Der Bischof des Bistums Limburg

Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst

Das Bistum Limburg ist eine römisch-katholische Diözese in der deutschen Kirchenprovinz Köln. Sie umfasst Teile der Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz. Kathedralkirche des Bistums ist der Limburger Dom St. Georg in Limburg an der Lahn, größte Kirche der Diözese ist der Kaiserdom St. Bartholomäus in Frankfurt am Main.

Der Bischof des Bistums Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, wurde am 20. November 1959 als zweites von fünf Kindern einer Bauernfamilie in Kevelaer-Twisteden geboren. Nach dem Abitur am Piuskolleg in Coesfeld studierte er Theologie und Philosophie in Münster und Freiburg. Die Priesterweihe empfing Tebartz-van Elst am 26. Mai 1985 im Dom zu Münster. Nach Kaplansjahren in Altenberge St. Johannes Baptist stellte ihn der Bischof 1988 zum Studium frei, das Tebartz-van Elst an der University of Notre Dame im US-Bundesstaat Indiana absolvierte. Tebartz-van Elst promovierte zum Doktor der Theologie mit einer Arbeit über das Erwachsenenkatechumenat.

1990 wurde er Domvikar in Münster und übernahm 1996 einen Lehrauftrag für “Pastoraltheologie/Homiletik” im Fachbereich Katholische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er 1998 als Privatdozent tätig wurde. Ein Jahr später wurde er zusätzlich Rundfunkbeauftragter des Bistums Münster für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Seit 2002 ist Tebartz-van Elst Universitäts-Professor für Pastoraltheologie und Liturgiewissenschaft an der Universität Passau; habilitiert hatte er sich mit einem Werk über die Gemeinde in mobiler Gesellschaft. Am 14. November 2003 wurde Franz-Peter Tebartz-van Elst zum Titularbischof von Giro di Tarasio (Algerien) und zum Weihbischof in Münster ernannt. Am 18.Januar 2004 erfolgte die Bischofsweihe im Dom zu Münster, am 25.Januar 2004 die Aufnahme in das Domkapitel in Münster. Am 28.November 2007 wurde Tebartz-van Elst zum Bischof von Limburg ernannt und am 20. Januar 2008 im Limburger Dom in sein Amt eingeführt.

Die Geschichte des Bistums Limburg
Bistum Limburg – damit verbinden viele zuerst den Dom an der Autobahn Frankfurt-Köln, Ziel hunderttausender Besucher und ein Zeugnis spätromanischer Baukunst von europäischem Rang. Der 750 Jahre alte Georgsdom ist als Bischofskirche auch geographischer Mittelpunkt des Bistums, in dem rund 682.000 Katholiken leben. Kontraste prägen das Leben der Katholiken in diesem Bistum: es ist Großstadtkirche und Kirche im Dorf. Im Süden liegt das Rhein-Main-Gebiet mit der Wirtschafts- und Bankenmetropole Frankfurt, die über die Stadtgrenzen hinaus das kirchliche Leben im Bistum prägt. Zwischen Frankfurt und der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden erstreckt sich entlang des Mains ein lang gezogener Industriegürtel. Vom malerischen Rheingau bis zur Lahnmündung bildet der Rhein die Bistumsgrenze. Durch die großen ländlichen Gebiete im Westerwald und Taunus, entlang der Lahn bis nach Wetzlar und dem Gebiet an Dill und Eder wird der Norden des Bistums geprägt. 
Diesen regionalen Unterschieden trägt die Gliederung des Bistums in elf überschaubare Bezirke Rechnung, die sich an den Grenzen der Großstädte und Landkreise orientieren.

Mit Spannungen leben
Drei Dome hat das Bistum, in Limburg, Wetzlar und Frankfurt. Gemeinsam ist ihnen ihr Alter: Vor rund 750 Jahren wurden sie geweiht. Sie sind auch Zeichen für unterschiedliche gesellschaftliche, kulturelle und politische Entwicklungen, die das Leben der Christen im Bistum Limburg prägen.

Der Wetzlarer Dom dient seit der Reformation gleichzeitig der katholischen und evangelischen Gemeinde der Stadt als Pfarrkirche. Er ist Symbol für katholisches Leben in der Diaspora. Diaspora heißt Zerstreuung. Heute bezeichnet das nicht mehr zuerst einen katholisch-protestantischen Gegensatz. Durch den Zuzug von Heimatvertriebenen und ausländischen Mitbürgern sind die Grenzen zwischen katholischen und protestantischen Regionen fließend geworden. Diaspora signalisiert heute: Der Christ lebt überall in der Zerstreuung, innerhalb einer religiös gleichgültig gesinnten Mehrheit.

Diese Situation prägt besonders auch das Christsein in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet. Der Frankfurter Kaiserdom war nie Bischofskirche und hat doch als Wahl- und Krönungskirche deutscher Kaiser das Verhältnis zwischen Glaube und Politik, zwischen Kirche und Gesellschaft entscheidend mitgeprägt. Obwohl von den Hochhäusern der Bankenmetropole heute weit überragt, ist er unübersehbares Zeichen dafür, dass Christen eine wachstums- und fortschrittsorientierte Gesellschaft mitprägen wollen. In Frankfurt vollziehen sich gesellschaftliche Entwicklungen schneller und früher als anderswo. Nicht zufällig fand der Sozialkatholizismus in der Stadt der Paulskirche, die als Wiege deutscher Demokratie gilt, fruchtbaren Boden. So ist der Frankfurter Dom Symbol einer Kirche, die sich den Herausforderungen der Zeit stellt und diese nicht als Bedrohung versteht, sondern als Chance für ein erneuertes Christsein mitten in der Welt Kirche um der Menschen willen. Die katholische Kirche im Bistum Limburg hat in den vergangenen 181 Jahren gelernt, mit Kontrasten und Spannungen zu leben und sich auf neue Wege einzulassen.

Der Limburger Dom auf seinem Felsen über der Lahn ist Zeichen der integrativen Kraft des Glaubens, die es dem Bistum Limburg ermöglicht, Kirche mitten im Leben zu sein, Kirche für Stadt und Land.

Ein junges Bistum
Gemessen an der 2000jährigen Geschichte der katholischen Kirche ist das Bistum Limburg mit seinen 181 Jahren ein junges Bistum. Und: Es ist ein Kind der Revolution. Seine Geschichte beginnt mit dem Zusammenbruch der weltlichen und kirchlichen Machtstrukturen in Europa als Folge der Französischen Revolution. Durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 werden Gebiete der alten geistlichen Kurfürstentümer Mainz und Trier den nassauischen Herzogtümern zugeschlagen. Diese vereinigen sich 1806 zum Herzogtum Nassau mit Regierungssitz in Wiesbaden. Die katholische Kirche wird der Aufsicht der evangelischen Landesherrn unterstellt. Zusammen mit der freien Reichsstadt Frankfurt betreibt das Herzogtum Nassau den Plan zur Errichtung eines eigenen Bistums. Am 23. November 1827 ist es soweit: Das Bistum wird gegründet und der erste Bischof, Jakob Brand, nimmt seine Amtsgeschäfte auf. Das Bistum hat zum damaligen Zeitpunkt 134 Pfarreien mit 175 000 Katholiken. Es ist ein Gebilde, das seine Existenz den Machtinteressen der weltlichen Herrscher verdankt. Überwiegend leben die Limburger Katholiken in religiösen Mischlandschaften, teils mit ausgesprochener Diasporasituation. Das und die Unterschiede zwischen den ländlichen Gebieten im Norden und dem schnell wachsenden Industriegebiet um Frankfurt und Wiesbaden lassen das Bistum erst langsam zusammenwachsen. Gläubige und Bischöfe leiden unter dem preußischen Kulturkampf, der Bischof Blum für sieben Jahre ins Exil treibt, genauso wie fünfzig Jahre später unter der Kirchenverfolgung der Nationalsozialisten.

Quelle:  Bistum-Limburg

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