Christi Himmelfahrt

Evangelium nach Matthäus 28,16-20

Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte.
Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel.

Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde.
Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.

Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

Kommentar zum heutigen Evangelium

Dem hl. Johannes Chrysostomus zugeschrieben
Homilie über die Himmelfahrt, §16-17; PG 52, 789

“Die Himmelfahrt deines Sohnes ist bereits unser Sieg: wir sind die Glieder seines Leibes”

Gott und die Menschen sind zu einer Art geworden. Deshalb sagt der hl. Paulus: “Wir sind von Gottes Art” (Apg 17,29). An einer anderen Stelle sagt er: “Ihr aber seid der Leib Christi, und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm” (1 Kor 12,27). Das bedeutet: wir sind zu seinen Verwandten geworden durch das Fleisch, das er angenommen  hat. Uns ist also durch sein Verdienst der Himmel gewährleistet: das Fleisch, das er von uns genommen hat, und auf Erden der Heilige Geist, der in uns wohnt… Was wundert ihr euch, dass der Heilige Geist mit uns ist und zugleich im Himmel, wenn der Leib Christi zugleich im Himmel und mit uns ist? Der Himmel hat den geheiligten Leib in Besitz genommen, die Erde hat den Heiligen Geist empfangen. Christus ist gekommen und hat den Heiligen Geist gebracht, dann ist er in den Himmel aufgestiegen und hat unseren Leib dorthin mitgenommen… Welch furchterregender und erstaunlicher göttlicher Ratschluss! Wie sagt doch der Prophet: “Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!” (Ps 8,2)…

Die Gottheit ist erhöht worden. Wörtlich heisst es: “Er wurde vor ihren Augen emporgehoben” (Apg 1,9), er, der in allem gross ist, der grosse Gott, der grosse Herr, der auch “ein grosser König über die ganze Erde” ist (Ps 47,3). Ein grosser Prophet, ein grosser Priester, ein grosses Licht – er ist gross in allem. Und er ist nicht nur gross durch seine Göttlichkeit; er ist es auch in seiner Fleischlichkeit; denn er ist Hoherpriester und grosser Prophet. Wie das? Hört, was der hl. Paulus sagt: “Wir haben einen erhabenen Hohenpriester, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes; lasst uns an dem Bekenntnis festhalten” (Hebr 4,14). Wenn er Hoherpriester und grosser Prophet ist, dann ist es doch zutreffend, dass “ein grosser Prophet unter uns aufgetreten ist und Gott sich seines Volkes angenommen hat” (Lk 7,16). Wenn er ein Hoherpriester ist, ein Prophet, ein grosser König, dann ist er auch ein grosses Licht: “Das heidnische Galiläa, das Volk, das im Dunkel lebte, hat ein helles Licht gesehen” (Jes 9,1f; Mt 4,15). Wir haben also das Unterpfand unseres Lebens im Himmel, in den wir mit Christus emporgehoben worden sind.

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