Papsthaus in Pentling eingeweiht
“Wir waren wieder daheim” Papst in Pentling
Joseph Ratzinger in seiner Autobiographie: “Ich hatte ein kleines Haus mit Garten bauen können, das meiner Schwester und mir ein rechtes Zuhause wurde, in dem mein Bruder immer gerne einkehrte.
Wir waren wieder daheim.”
Pentling, kath.net/KNA/red, 23. September 2012
Im Beisein von 200 Ehrengästen ist am Samstagabend das renovierte Papsthaus in Pentling, einem Vorort von Regensburg, seiner neuen Bestimmung übergeben worden. Es soll als “Stätte der Begegnung mit dem Leben und Wirken Joseph Ratzingers” dienen, erläuterte der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller. Dazu wurden mehrere Räume, darunter Ratzingers früheres Arbeitszimmer, rekonstruiert.
Ab Oktober können interessierte Einzelbesucher und kleine Gruppen das Haus nach Voranmeldung besichtigen.
Joseph Ratzinger war von 1969 bis 1977 Theologieprofessor in Regensburg und schreibt in seiner Autobiographie “Aus meinem Leben”, die er als Kardinal verfasst hatte, über die Regensburger Jahre: “Ich hatte ein kleines Haus mit Garten bauen können, das meiner Schwester und mir ein rechtes Zuhause wurde, in dem mein Bruder immer gerne einkehrte.
Wir waren wieder daheim.”
Auch nach dem Weggang Joseph Ratzingers aus Regensburg, da er 1977 Erzbischof von München wurde, blieb Pentling der wichtigste Bezugspunkt für die Geschwister, wo sie sich regelmässig trafen.
An der Einweihungsfeier nahmen auch sein älterer Bruder Georg, Papstsekretär Prälat Georg Gänswein und der Apostolische Nuntius in Berlin, Erzbischof Jean-Claude Perisset, teil. Georg Ratzinger zeigte sich bewegt und erfreut, “dass unser Haus auf diese Weise eine Renaissance erfährt”.
Vor zwei Jahren hatte Benedikt XVI. sein Privathaus, in dem er eigentlich seinen Ruhestand verbringen wollte, der diözesanen Regensburger Stiftung Papst Benedikt XVI. überschrieben. Der Stiftung ist ein Institut angegliedert, das derzeit mit der Herausgabe des theologischen Gesamtwerks von Joseph Ratzinger befasst ist. Institutsdirektor Rudolf Voderholzer erklärte, die Räume seien so eingerichtet worden, “dass das Zusammenleben der Geschwister deutlich wird”.
Ratzingers Schwester Maria kümmerte sich bis zu ihrem Tod 1991 um den Haushalt und die Privatkorrespondenz ihres Bruders. Zu sehen ist in ihrem Zimmer ihre mechanische Schreibmaschine und das Nähkästchen. Im Erdgeschoss verweist ein Tonbandgerät und eine Original-Partitur auf die kirchenmusikalische Karriere seines älteren Bruders Georg als Komponist und Leiter der Regensburger Domspatzen.
Zu den ausgestellten Dokumenten zählt auch der Weihnachtswunschzettel der Ratzinger-Kinder von 1934. In seinem Brief ans Christkind wünscht sich der siebenjährige Joseph unter anderem ein Messbuch und “ein grünes Messkleid”.
Im Gegenzug verspricht der spätere Papst: “Ich will immer brav sein”
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