Papstbesuch in der Türkei: Vorfreude und Widerstand

Ökumene – Die links-kemalistische, pro-russische Vaterlandspartei will das ökumenische Gebetstreffen in Nicäa verhindern

Quelle
Patriarch Bartholomaios I

24.11.2025

Meldung

Papst Leo XIV. habe seine Einladung nach Istanbul sofort angenommen, sagte der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios, im Gespräch mit der griechischen Zeitung “Kathimerini”. Dass man sich nicht nur im Phanar, sondern auch in Nicäa (heute Iznik) treffen wird, sei “hochsymbolisch”, so das Ehrenoberhaupt der weltweiten Orthodoxie: “Wir werden uns genau an dem Ort treffen, an dem das Erste Ökumenische Konzil einberufen wurde.” Das sei ein Zeichen der brüderlichen Beziehungen wie auch des “unerschütterlichen Engagements für die Vertiefung des theologischen Dialogs”, so Bartholomaios.

Der Patriarch bekannte sich nachdrücklich zur Ökumene: “Unser Wunsch und unser Bestreben ist die Wiederherstellung der sichtbaren Einheit der Kirche Christi und unserer gegenseitigen Kirchengemeinschaft, wofür wir unaufhörlich beten.”

Linke türkische Nationalisten auf den Barrikaden

Doch die ökumenischen Begegnungen im Phanar, dem Amtssitz des Ökumenischen Patriarchen im Istanbuler Stadtteil Fener, und in Nicäa bringen linke türkische Nationalisten auf. Bei einer Protestkundgebung in Bursa, unweit von Iznik, sagte eine Rednerin der Vaterlandspartei (Vatan Partisi): “Wir sind hier nicht in Byzanz.” Auf einem Youtube-Video sind etwa hundert Menschen zu sehen, die gegen den Papstbesuch demonstrieren. Agenturberichten zufolge warfen Redner dem Papst vor, die gespaltene Christenheit einen zu wollen, um Istanbul – das historische Konstantinopel – von der Türkei “zurückzuholen”.

Vertreter der links-kemalistischen, extrem nationalistischen und pro-russischen Vaterlandspartei wollen den Papstbesuch in Nicäa (Iznik) nach eigenem Bekunden verhindern. Ihr Argument: Die Ökumene der Christen sei “ein amerikanisches Komplott”.

DT/sba

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