4.Tag: Novene für Papst Benedikt XVI.
Im Blut des Lammes rein gewaschen
Hl. Katharina von Siena (1347 – 1380)
Obwohl Katharina nur mit Mühe lesen lernte und erst als Erwachsene schreiben konnte, gelten ihre Briefe als Meisterwerke der christlichen Literatur. Ihr Innenleben ist mit einem solchen Reichtum ausgestattet, dass Papst Paul VI. sie zur Kirchenlehrerin erklärte. Ihre tiefe Vereinigung mit dem Herrn wird in besonderer Weise im mystischen Ereignis des Herzenstausches sichtbar. Jesus erschien ihr mit einem leuchtend roten menschlichen Herzen in der Hand, öffnete ihre Brust, legte es dort hinein und sagte: “Liebste Tochter, so wie ich jüngst dein Herz genommen habe, das du mir schenken wolltest, so schenke ich dir jetzt das Meinige; von jetzt an wird es den Platz einnehmen, an dem das Deinige war.” Zeitlebens erinnerte eine Narbe an diesen Austausch der Herzen.
3. Tag: Novene für Papst Benedikt XVI.
Das habt ihr mir getan
Heilige Elisabeth von Thüringen (1207 – 1231)
Kaum fünf Jahre alt, wurde Prinzessin Elisabeth, Tochter des reichen und mächtigen ungarischen Königs Andreas II., aus ihrer glücklichen Kindheit gerissen und an den Hof ihres künftigen Mannes, Landgraf Ludwig von Thüringen gebracht.
In ihrer tiefen Sensibilität erkannte Elisabeth die Widersprüche zwischen dem christlichen Glauben und dem Leben, das man am Hof der Mächtigen führte. Sie duldete keine Kompromisse. Einmal, als sie an einem Fest die Kirche betrat, nahm sie ihre Krone ab, legte sie vor dem Kreuz nieder und warf sich mit verhülltem Gesicht zu Boden. Als ihre Schwiegermutter sie deswegen tadelte, antwortete sie: “Ferne sei mir, im Angesicht meines Gottes und Königs Jesus Christus, den ich mit Dornen gekrönt erblicke, selbst ein geringes und aus Erde gebildetes Geschöpf, mit eitler Überheblichkeit gekrönt zu erscheinen!”
2. Tag: Novene für Papst Benedikt XVI.
Auf dem Felsen Petri
Heiliger Bonifatius (673 – 754)
Der von den Britischen Inseln stammende Missionar und Bischof, der von Papst Gregor II. den neuen Namen Bonifatius bekam, ging als Apostel Deutschlands in die Geschichte der Kirche ein. Mit vierzig Jahren verliess er ein erfülltes klösterliches Leben, ein Leben als Mönch und Professor, um auf dem europäischen Festland den einfachen Leuten, den Heiden, das Evangelium zu verkünden. Die Einheit mit dem Heiligen Vater in Rom lag im besonders am Herzen. Die treue Gemeinschaft mit dem Papst war ein zentraler Fixpunkt und Grundsatz seiner Arbeit als Missionar, die er uns gleichsam als ein Testament hinterliess.
1. Tag: Novene für Papst Benedikt XVI.
Ora et labora: Heiliger Benedikt von Nursia (ca. 480 – ca. 550)
“Wie willst Du Dich nennen?”
– lautete die zweite Frage des Kardinaldekans, die er im Konklave dem neu gewählten Papst stellte, nachdem dieser im Vertrauen auf die Gnade Gottes seine grosse Aufgabe angenommen hatte. “Benedikt XI.”, gab Joseph Ratzinger zur Antwort und vertraute somit sein Pontifikat dem besonderen Schutz des hl. Benedikt von Nursia an, Patron Europas und Vater des abendländischen Mönchtums.
“Der Liebe zu Christus nichts vorziehen”, lautet der Rat des Hl.Benedikt, den er uns in seiner berühmten monastischen Regel hinterlassen hat. Im Gegensatz zu einer heute oft gepriesenen leichten und ichbezogenen Selbstverwirklichung ist die erste und unverzichtbare Pflicht eines Schülers des hl. Benedikt, “die aufrichtige suche nach Gott” (Reg .58,7) auf dem “vom demütigen und gehorsamen Christus vorgezeichneten Weg” (Reg. 5,13). Auf diese Weise, im Dienst am Anderen, wird der Mensch immer mehr Christus ähnlich und gelangt zur wahren Selbstverwirklichung als Geschöpf nach dem Bild und Gleichnis Gottes.
Klopft! Bittet! Vertraut!
Gott wird helfen!
Einleitung
Nach der Himmelfahrt unseres Herrn begaben sich die Apostel mit Maria, der Mutter des Herrn, in den Abendmahlssaal zu Jerusalem.
Dort verharrten sie neun Tage lang (neun = lateinisch “novem”, daraus enstand Novene = neun Tage lang verrichtete Gebete) in anhaltendem Gebete, um sich auf die Ankunft des Heiligen Geistes vorzubereiten und so die Gnadenfülle des verheissenen Trösters auf sich herabzuziehen.
Dies war die erste Novene, der Ursprung dieser frommen Andacht, die seither in der ganzen Kirche verbreitet ist.
Klopft an!
Es wird euch aufgetan!
Novenensammlung
O. Univ.-Prof. Prälat Dr. Ferdinand Holböck und M. Th. Isenegger
Mit kirchlicher Druckerlaubnis, Salzburg, 17.8.1979
Jakob Mayr, Weihbischof und Generalvikar, Johann Maier, Ordinariatskanzler
Vorwort
In Nachahmung der ersten Gebetsnovene, die die Apostel, geschart um die Mutter Jesu, gehalten haben (vgl. Apg. 1,14), haben gläubige Christen immer wieder herauf durch die Jahrhunderte in wichtigen Anliegen oder zur Vorbereitung auf ein Fest solche Novenen gehalten und sich dabei nicht bloss unmittelbar an Gott, sondern auch an die Mutter Jesu oder an bestimmte Heilige im Gebet gewandt.
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