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D/Afghanistan: Misereor fordert realistische Lösungen
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Das Hilfswerk Misereor kritisiert die Afghanistanpolitik der EU. “Der Westen und damit auch die EU tragen eine Mitverantwortung für die Menschen in Afghanistan.”
Dies sagte die Leiterin der Asien-Abteilung, Elisabeth Bially, am Mittwoch in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Die jüngste Einigung der EU-Innenminister auf schnellstmögliche Festlegung einer Definition, wer zu denjenigen gehört, die ein Aufnahmerecht bekommen, ist eine unzureichende Massnahme.”
Was machen die Ortskräfte?
Mit Blick auf die Äusserungen von Aussenminister Heiko Maas (SPD), der sich zuversichtlich zeigte, dass die in Afghanistan verbliebenen Ortskräfte und Deutschen, die das Land verlassen wollen, noch ausreisen können, sagte die Misereor-Vertreterin: “Ob die bisherigen Vorschläge – Aufnahme des zivilen Flugverkehrs und/oder Ausreise über Nachbarländer – zeitnahe realistische Lösungen sind, ist fraglich.”
Bially sagte weiter: “Offen sind auch aktuell überlebenswichtige Fragen wie: Was machen die Ortskräfte, bis ihnen Optionen zur Ausreise angeboten werden? Wo können sie sich aktuell sicher aufhalten? Solange noch der Bankverkehr nicht oder nur eingeschränkt funktioniert, ist auch die Ausstattung der Ortskräfte mit Barmitteln problematisch. Dies gilt ebenso für die Projektmitarbeiter und -Mitarbeiterinnen, die auf Auszahlung ihres Gehalts warten – in einer Situation, in der Lebensmittelpreise explodieren.”
kna – pr, 1. September 2021
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