Kardinal Martins
Konklave ist “keine Präsidentenwahl”
Das bevorstehende Konklave ist nach Ansicht des portugiesischen Kardinals Jose Saraiva Martins weder eine Art Präsidentenwahl noch ähnelt es einem geheimnisumwitterten Ritual eines Dan-Brown-Romans
Rom, kath.net/KNA, 4. März 2013
Das bevorstehende Konklave ist nach Ansicht des portugiesischen Kardinals Jose Saraiva Martins weder eine Art Präsidentenwahl noch ähnelt es einem geheimnisumwitterten Ritual eines Dan-Brown-Romans. Es sei unmöglich, einen Kandidaten vorauszusagen, sagte Martins der römischen Tageszeitung “Il Messaggero” (Sonntag). Das Konklave entwickele unter Leitung des Heiliges Geistes seine eigene Dynamik.
Der unbekannte Stab
Während der Sedisvakanz trägt der Kardinalkämmerer eine eigene Insignie
Rom, kath.net/un, 4. märz 2013, von Ulich Nesinger
Die Fotografien und Videoaufnahmen von der Verschliessung der päpstlichen Gemächer zeigen Kardinalkämmerer Tarcisio Bertone mit einem vergoldeten, von dunkelrotem Veloursstoff umhüllten Stab. Bei seiner Ernennung zum Camerlengo der Kirche war Kardinal Bertone dieser Stab vom Papst mit den Worten übergeben worden: “Accipe baculum in signum iurisdictionis et auctoritatis. In nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti. Amen – Nimm hin den Stab als Zeichen der Jurisdiktion und Autorität. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen”.
Der Notar des Konklaves
Zeremonienmeister des Konklaves Guido Marini als Notar bei der Papstwahl
Rom, kath.net/KNA, 2.März 2013, von Johannes Schidelko
Zu den führenden Akteuren in der Zeit der Sedisvakanz zwischen Papstrücktritt, Konklave und Wahl zählt der Zeremonienmeister: der aus Norditalien stammende Prälat Guido Marini (48). Während der Amtsverzicht von Benedikt XVI. für viele vatikanische Führungskräfte das Ende auch ihrer Amtszeit bedeutet, erhält der Zeremoniar für diese Zwischenphase sogar zusätzliche Aufgaben. Als einer der wenigen Nicht-Kardinäle ist er beim Konklave mit dabei, zumindest zeitweise. Und er übernimmt Notarsfunktionen, wenn er die Annahme der Wahl durch den neuen Papst und den von ihm angenommenen Namen beurkundet.
Fünf wahlberechtigte Kardinäle fehlen noch
Bislang keine Terminentscheidung getroffen
Kardinalskollegium: Vatikan
Die zur Vorbereitung der Papstwahl in Rom versammelten Kardinäle haben am Dienstagvormittag über eine mögliche Vorverlegung des Konklaves diskutiert. Eine Terminentscheidung sei bislang nicht getroffen worden, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi vor der Presse mit.
Fünf wahlberechtigte Kardinäle fehlen noch, darunter der Mainzer Bischof Karl Lehmann. An der bisher dritten Generalkongregation nahmen insgesamt 148 Kardinäle teil, davon sind 110 wahlberechtigt.
“Es gab an diesem Vormittag elf Wortmeldungen. Ich kann die Themen nur überblicksweise nennen; es ging um Aktivitäten des Heiligen Stuhls und die Beziehungen der Vatikan-Dikasterien zu den Bischofskonferenzen, um eine Erneuerung der Kirche im Licht des Zweiten Vatikanischen Konzils, um die Lage der Kirche und die Neuevangelisierung in verschiedenen kulturellen Umfeldern.
Interviews mit Kardinälen
Vorkonklave
Was für einen neuen Papst braucht die Kirche? Über dieser Frage brüten und beten die voraussichtlich 115 Kardinäle, die bald zum Konklave zusammentreten werden, in diesen Tagen des Vorkonklave.
Kardinal Jean-Pierre Ricard ist Erzbischof von Bordeaux und wird zum ersten Mal zu einer Papstwahl in die Sixtinische Kapelle einziehen. Er sagte uns in einem Interview über den künftigen Papst:
“Wir brauchen heute einen Mann Gottes, einen, der uns zu Christus hinzieht. Gleichzeitig muss dieser Papst auch ein guter Theologe sein, denn das Papstamt hat eine ausgesprochen lehrhafte Dimension. Er darf allerdings auch nicht nur ein Intellektueller sein: Wir brauchen einen Mann, der Beziehungen zu pflegen versteht, der Dialog mit verschiedenen Kulturen führen kann, mit der Moderne und mit den anderen Religionen. Er muss ein Hirte sein! Und er sollte schon ein Gespür haben für die jeweils unterschiedliche Lage der Kirche in verschiedenen Ländern.”
Vorkonklave
Zwei deutsche Kardinäle eingetroffen
Am Montagabend ist im Vatikan hinter verschlossenen Türen die zweite Generalkongregation zusammengetreten. An ihr nahmen 146 Kardinäle teil. Aufgabe dieser Konferenzen ist es, das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes vorzubereiten. An Generalkongregationen dürfen allerdings auch Kardinäle teilnehmen, die aus Altersgründen nicht mehr zur Papstwahl berechtigt sind.
Zur zweiten Generalkongregation kamen auch fünf Kardinäle, die an der ersten Sitzung am Morgen noch nicht teilgenommen hatten. Es sind die deutschen Erzbischöfe Joachim Meisner von Köln und Rainer Maria Woelki von Berlin, ausserdem der libanesische Patriarch Béchara Rai, der tschechische Kardinal Dominik Duka und der senegalesische Erzbischof Adrien Théodore Sarr. Die fünf Neuankömmlinge leisteten den Eid, dass sie den Inhalt der Kardinalsberatungen geheimhalten werden.
Die Sixtinische Kapelle wird geschlossen
Ab diesem Dienstag Mittag (13 Uhr) bleibt die Sixtinische Kapelle für Besucher geschlossen
Das haben die Vatikanischen Museen auf ihrer Homepage angekündigt.
In dem Bau aus dem 16. Jahrhundert soll das bevorstehende Konklave vorbereitet werden. Der Termin des Konklaves steht allerdings noch nicht fest. Die Sixtina ist zum 25. Mal Schauplatz einer Papstwahl; etwa vierzig Personen unter Leitung von Paolo Sagretti rüsten sie für die voraussichtlich 115 wählenden Kardinäle zu. Offiziell ist die Kapelle, die u.a. von Michelangelo ausgemalt wurde, erst seit 1996 Ort des Konklave.
vat museen 05.03.2013 sk
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