Franziskus baue meine Kirche auf, siehst du nicht, wie sie zerfällt?
Glaube, Hoffnung, Liebe: Der Widerstand der Gläubigen
Warum die Diskussion um das Memorandum der Rom-Gegner so wichtig ist und wo die wahren Reformer sind. Von Peter Seewald
Der Journalist Peter Seewald wurde durch seine Interviewbücher mit Kardinal Ratzinger international bekannt. Das Buch “Licht der Welt”, ein Gespräch zwischen Seewald und Papst Benedikt XVI., hat bereits eine Auflage von einer Million erreicht.
Auseinandersetzungen können schmerzhaft und verletzend sein. Sie können Wunden hinterlassen. Der Streit um das Memorandum von Theologen und Religionspädagogen wird mit grosser Leidenschaft geführt. Dass man nach der Erregung des Augenblicks wieder zurückkehrt zu Mässigung und Versöhnung, gehört dabei zu jenen christlichen Grundgeboten, die Jesus noch dadurch unterstrich, man solle jenen, die einen verfolgen, auch die andere Wange hinhalten.
Und dennoch:
Die aktuelle Auseinandersetzung ist unausweichlich. Die katholische Kirche in Deutschland steht an einem Scheideweg. Es geht gewissermassen ums Eingemachte. Und die Frage ist: Was ist das Fundament, auf dem Kirche und Glauben stehen? Was bekommt man, wenn man verliert, was gut und wichtig war? Wo kann man Rat holen? Und wo sind die Kräfte, die wirklich in die Zukunft führen?
Schon die blosse Ankündigung des Papstbesuches in Deutschland hat so gesehen einen Aufruhr provoziert, der hilft, Klarheit und Wahrheit zu bekommen. Über das Memorandum wurde viel gesagt, vielleicht sogar schon alles. Die Vorschläge für dieserart “Aufbruch” sind dabei so neu wie die Dampfmaschinen im Deutschen Museum. Es gibt denn auch niemanden, der sie als niveauvoll oder gar wegweisend bezeichnen möchte. Das liegt schon an der aberwitzigen Unterstellung, der Zölibat sei ursächlich für die Glaubenskrise, er sei gar mit der Grund für die Missbrauchsfälle. Unüberhörbar der Schreck in der Stimme von Erzbischof Zollitsch, als ihm klar wurde, welche Geister da gerufen wurden. “Mag jemand im Ernst glauben”, rief er fassungslos, “dass die Verwirklichung der hier aufgelisteten Reformforderungen zur erwünschten Blüte von Glauben und Kirche führt?”
Wie ist es möglich, fragt man sich, dass bei einem Papier, das sich “Kirche 2011” nennt, die drängendsten Probleme von Kirche 2011 erst gar nicht auftauchen? Problemfelder wie Katechese, Verkündigung, antichristliche Medienpower. Was ist das für eine Sprache, die Wortungetüme wie “Macht- und Kommunikationsstrukturen” gebiert, von “Strukturen der Beteiligung”, “Rechtskultur”, “Rechtsschutz”, “Handlungsfelder”, “Sozialgestalt” redet, aber in der christliches Grundvokabular offenbar schon auf dem Index steht? Begriffe wie Gebet, Eucharistie, Nachfolge, Besinnung, die ein Hans Urs von Balthasar zur knienden Theologie zählte, einer Theologie der Demut, die er der Theologie des Hochmuts entgegenstellte.
Die Memorandisten unterschlagen, dass das Zweite Vatikanum die Wertschätzung des Zölibats und die Verpflichtung darauf festgeschrieben hat, etwa in den Texten Lumen gentium und Optatam totius. Sie unterschlagen, dass auch Papst Benedikt das Thema nach seinem Amtsantritt zum Gegenstand der Bischofsynode machte – mit dem Ergebnis, dass die Weltkirche erneut mit grosser Mehrheit entschied, es gebe einfach weniger Gründe dagegen, als Gründe dafür. Weil er etwa auch die grossen Priestergestalten hervorbrachte, Heilige wie Antonius, die bis heute Wunder wirken.
Wenn es wirklich um die Sorge um den Priesternachwuchs geht – wie kann es dann sein, dass man die Ergebnisse des gerade zurückliegenden Priesterjahrs ignorieren konnte, als hätte es dieses Hauptereignis des katholischen Erdkreises gar nicht gegeben? Und wie kann es sein – dieser Ausschluss macht die Richtung besonders deutlich – dass gar jeder Bezug zum Nachfolger Petri vermieden wird, des Vicarius Christi, der “zum Fels und Schlüsselträger der Kirche bestellt” und von Christus “als Hirte seiner ganzen Herde eingesetzt” ist (Lumen gentium, 22)?
Seit Jahrzehnten blockierte die Endlosschleife dieser Diskussion ein echtes Vorwärtskommen. Sie wirkte abstossend auf Suchende. Sie schuf ein Bild von Kirche, das nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat, insbesondere wenn es um die Ressentiments aus der antirömischen Mottenkiste geht. Wäre der Zölibat wirklich die Ursache für Glaubenskrise und Gottesferne, müsste man ihn in der Tat sofort abschaffen. Aber dort, wo es ihn nicht gibt, sind die Probleme bekanntlich nicht geringer. Nicht nur durch Scheidungsraten, die unter protestantischen Pastoren überdurchschnittlich hoch ist, sondern auch durch einen weit grösseren Exodus an Kirchenflüchtern.
Wo geht’s in die Zukunft, wo sind die tragenden Kräfte?
Nicht von ungefähr findet man dann auch bei den Unterstützern die Namen von Leuten, die ihre Lehrerlaubnis verloren, weil das, was sie lehren, alles mögliche ist, nur nicht katholisch. In der Tat, hier geht es – unter dem Mantel eines “Dialogs ohne Tabus” – um einen Umbau der katholischen Kirche generell: durch einen deutschen Sonderweg; durch eine Art Rätekirche, die Priester und Bischöfe zu Auftragnehmern macht, durch eine variable Liturgie nach dem Gutdünken der jeweiligen Gemeindeversammlung. Und gleichwohl muss man den Initiatoren dankbar sein. Sie haben nicht nur ihre Position besonders deutlich gemacht, sie haben auch einen Mobilisierungs- und Solidarisierungseffekt von Gläubigen provoziert, den es so noch nicht gab.
Als 1989 Theologie-Professoren mit ihrer “Kölner Erklärung” “Wider die Entmündigung – für eine offene Katholizität” auch Kerninhalte des Katholizismus zur Disposition stellten, wagte hierzulande kaum jemand, Widerstand zu leisten. Man blieb stumm. Der Kopf verschwand unter dem Mantelkragen. Heute ist das anders. Es ist der Widerstand gegen das religiöse Establishment. Gegen die hochmütige Bevormundung durch Professoren, die in einer glaubensfernen Theologie aus dem Evangelium eine Manövriermasse machten. Gegen Splittergruppen, die sich anmassen, das Volk zu repräsentieren. Letztlich auch gegen Hirten, wenn die sich verweigern, ihren Job zu tun, der ja wohl kaum in der Etablierung einer Separatkirche liegen kann. Dazu gehört dann vermutlich auch eine Diskussion um das staatskirchenrechtliche System der Kirchensteuererhebung, in der eine noch kaum erkannte Sprengkraft liegt.
Die neue katholische Aktion zeigt sich besonders eindrucksvoll in der Initiative der Petition “Pro ecclesia”. Bürgerliche Medien schweigen das Ereignis tot. Das gehört dazu. Inzwischen hat die Petition mehr als 7 000 Unterzeichner. Da ist die Hausfrau neben dem Richter, der Banker neben dem Studenten. Wir finden Kernphysiker, Anwältinnen, Lehrer, Ingenieure, Erzieherinnen, Drucker, Manager, Krankenpfleger. Hier finden sich dann auch die Priesterseminaristen, die Theologiestudenten, die Ordensleute und nicht zuletzt jene Professoren und Dozenten, die sich, auch wenn das in ihren Kreisen nicht als besonders chic gilt, am Lehramt der Kirche und nicht am Lehramt der Medien orientieren.
Das Potenzial ist gross. Da sind jene, denen als praktizierende Katholiken mit einer ungebrochen christlichen Familientradition niemand sagen muss, was katholisch ist. Da ist die hinzugekommene Gruppe an Gläubigen zwischen 16 und 60, denen ein säkularisiertes Christentum nicht mehr genügte. Sie sind mit Johannes Paul II. erwachsen und religiös reif geworden. Sie waren auf Weltjugendtagen, machten Pilgerfahrten, organisierten Gebetskreise. Und entdeckten in eigener Reflexion, dass Glauben nicht ein Problem ist, sondern Geschenk.
Da sind die vielen jungen Priester, die katholische Klassik lieben lernten und sich wohltuend von Berufskatholiken unterscheiden, die sich ganz vorne glauben, auch wenn sie mit ihrer Art von Modernität ewig hinterherlaufen. Da ist eine neue intellektuelle Avantgarde, die an der Kirche nicht nur wieder ihre unvergleichliche Liturgie fasziniert, sondern auch ihre Wider- ständigkeit gegen die Deformierungen des Zeitgeistes.
Überall entstehen neue Initiativen. Sie arbeiten im Internet. Sie bauen im Geiste der Geschwister Scholl soziale Netze auf. Sie schaffen Plattformen. Sie stellen Nachrichtenportale wie kath.net zur Verfügung. Sie machen, wie das soeben gestartete Gross-Projekt „You-Cat“, Katechese zu einem Ereignis. Da ist eine Generation Benedikt, neue Pro-Papa-Initiativen, dazu die vielen schon fest verankerten neuen spirituellen Bewegungen und Stiftungen, die Tradition und Modernität beeindruckend verbinden. Längst stellen sie, etwa mit “Treffpunkt Weltkirche” oder “Freude-am-Glauben”, nicht nur spannendere, sondern auch grössere Kongresse hin als die etablierten Alt-Bühnen. Da ist auch eine neue Generation von Journalisten und Schriftstellern, die die mediale Falsch-Sprache im Umgang mit Religion satt haben, die falschen Analysen, die Wichtigtuerei, den Zynismus, das Pharisäertum von Leitartiklern, die sich für kritisch halten, während sie doch nur mit der Menge blöken.
Wo, bitte, geht’s in die Zukunft? Wo sind die frischen, die authentischen, die wirklich tragenden Kräfte? Um es kurz zu sagen: Wo sind die Glaubenden, die Betenden. Denn nur sie, das zeigt die ganze Kirchengeschichte, haben die Kirche gehalten und immer wieder neu aufgebaut.
Die neue katholische Aktion hat alles, was vitale und zukunftsweisende Bewegungen auszeichnet: Leidenschaft, Hingabe, Mut, Kreativität, Intelligenz, Demut, Empathie. Dazu die nötige Kühnheit und Verwegenheit. “Die Bürokratie ist verbraucht und müde”, urteilt Papst Benedikt fest. Hier hingegen sind Menschen, die sich berühren liessen, die eine Botschaft haben, und die nun selbst etwas bewegen wollen. Nicht mit Ultimaten, in denen sie von Hoffnungslosigkeit, von letzten Chancen sprechen, sondern im Glauben an Christus, in der festen Hoffnung, dass alles möglich ist, in dem Bewusstsein, dass nicht sie alleine es sind, die Kirche halten und gestalten, sondern dass dahinter jemand steht, der grösser ist. Die sich, weil es christuswärts geht, rüsten wie die zehn Jungfrauen im Gleichnis Jesu, in dem es heisst: “Die Törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl.”
Papst Benedikt fordert Aufbruch und Erneuerung
Und da ist nicht zuletzt jener alte Mann auf dem Stuhl Petri, den auch Jugendliche ziemlich cool finden, weil er in Wahrheit eben kein Hardliner, sondern ein Heartbreaker ist, ein Herzensbrecher im biblischen Sinne, der den Menschen zuruft: Öffnet die Herzen für Christus. Nur Verstockte glauben noch das Märchen vom Panzerkardinal. Der Papst, den niemand hören will? Band I seines Jesus-Werkes erreichte eine Auflage von über drei Millionen; sein Dialogbuch “Licht der Welt” eine Million, davon in Deutschland mehr als 200 000. Sein “Jesus II” wird in wenigen Wochen erneut die Bestsellerliste stürmen.
Und dieser Papst selbst ist es doch, der unentwegt den Aufbruch fordert, der angetreten ist, den Prozess einer “inneren Erneuerung” voranzutreiben. Dialog und Öffnung sind die Schlüsselbegriffe. Dialog mit anderen Christen. Dialog mit Juden und Muslimen. Dialog mit dem Atheismus. Er hat die Neuevangelisierung in Angriff genommen wie noch niemand vor ihm. Als Präfekt liess er die Archive der Inquisition öffnen. Als Papst pflegt er eine offene Kommunikationskultur; führte auf den Bischofssynoden die offene Aussprache ein, bittet Andersgläubige zur Teilnahme, macht einen Protestanten zum Vorsitzenden seines Wissenschaftsrates; gibt als erster Pontifex der Kirchengeschichte ein offenes Interview. Bewahren, was bewahrt werden muss. Verändern, wo Veränderung nottut. Die Moderne nicht als Feind betrachten, sondern als Herausforderung.
Benedikt XVI. sieht, dass die Glaubenskrise insbesondere auch eine Folge des Verlustes von Glaubenswissen und -wahrheiten ist. Unermüdlich lehrt er. Geduldig erklärt er. Wir können unmöglich weitermachen wie bisher, ruft er aus. Das gilt für die Welt, und das gilt noch mehr für die eigene Kirche. Die Aufgabe heisse: den Menschen Gott zu zeigen und ihnen die Wahrheit zu sagen. Die Wahrheit über die Geheimnisse der Schöpfung. Die Wahrheit über die menschliche Existenz. Und die Wahrheit über unsere Hoffnung, die über das rein Irdische hinausgeht. Es könne dabei nicht um eine Veränderung um der Veränderung willen gehen. Das Schicksal des Glaubens und der Kirche entscheide sich vielmehr “im Kontext der Liturgie”, in der Eucharistie als Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche. Nirgendwo sonst. Hier sei der Akt, “in dem sich das Eigentliche vollzieht.” Und was ist das Eigentliche? Das Eigentliche sei, “mit Gott in Berührung” zu kommen. Die Antwort auf die Krise bestehe daher “nicht in grossen politischen Aktionen, sondern sie kann letzten Endes nur aus der Verwandlung der Herzen kommen – durch Glaube, Hoffnung, Liebe und Busse.”
Als ich wieder zur Kirche zurückkam, war das nicht, weil ich Sehnsucht nach Diskussionen um Zölibat und Frauenordination und Strukturreformen hatte. Ich suchte das Abenteuer Glauben; etwas, das man nicht mühsam immer wieder selbst erfinden müsste, sondern das es schon gab, in einer Überfülle, die unmöglich auszuschöpfen ist. Einen Glauben, der klug ist und mystisch zugleich; der sympathisch ist; der Antwort gibt auf die drängenden Probleme unserer Zeit; der Antwort gibt, warum ich bin, wo mein Platz ist, wohin ich gehe; wie ich besser leben kann; wie ich besser helfen kann; wie ich besser lieben kann; meine Frau, meine Kinder, mich selbst. Gott und die Welt. Jesus sei gekommen, las ich im Evangelium, damit wir die Wahrheit kennenlernen. Damit wir Gott berühren können. Damit wir die richtige Tür finden. Bitteschön, so sagte er, ich erfülle nur den Auftrag meines Vaters: “Und ich weiss, dass sein Auftrag ewiges Leben ist.”
Der Mainstream mag woanders entlanglaufen. Aber Katholizismus ist nicht Mainstream. Er ist sperrig gegen die billigen Moden, grundsätzlich, wenn es um das Leben geht, wachsam gegen die falschen Götter, unbeugsam gegenüber Tyrannen, aufklärend gegenüber dem Mammon, unbequem, weil er mit Denken, mit Vernunft zu tun hat und sich gegen Verdummung wehrt.
Katholiken sind auf ihre Art anspruchsvoll. Sie wollen das Grosse. Sie wollen das Ganze. Sie wollen das Heilige. Sie wollen sich orientieren an Biographien, die, oft auf krummen Wegen, ganz zu Gott fanden und etwas mitzuteilen haben. Und haben sie nicht gerade auch Päpste erlebt, und erleben sie noch, Hirten, die man, gäbe es sie nicht, sehnsuchtsvoll suchen würde, begeistert davon, dass es jemanden gibt, dessen Wort zutreffend und dessen Weisung verlässlich ist?
Farbe bekennen: Das gilt für die Laien und für die Bischöfe
Dieser Tage lag eine besondere Post in meinem Briefkasten. Es war ein Arbeitsblatt aus dem Religionsunterricht, achte Klasse, den mir eine liebe Lehrerin zuschickte. Sie hatte es beim Aufräumen gefunden. Franziskus erzählt darin, wie er, als er vor dem Kreuz von San Damiano kniete, plötzlich eine Stimme hörte. “Franziskus, baue meine Kirche auf”, sprach die Stimme, “siehst du nicht, wie sie zerfällt?” Er habe lange nicht begriffen, erzählt Franziskus, was damit gemeint war. Zunächst glaubte er, der Herr rede von der kleinen Kirche zu San Damiano. “Ich habe sie wieder aufgebaut und restauriert”, berichtet der Heilige aus Assisi. Aber dann wurde ihm klar: “Er aber hat die Kirche aus Menschen gemeint, jene Kirche, die so verletzlich und krank ist.” Und nach und nach habe er gespürt, was Christus wolle: “Folge mir nach, sagte er, lebe du das Evangelium, lass dich vom Kreuz her verwandeln, dann veränderst du die Kirche.”
Glaube, Hoffnung, Liebe: Der Widerstand der Gläubigen kommt aus dem Glauben der Kirche, aus der Hoffnung des Evangeliums, aus der Liebe zu Christus. “Herr, zu wem sollen wir gehen?”, antworten mit Petrus die Gerechten aller Zeiten, “du hast Worte des ewigen Lebens” (Joh 6,68). Er kommt nicht zuletzt aus der Treue zum Nachfolger Petri, den Christus als den Fels der Kirche bestimmte. Das ist heute keine Massenbewegung. Aber beginnt es nicht immer recht klein, wenn die Gewichte sich verschieben?
Deutlich wird jedenfalls: Während dort noch die 70er-Jahre-Kirche der Strukturreform ihre letzten Kämpfe ausficht, so ist hier schon das Neue. Neu aus dem frischen Grün, das von den Wurzeln spriesst: die Kirche des Glaubens, des Bekennens, wo Enthusiasmus ist und Hingabe, wo es glüht, wo Spiritualität entsteht. Es ist ein Aufbruch aus einer Renaissance heraus, die das kommende Jahrzehnt mit prägen wird, dem Wiedererkennen des Schönen, Wahren und Guten. Es ist eine inhaltliche und innerliche, eine geistliche und heilige Kirche. Eine Kirche der Herzen. Eine Kirche der Kleinen. Eine Kirche der Demut. Eine Kirche der Liebe und Barmherzigkeit. Eine Kirche, die aus dem Glauben selbst kommt, letztlich aus Gebet und Kommunion. Das Licht der Welt ist schliesslich nicht erloschen. Es ist da wie die Sterne am Himmel. Man kann es sehr gut sehen. Vorausgesetzt, man würde wieder häufiger den Blick nach oben richten.
Der Papstbesuch in Deutschland könnte kein besseres Timing haben. Er ist eine Art Lackmus-Test. Wer steht wo? Wer will was? Da heisst es dann: Farbe bekennen. Das gilt für die Laien. Das gilt für die Bischöfe. Und das gilt für die Theologen. An die Unterstützer des Memorandums sei appelliert: Überprüfen Sie Ihre Argumentation und Haltung! Ziehen Sie Ihr Papier zurück! Kehren Sie um. Kehren sie zurück zur Geschlossenheit. Getreu dem alten Axiom des Glaubens: Die Kirche ist da, wo Petrus ist.
Licht-der-Welt: Buch von Papst Benedikt XVI.
Lumen-gentium: Dogmatische Konstitution über die Kirche
Optatam-totius: Dekret über die Ausbildung der Priester
Treffpunkt-Weltkirche
Freude-am-Glauben
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