Kardinal Koch ehrt Metropolit Mourad: “Apostel der Versöhnung”
Der syrisch-katholische Metropolit von Homs, Erzbischof Jacques Mourad, ist in Anerkennung seines Lebenszeugnisses, seines interreligiösen Dialogs und seines Einsatzes für den Frieden mit dem “Preis St. Johannes Paul II.” ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand am Samstag, den 18. Oktober, in der Sala Regia des Apostolischen Palastes statt
Quelle
Syrien – Erzbischof Jacques Mourad: “Jesus will, dass seine Kirche in Syrien bleibt” – Agenzia Fides
Syrien: Erzbischof Mourad erläutert seine Sicht der Lage | FSSPX Aktuell
Erzbischof Jacques Mourad
Wojciech Rogacin und Mario Galgano – Vatikanstadt
Kardinal Kurt Koch, Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, begründete die Entscheidung der Stiftung mit den Worten:
“In Anerkennung der Verdienste seines Lebens, seines Zeugnisses des Glaubens, der christlichen Liebe, des interreligiösen Dialogs und seines Engagements für Frieden und Versöhnung.”
Die Auszeichnung wird von der dem verstorbenen Papst gewidmeten Stiftung verliehen, um das Denken und Wirken des Heiligen Johannes Paul II. zu fördern.
Entführt, gefoltert – Apostel der Versöhnung
Kardinal Koch erinnerte daran, dass Erzbischof Mourad trotz seiner monatelangen Entführung und Folter durch IS-Terroristen seinem Glauben nicht abschwor und danach zu einem “Apostel der Versöhnung” wurde. Der Metropolit verkörpert laut Koch die Überzeugung Johannes Pauls II., dass die Kirche mit zwei Lungenflügeln atmen müsse – dem östlichen und dem westlichen.
Auch Andrea Riccardi, Historiker und Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio, betonte die Einzigartigkeit des Preisträgers. Riccardi schlussfolgerte, dass der Wunsch des Prälaten, “unter verschiedenen Menschen als Brüder zusammenzuleben”, eine Botschaft für alle sein sollte.
An der Zeremonie nahmen unter anderem Kardinal Mario Zenari (Apostolischer Nuntius in Syrien) und die ehemalige polnische Premierministerin und Vatikanbotschafterin Hanna Suchocka teil.
Dialog ist keine Option, sondern Notwendigkeit
Erzbischof Mourad nahm den Preis als Anerkennung für das gesamte geistliche, soziale und intellektuelle Wirken der Kirche in Syrien entgegen. Er hob hervor, dass die Kirche in den schwierigen Kriegsjahren einen “edlen Kampf” im ganzen Land geführt habe.
Mit Blick auf die Zukunft Syriens betonte der Erzbischof:
“Heute sind wir – Christen und Muslime – aufgerufen, die Bande, die uns vereinen, zu erkennen und zu entwickeln.” Er fügte hinzu: “Deshalb sage ich mit Nachdruck: Die theologische Forschung sowie der interreligiöse und interkulturelle Dialog sind keine Option, sondern eine vitale Notwendigkeit unserer Zeit, besonders für unser vom Krieg zerrissenes Land, Syrien.”
Der Metropolit dankte Papst Leo XIV. und seiner monastischen Gemeinschaft Mar Moussa und schloss mit dem Appell, dass sein Land vor allem Solidarität brauche – eine Hilfe, um “mit großer Kraft auf die Versöhnung und die Demokratie zuzugehen.”
vatican news, 20. Oktober 2025
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