Filippo Neri: Initiator der Sieben-Kirchen-Wallfahrt in Rom

Wer Rom besucht, denkt an das Kolosseum, den Petersdom oder die Spanische Treppe. Wer nach Rom pilgert, denkt in diesem Heiligen Jahr vor allem an die Heiligen Pforten in den vier Papstbasiliken. Und manche machen sich auf einen Weg, der seit Jahrhunderten besteht: die Sieben-Kirchen-Wallfahrt, auf Italienisch Sette Chiese genannt. Ins Leben gerufen wurde sie im 16. Jahrhundert von Filippo Neri, dessen Gedenktag die Kirche am 26. Mai begeht

Quelle
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Papst Leo XIV. im Dauergespräch mit Vatikan-Spitze und Weltpolitik – Vatican News

Filippo Neri – der fröhliche Heilige mit dem großen Herzen – im wörtlichen Sinne: Nach einer mystischen Pfingsterfahrung im Jahr 1544 soll sich sein Brustkorb verdoppelt haben, als Zeichen göttlicher Liebe. Ärztliche Befunde bestätigten den vergrößerten Brustkorb und gebrochene Rippen nach seinem Tod. Zeitzeugen berichten, dass er mit Witz, Lachen und spontanen Aktionen besonders junge Menschen für den Glauben gewann. Der Oratorianer Kardinal John Henry Newman beschrieb seine Fröhlichkeit später als ein Mittel, “Herzen zu öffnen”.

Glaubensweg

Zunächst gemeinsam mit Jugendlichen machte sich Filippo Neri ab der Mitte des 16. Jahrhunderts in Rom auf einen Pilgerweg zu sieben Kirchen. Dabei geht es nicht nur um Gebäude, sondern um geistliche Stationen:
Glauben,
Verkündigung,
persönliche Hingabe,
Einheit,
Erlösung,
Nächstenliebe und Vollendung.

Symbolisch für den Heiligen Geist

Die sieben Kirchen sind auch symbolisch, erklärt Pater Nicola Commisso vom Oratorium San Filippo Neri in Rom:

“Die sieben Stationen stehen nicht nur für bedeutende Kirchen, sondern auch symbolisch für Tugenden, Laster und die sieben Gaben des Heiligen Geistes. Die Wallfahrt wird so zu einem Bild für das eigene Leben, zu einer echten Katechese.”

Pilgerkreis durch Rom

Die Wallfahrt etablierte sich bald: ein Weg von rund 25 Kilometern durch Rom und seine Geschichte. Die Strecke, wie Filippo Neri sie anlegte, beginnt am Petersdom, führt über Sankt Paul vor den Mauern, vorbei an den Katakomben von Sankt Sebastian – wo er selbst seine mystische Pfingsterfahrung hatte – weiter zur Lateranbasilika, dann zu Santa Croce in Gerusalemme, San Lorenzo fuori le mura und schließlich zur Marienbasilika Santa Maria Maggiore. Der Tagesmarsch verläuft wie ein Kreis durch Rom, der die Stationen miteinander verbindet, ohne hin und zurück.

Die Via delle Sette Chiese, die Straße der Sieben Kirchen, erinnert in Rom bis heute an diesen uralten Pilgerpfad. Im aktuellen Heiligen Jahr findet er wieder Eingang in Pilgerbücher und Reisepläne.

vatican news – bp, 26. Mai 2025

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