Gregor der Grosse

Gregor der Grosse – Papst in schweren Zeiten, ein grosser Kirchenlehrer

Damit die Kirche in der Wahrheit bleibt

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Gregor der Grosse
Mönchspapst Gregor der Grosse – Leben und Pastoralregel

Benedikt XVI. und sein grosser Vorgänger: die Aufgabe des Bischofs. Gregor der Grosse und das ‘Echo der Lehre der Kirche’.

Von Armin Schwibach

Rom,kath.net/as, 2. September 2011

Am 3. September feiert die Kirche den liturgischen Gedenktag des Papstes und Kirchenlehrers Gregors des Grossen (540-604), „servus servorum Dei“, der in der Zeit von 590 bis 604 Bischof von Rom war. Im Mai des Jahres 2008 widmete Papst Benedikt XVI. seinem grossen Vorgänger im Rahmen der Generalaudienz zwei Katechesen, in denen er das Leben und Werk Gregors vorstellte.

Gregor, der Friedensstifter, lebte in einer Zeit, als das gesellschaftliche, politische und sittliche Gefüge auseinandergebrochen war. In einem gewissen Sinn war der Papst als einzige Autorität in einer untergehenden Welt übriggeblieben, der sich in Rom für seine Kirche und das Wohl der Christenheit einsetzte. Gregor der Grosse verstand es, zu lehren und zu regieren, in dem Bewusstsein, der „Diener der Diener Gottes“ zu sein. Auf ihn geht die heute bekannte Form des Römischen Ritus in seiner ausserordentlichen Form zurück, weshalb die auch als „tridentinische“ bekannte Liturgie auch Gregorianische Liturgie genannt wird und so genannt werden müsste.

Benedikt XVI. erklärte bei seiner Einführung in das Werk Gregors, dass das wichtigste und bekannteste Werk zweifellos die „Regula pastoralis“ sei, die „Pastoralregel“, die der Papst zu Beginn seines Pontifikats mit einer deutlich programmatischen Zielsetzung verfasst habe.

Wie Benedikt XVI. erläuterte, handle es sich hierbei um den vielleicht organischsten Text Gregors, in dem der Papst die Gestalt des idealen Bischofs skizziere, der Lehrer und Leiter seiner Herde sei: „Zu diesem Zweck erläutert er den Ernst des Hirtenamtes der Kirche und die Pflichten, die es mit sich bringt: Darum sollten diejenigen, die nicht zu einer solchen Aufgabe berufen worden sind, sie nicht mit Oberflächlichkeit suchen; jene hingegen, die sie ohne das gebührende Nachdenken übernommen haben, sollen spüren, dass in ihrer Seele eine gehörige Bangigkeit aufkommt“.

Indem er ein Lieblingsthema aufgreife, bekräftige er, dass der Bischof vor allem der „Prediger“ schlechthin sei: „Als solcher muss er vor allem Vorbild für die anderen sein, so dass sein Verhalten ein Bezugspunkt für alle sein kann. Eine wirksame Pastoraltätigkeit erfordert sodann, dass er jene kennt, an die er sich wendet, und seine Predigten an die Situation eines jeden anpasst: Gregor verweilt dabei, die verschiedenen Kategorien von Gläubigen mit scharfsinnigen und genauen Bemerkungen zu beschreiben, die die Bewertung derjenigen rechtfertigen können, die in diesem Werk auch eine psychologische Abhandlung gesehen haben. Von daher begreift man, dass er seine Herde wirklich kannte und mit den Menschen seiner Zeit und seiner Stadt über alles sprach.

Dennoch bestehe der grosse Papst auf der Pflicht, dass der Hirt jeden Tag die eigene Armseligkeit erkennen müsse, so dass der Stolz das vollbrachte Gute nicht vor den Augen des höchsten Richters wertlos mache: „Deshalb ist das Schlusskapitel der ‚Regula’ der Demut gewidmet: ‚Wenn man damit prahlt, viele Tugenden erlangt zu haben, ist es gut, über die eigenen Unzulänglichkeiten nachzudenken und Demut zu üben: Statt das vollbrachte Gute zu betrachten, muss man das beachten, was zu erfüllen vernachlässigt wurde“. Alle diese wertvollen Hinweise zeigten die hohe Meinung, die der hl. Gregor von der Seelsorge hatte, die er als „ars artium“, die Kunst der Künste, bezeichnet habe.

Bezeichnend für das Gesamtwerk Gregors sei, dass er sich nie darum bemüht zeige, seine eigene Lehre, seine eigene Originalität darzulegen: „Er beabsichtigt vielmehr, sich zum Echo der traditionellen Lehre der Kirche zu machen; er will einfach der Mund Christi und seiner Kirche auf dem Weg sein, den man beschreiten muss, um zu Gott zu gelangen“.

Aus gegebenem Anlass veröffentlicht kath.net die beiden Katechesen Benedikts XVI. zu Gregor dem Grossen (28. Mai und 4. Juni 2008). Die Einführung des Papstes ermöglicht es, einen tieferen Zugang zur Gestalt Gregors in seiner Zeit zu finden und durch sein Wirken zu einem gründlicheren Verständnis des Kerns aktueller Problematiken zu gelangen. Die Lehre eines grossen Papstes zu einem anderen grossen Papst bietet eine einmalige Gelegenheit, um in den Atem der Geschichte, der Tradition und den Kern des Christentums einzutreten, Parallelen zu erkennen und dem Leben der Kirche folgend zu lernen.

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