Religionsfreiheit und interreligiöser Dialog in Pakistan
Italien/Pakistan: Paul Bhatti in Rom
Rom, Radio Vatikan, 29.03.2011
Der neue pakistanische Minderheitenminister, Paul Bhatti, kommt nächste Woche auf Einladung der katholischen Basisgemeinschaft Sant’ Egidio nach Rom. Er beteiligt sich am Dienstag an einem Kongress über das Wirken seines ermordeten Bruders, Shabaz Bhatti, für Religionsfreiheit und interreligiösen Dialog in Pakistan. Ebenfalls eingeladen sind unter anderem ein Grossimam aus Lahore sowie der Bischof von Faisalabad, Joseph Coutts. Dienstagabend findet auf der Tiberinsel in der Kirche San Bartolomeo, die dem Gedenken katholischer Märtyrer der Jetzt-Zeit gewidmet ist, ein Gebet und die Übergabe einer Bibel aus dem persönlichen Besitz von Shahbaz Bhatti statt.
Gesetz gegen Schmähung der Religion in Pakistan Blasphemie
Christ Bhatti und Muslim Taseer Märtyrer für Religionsfreiheit
Vatikan: Christ Bhatti und Muslim Taseer sind Märtyrer im Kampf für Religionsfreiheit
P. Lombardi SJ: Vatikan: Gesetz gegen Schmähung der Religion in Pakistan ist Blasphemie
In Pakisten sind der Christ Bhatti und der Muslim Salman Taseer zu Märtyrern im Kampf für Religionsfreiheit geworden. Die kaltblütige Ermordung des pakistanischen Minderheitenminister Shahbaz Bhatti und sein Einsatz für den Respekt von Christen und anderen Minderheiten war Anlass für den Pressesprecher des Vatikans, Jesuitenpater Federico Lombardi, sich mit dem “Gesetz gegen die Schmähung der Religion” in Pakistan zu beschäftigen.
UNO: Vatikanvertreter über religiöse Freiheit
Weitergabe des Glaubens an die nachfolgende Generation
Rom, Radio Vatikan, 12.03.2011
Bischof Silvano Tomasi sprach sich vor dem UN-Menschenrechtskommission für die Beibehaltung der Weitergabe des Glaubens an die nachfolgenden Generationen aus. Der ständige Beobachter des heiligen Stuhls bekräftigte, dass die religiöse Freiheit nicht durch irgendwelche Ideologien gefährdet werden dürfe. Ein Staat dürfe einer Religion nicht aufzwingen, Verhaltensweisen anzunehmen, die sich nicht mit deren Überzeugungen vereinbaren liessen. Jede Person müsse das Recht haben, seinen Glauben frei auszuüben. In einer gut funktionierenden Gesellschaft sei dies die Bekundung von Respekt und Ausdruck des Verantwortungsbewusstseins.
Pakistan: Mord an christlichem Minister
Anschlag auf Dialog und Toleranz
Rom, Radio Vatikan, 02.03.2011
Vier bewaffnete Attentäter haben in der Hauptstadt Islamabad den einzigen christlichen Minister Pakistans ermordet. Der 35-jährige Katholik Shahbaz Bhatti war der Minister für religiöse Minderheiten; er wurde erschossen, als er von seinem Haus ins Büro aufbrach. Der Polizeichef erklärt, Bhatti sei von zehn Kugeln getroffen worden. Wahrscheinlich musste er sterben, weil er für eine Änderung des umstrittenen Blasphemiegesetzes eintrat. Aus demselben Grund hatten Attentäter schon zu Jahresbeginn einen weiteren hochrangigen Politiker der regierenden Volkspartei umgebracht, nämlich den Gouverneur der Punjab-Provinz. Nach Angaben des pakistanischen Fernsehens wurden am Anschlagsort Flugblätter pakistanischer Taliban gefunden. Ein pakistanischer Taliban-Führer bekannte sich in einem Telefonat zu der Bluttat. Weiterlesen
Religionsfreiheit braucht Taten
Wachsende Zahl von Akten religiöser Intoleranz und Diskriminierung
Tagespost, 23.02.2011, Stephan Baier
Es ist nicht nur eine Frage des Charakters, ob man lieber halb volle Gläser lobt oder halb leere Gläser kritisiert. In der Politik hängt es auch davon ab, was in einem bestimmten Moment erreichbar wäre. Noch im Vorjahr hätten die Christen in Nahost froh sein können, in einem offiziellen Dokument der Europäischen Union überhaupt erwähnt zu werden. Sieben Wochen nach dem Blutbad vor der koptischen Kirche von Alexandria, angesichts des anhaltenden Terrors im Irak und der Unruhen in Maghreb und Maschrek ist es aber ein Skandal, dass die Aussenminister der 27 EU-Mitgliedstaaten sich am Montagabend in einer Stellungnahme nur allgemein über “die wachsende Zahl von Akten religiöser Intoleranz und Diskriminierung” besorgt zeigten sowie Gewalt und Terror “gegen Christen und ihre Gotteshäuser, gegen muslimische Pilger und andere religiöse Gemeinschaften” verurteilten.
EU: “Religionsfreiheit mehr in den Blick nehmen”
EU: Konkrete Schritte zum Monatsende?
Rom, Radio Vatikan, 20.01.2011
Das Europaparlament hat die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton und die EU-Institutionen aufgerufen, dem Thema Religionsfreiheit und dabei auch der Lage der Christen mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Die EU-Aussenminister sollen zu Monatsende konkrete Schritte beschliessen, “um den bedrohten christlichen Glaubensgemeinschaften überall in der Welt Sicherheit und Schutz zu bieten”. Das verlangten die Europaabgeordneten in einer Erklärung, die an diesem Donnerstag in Strassburg mit grosser Mehrheit verabschiedet wurde. Weiterlesen
Nahost: Bischof von Nazareth ist pessimistisch
In der Stadt, in der Jesus aufwuchs, herrscht Pessimismus
In der Stadt, in der Jesus aufwuchs, herrscht Pessimismus: Der Bischof von Nazareth, Giacinto-Boulos Marcuzzo, äusserte sich besorgt über die Zukunft der Christen im Heiligen Land. Ein dauerhafter Frieden scheine in der Krisenregion eine Utopie zu sein, so der Bischof. Er sieht in der jetzigen Lage keine Voraussetzungen für eine friedliche Koexistenz der Völker im Heiligen Land. Gegenüber Radio Vatikan sagte Bischof Marcuzzo:
“Diese Ungewissheit über die Zukunft ist die grösste Belastung für die christliche Gemeinde. Zudem muss die Präsenz von Christen im Heiligen Land ein Anliegen der gesamten Kirche sein. Die gegenwärtige Reise von Vertretern europäischer und nordamerikanischer Bischofskonferenzen durch das Heilige Land kann dieses Bewusstsein stärken.” Weiterlesen
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