht es in einem Geschrei unter? Wie oft wird das Unbequeme, das gehört wird, in ein beruhigendes Liegekissen umgewandelt, das jeweilige Interpretationen so aufmischen, dass sich wirklich alles und das Gegenteil von allem niederlassen kann? Nicht ein Konzil ist “schuld”, sondern die Männer und Frauen, die das Konzil zum Mythos machen. Ein Konzil jedoch besteht in seiner Geschichte, in seinen Texten. Werden diese nicht studiert, so werden sie zum Abgott ihrer selbst. Die alleinige Beschwörung der “Früchte des II. Vatikanischen Konzil”  ist nicht ausreichend und kann sich dem Verdacht der Augenwischerei nicht entziehen. Nicht ein Konzil steht zur Diskussion, sondern gerade eben die Vielzahl dessen allzu oft zweifelhafter “Früchte”.

Wie ist es möglich, dass Katholischsein immer mehr mit unverbindlich dreinschauenden Katholikentagsbesuchern gleichgesetzt wird, die meistens nur das pseudofromme Spiegelbild der von Birkestockschuhen geprägten deutschen Bequemlichkeitskultur sind? Das Christliche aber besteht in der Umkehr, in der Fähigkeit zur Reinigung. Die Wahrheit sollte dem Christen zu gross sein, als dass er bereit wäre, sie Kompromissen, einem Wohligkeitsgefühl oder einer Unverbindlichkeit zu opfern. Die Wahrheit – sie besteht in der Erfahrung des radikalen Geliebtseins von einer Person, von Gottes Sohn, der sich seiner Göttlichkeit entkleidete und menschliche Natur annahm. Diese Wahrheit macht den Menschen erst sichtbar, nicht dadurch, dass er das Göttliche vermenschlicht, sondern indem der das Menschliche immer mehr vergöttlicht. Dadurch kommt es zum Streit, zur Verfolgung, zum Leid. Denn diese Wahrheit kann die Lüge nicht ertragen. Der Mensch, der sie lebt, muss als Diener und Mitarbeiter an der Wahrheit leiden. Dies gestattet keine Lethargie. Es ruft dazu auf, aller Lethargie ein Ende zu setzen und alle Mittel wahrzunehmen, die aus der Lethargie aufrütteln.

Vor einem Jahr machte Benedikt XVI. mit dem Motu proprio “Summorum Pontificum” zur Liberalisierung der so genannten tridentinischen Liturgie der Kirche ein Geschenk. Die reale Ortschaft des schöpferischen Logos, der sich dem Menschen schenkt, das heisst die Eucharistie, wurde dadurch in besonderer Weise betont. Eine der Absichten des Papstes war es, einen wichtigen Anstoss zu einer notwendigen liturgischen Neubesinnung zu geben. Beide Formen des Römischen Ritus – die “alte” wie die “neue” – sollten sich gegenseitig bereichern.

Um so mehr bleibt nach wie vor die teilweise vehemente negative Reaktion vieler Bischöfe unverständlich. Es entsteht der Eindruck, der Zuschauer einer Mystifikation zu sein, die nur verwundern lässt. Jahrzehnte lang wurde jeder auch noch so extremen Form von Missbräuchen der Liturgie schweigend stattgegeben. Die Missbräuche sind heute aber nicht mehr zu verbergen. Im Zeitalter des “World Wide Web” wimmelt es nur so von bildlichen Belegen dessen, was bisher einfach unter den Tisch gekehrt werden oder als “Übertreibung” bezeichnet werden konnte. Entsakralisierte Mätzchen einer verlorenen Kirchengemeinde sind nun sichtbar für alle Welt. Das “Messopfer” wurde zu einer “Gemeindefeier des Mahles”, die Sakralität des Geschehens, die Sakralität des wirklich und wahrhaft gegenwärtigen Christus geriet ins Hintertreffen. Es wurde immer mehr vergessen, dass Eucharistie kein Mahl unter Freuden ist – und dies noch dazu zu einer Zeit, als eine übersatte Gesellschaft gar den Sinn für “Mahl” zu verlieren begann und Mahl oft in Fresserei übergeht. Das Göttliche wurde auf die menschliche Dimension herunterdekliniert. Statt gemeinsam mit dem Priester, der das Gottesvolk anführt, auf den Herrn hinzuschreiten und betend dem Licht der Sonne, die Christus ist, entgegenzublicken, schaut sich nun eine um den Mahltisch versammelte Gemeinde an (und sieht dabei vieles, was Menschen in der Regel nicht sehen möchten). Absurderweise kam es dazu, dass der Klerikalismus nie so gross war wie nun, da der “Protagonist” nicht mehr der ist, der der Prozession der Gläubigen vorsteht, sondern der Priester, der seine Veranstaltung leitet. Das “sacrum” verschwindet hinter den Worten, die zudem aus dem Munde jener kommen, deren theologische Studien zu einem sekundären Nebenwert geworden sind. Der Prozess der Verinnerlichung scheint keinen Halt zu kennen. Der Heilige, dessen Tod den Vorhang im Tempel zerrissen hat, wird zum Symbol – wofür? Dafür, dass kurz bevor der Gottessohn sich dem Menschen schenkt, die Gemeindemitglieder durch den Kirchenraum laufen und einander “Der Friede sei mit dir” sagen? Ist dies die Kirche dessen, der sich für das Heil der Menschen am Kreuz geopfert hat? Kann dieses Opfer mit einem leichten Lächeln und unbedacht ausgesprochenen Worten abgetan werden?

Wovor also macht der “alte Ritus” Angst? Dass der Christ sich bewusst wird, dass er gegenüber dem unerfassbaren Ereignis des Altares in Schweigen zu versinken hat? Dass er sich des inneren Widerspruches bewusst wird, wenn er mit blossen Händen den Leib Christi nimmt (während er einen inneren Ruck verspürt, wenn ihm einer sein Auto oder sein von einem Popstar unterschriebenes T-shirt anrühren sollte)?

Fragen über Fragen. Die jedoch gestellt werden müssen. Denn die Alternative, die in dem wahren Sinn der “Kontinuität der Lehre” besteht, ist greifbar. Man muss nur wollen. Und die Zeichen der Zeit erkennen, statt sie unter dem alten Gerümpel und den an der Wirklichkeit vorbeischrammenden Ideologien zu verbergen, das aus den sechziger und siebziger Jahren übrig geblieben ist und immer noch den Raum der Freiheit besetzt – und dabei so unendlich alt und langweilig ist.

Weitblick – Aussicht – neuer Atem: Papst Benedikt XVI. wird es nicht müde, es greifbar und im Wort spürbar zu machen. Man müsste nur hinsehen und sich der biederen Kleinheit unrechtfertigbarer “Überzeugungen” und Schlagwörter entkleiden. Benedikt XVI. setzt Zeichen von grosser Kommunikationskraft. Der Papst feiert Liturgie vor, denn die Liturgie des Papstes muss, so Benedikt XVI., Vorbild für die universale Kirche sein. Liturgie ist Teilhabe an der Begegnung Christi mit dem Vater in der Gemeinschaft seiner Kirche. So zeigt der Papst der Welt, dass er, wenn er Liturgie feiert, Christus als Gewand anlegt, denn: “In der Tat, die Eucharistie ist das “Geheimnis des Glaubens” schlechthin: Sie ist “der Inbegriff und die Summe unseres Glaubens”. Der Glaube der Kirche ist im wesentlichen ein eucharistischer Glaube und erhält seine Nahrung in besonderer Weise beim Mahl der Eucharistie. Glaube und Sakramente sind zwei sich gegenseitig ergänzende Aspekte des kirchlichen Lebens. Durch die Verkündigung des Wortes Gottes erweckt, nährt sich der Glaube und wächst in der gnadenreichen Begegnung mit dem auferstandenen Herrn, die sich in den Sakramenten verwirklicht: “Der Glaube drückt sich im Ritus aus, und der Ritus stärkt und festigt den Glauben”  (Sacramentum caritatis Nr. 6). Alles andere ist schlechtes Theater.

Credo-des-Gottesvolkes: Papst Paul VI.

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