Wachet auf!
In der Brutalität des Alltags feiern Christen an Weihnachten die “wirkliche Wirklichkeit”. Gott selbst kommt nicht im Wohlfühlmodus sondern im Elend
Quelle
Vatikan enthüllt Krippe zu Ehren des Heiligen Franziskus von Assisi (catholicnewsagency.com)
22.12.2023
Heute morgen bin ich aufgewacht – und mich überfiel die Welt: Frierende, zitternde Menschen in zerschossenen Wohnsilos, zerfetzte Leiber auf Schlachtfeldern, Tränen der Mütter im Nahen Osten. Dazu privates Leid in der Nähe: Hier Long Covid, da ein Gehirntumor, dort eine Ehe, die auseinanderkracht und um die Ecke ein lieber Mensch, der in Depression versinkt. Wie kann ein fühlendes Wesen die ganze Realität, die Brutalität des Alltags, die wirkliche Wirklichkeit, ertragen, ohne von ihr verschluckt zu werden?
Manche saufen oder koksen sich die Welt schön. Andere schauen keine Nachrichten mehr (ich gebe zu, dieser Versuchung manchmal zu erliegen). Oder sie härten sich durch die Glotze ab, schauen sich beim Glühwein immer neue Mord- und Totschlagfantasien an, – ein perverser Modus der Tröstung: Mich betrifft das Schlimme ja nicht. Bin weder Täter noch Opfer. Sitze im Warmen. Mir geht es gut. Ich habe die nötige Bettschwere, um die Welt für ein paar Stunden Welt sein zu lassen.
22. Dezember 2023 2. Advents Meditation
From Paul VI Hall, Second Advent Meditation, with Pope Francis in attendance, given by the Preacher of the Papal Household Cardinal Raniero Cantalamessa, O.F.M. Cap.
Die Quatembertage: Ein vergessenes Kapitel im Kirchenjahr
Am heutigen Mittwoch startet das Kirchenjahr traditionell in die Winterquatemberwoche
Quelle
Quatember-Tage | Liturgisches Lexikon | Gottesdienst (herder.de)
Gaudete und Quatember – mit Freude Buße tun | Militia Immaculatae (m-i.info)
Von Alexander Folz
20. Dezember 2023
Am heutigen Mittwoch startet das Kirchenjahr traditionell in die Winterquatemberwoche. Sie dient als Erinnerung an eine Zeit, in der wir für die vollendete Ernte aller Früchte Gott, dem Spender aller Gaben, danken.
Der Begriff Quatember stammt von quatuor tempora – den vier Jahreszeiten – und bezeichnet das traditionell viermal jährlich stattfindende Fasten zu Beginn jeder Kirchenjahreszeit. Die – heute nicht mehr verpflichtenden – Fastentage umfassen jeweils den Mittwoch, den Freitag und den Samstag am Anfang der Jahreszeit.
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