Lateinisches Patriarchat von Jerusalem verurteilt jüngste israelische Offensive in Gaza
Mit deutlichen Worten hat das Lateinische Patriarchat von Jerusalem unter Kardinal Pierbattista Pizzaballa OFM die jüngste israelische Militäroffensive in Gaza verurteilt
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Von CNA Deutsch Nachrichtenredaktion
Redaktion – Mittwoch, 27. August 2025
Mit deutlichen Worten hat das Lateinische Patriarchat von Jerusalem unter Kardinal Pierbattista Pizzaballa OFM die jüngste israelische Militäroffensive in Gaza verurteilt. “Es scheint, dass die Ankündigung der israelischen Regierung, dass sich die Pforten der Hölle öffnen werden, tatsächlich tragische Formen annimmt”, hieß es in der gemeinsamen Stellungnahme mit dem Griechisch-Orthodoxen Patriarchat von Jerusalem am Dienstag.
“In den letzten Tagen haben die Medien wiederholt über eine massive militärische Mobilisierung und Vorbereitungen für eine bevorstehende Offensive berichtet”, erläuterte die Stellungnahme die Hintergründe. “Diesen Berichten zufolge soll die Bevölkerung von Gaza-Stadt, wo Hunderttausende Zivilisten leben – und wo sich auch unsere christliche Gemeinde befindet –, evakuiert und in den Süden des Gazastreifens umgesiedelt werden. Zum Zeitpunkt dieser Erklärung lagen bereits Evakuierungsbefehle für mehrere Stadtteile von Gaza-Stadt vor.”
“Es gehen weiterhin Berichte über schwere Bombardierungen ein”, hieß es außerdem. „In einer Situation, die bereits vor dieser Operation dramatisch war, gibt es nun noch mehr Zerstörung und Tod.“
“Die Erfahrungen aus früheren Kampagnen in Gaza, die erklärten Absichten der israelischen Regierung in Bezug auf die aktuelle Operation und die Berichte, die uns jetzt aus dem Gebiet erreichen, zeigen, dass die Operation nicht nur eine Drohung ist, sondern eine Realität, die bereits umgesetzt wird”, so Patriarch Pizzaballa und der orthodoxe Patriarch Theophilos III.
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, forderte unterdessen einen sofortigen Waffenstillstand, wie die Tagesschau vor einigen Tagen berichtete. “Dies sei ‘von entscheidender Bedeutung’, um den Tod und die Zerstörung zu verhindern, die eine Militäroperation gegen Gaza-Stadt verursachen würde, sagte Guterres am Rande einer Konferenz in Japan. Er forderte Israel zudem auf, eine Entscheidung zum Ausbau des völkerrechtswidrigen Siedlungsbaus im Westjordanland rückgängig zu machen.”
Im Rahmen der Militäroffensive hatte Israel am Montag aus der Luft ein Krankenhaus angegriffen. Dabei kamen mindestens 19 Menschen ums Leben, darunter auch fünf Journalisten. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte laut Tagesschau im Anschluss: “Israel bedauert zutiefst das tragische Missgeschick, das sich heute im Nasser-Krankenhaus in Gaza ereignet hat.”
Das Gelände der katholischen Pfarrei in Gaza wie auch das Gelände der orthodoxen Kirche seien im Krieg Zufluchtsorte für zahlreiche Menschen geworden. Eine Evakuierung gestalte sich kompliziert, teilten der katholische und der orthodoxe Patriarch mit: “Wie andere Bewohner von Gaza-Stadt müssen auch die in den Einrichtungen lebenden Flüchtlinge nach ihrem Gewissen entscheiden, was sie tun werden. Viele derjenigen, die innerhalb der Mauern der Komplexe Zuflucht gesucht haben, sind aufgrund der Strapazen der letzten Monate geschwächt und unterernährt. Gaza-Stadt zu verlassen und zu versuchen, in den Süden zu fliehen, käme einem Todesurteil gleich.”
So hätten “die Geistlichen und Ordensfrauen beschlossen, zu bleiben und sich weiterhin um alle zu kümmern, die sich in den Komplexen aufhalten”.
Ausdrücklich mahnten die Stellungnahme: “Es kann keine Zukunft geben, die auf Gefangenschaft, Vertreibung der Palästinenser oder Rache basiert.”
“Es gibt keinen Grund, die absichtliche und gewaltsame Massenvertreibung von Zivilisten zu rechtfertigen”, hieß es weiter.
Umgekehrt gelte aber auch: “Es gibt keinen Grund, die Gefangenschaft und Geiselnahme von Zivilisten unter dramatischen Bedingungen zu rechtfertigen. Es ist jetzt an der Zeit, dass die seit langem leidenden Familien auf allen Seiten Heilung finden.” Noch immer befinden sich israelische Geiseln in der Hand der Terrororganisation Hamas.
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