Stellt Gott an seinen Platz *UPDATE

Erzbischof Crepaldi: „Caritas in veritate“ stellt Gott an seinen Platz

Quelle
Liebe zu Christus – Hingabe an die Kirche
*‚Sozialenzyklika’ und die Aktualität der sogenannten ‚Pandemie“
Caritas in veritate

Kommentar zur Sozialenzyklika Benedikts XVI.

Verona, Italien, 18. Juli 2009, zenit.org

„Die Enzyklika Papst Benedikts XVI. stellt Gott in das Zentrum der sozialen Fragen.“ Das erklärt der Sekretär des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Erzbischof Giampaolo Crepaldi, in einem Beitrag für das italienische Wochenmagazins „Tempi“. Sein Artikel trägt den Titel: „Der Papst weiss, wohin wir gehen müssen“.

Erzbischof Crepaldi ist auch Präsident des Internationalen Kardinal-Van-Thuân-Observatoriums für die Soziallehre der Kirche, und sein Artikel über die Sozialenzyklika ist auch auf der Homepage dieser Einrichtung veröffentlicht worden.

Der Erzbischof stellte fest, dass im päpstlichen Lehrschreiben mehrmals darauf hingewiesen werde, dass die Soziallehre der Kirche genau das Kenproblem hinsichtlich des Aufbaus einer gerechteren Welt ins Visier nehme. In der Enzyklika werde die soziale Frage in nichts anderes umgewandelt als in die Frage nach der „ganzheitlichen Entwicklung des Menschen in der Liebe und in der Wahrheit“. Die kirchliche Soziallehre befinde sich „an dem Punkt, wo Kirche und Welt einander begegnen“, so Crepaldi.

„Wie bereits Johannes Paul II. sagte, ist die Soziallehre der Kirche ein Werkzeug der Erlösung, da sie die Nachricht Christi in den zeitlichen Wirklichkeiten ist. ‚Caritas in veritate‘ wiederholt die christliche ‚Forderung‘: Ohne mich könnt ihr nichts tun.“

Ohne die Kraft der Nächstenliebe und des Lichts der christlichen Wahrheiten sei der Mensch nicht imstande, sich selbst „zusammenzuhalten“, schreibt der Erzbischof. Der Mensch verliere dann Teile seiner selbst – „er widerspricht sich selbst“. Der christliche Anspruch bestehe somit darin, „dass allein Jesus Christus dem Menschen den Menschen offenbart und ihn dazu befähigt, sich selbst als ein einfaches Ganzes zusammenzuhalten“.

Crepaldi fordert seine Leser dazu auf, die Enzyklika nicht vor dem Hintergrund von Kategorien wie links und rechts, konservativ und progressiv, kapitalistisch und anti-kapitalistisch, Natur und Kultur zu lesen, da die Wirklichkeit mehr beinhalte als diese Begriffe.

Die Ausdrücke ideologischer Trennung hätten auch die Separierung von Themen des Lebens und der Familie von denen sozialer Gerechtigkeit und Frieden zur Folge. „Die Enzyklika macht darauf aufmerksam, dass all dies zusammengehört. Der Mensch ist eine Einheit von Leib und Seele. ‚Caritas in veritate‘ stellt für Geist und Leben wieder den richtigen Platz in der irdischen Stadt her.“

„Ohne die verschiedenen Ebenen der Wahrheit und Zuständigkeit zu leugnen – und folglich auch ohne die eigene Begrenztheit zu leugnen -, kennt und verkündet die Kirche das maßgebliche Wort. Dieses Wort ist nicht irgendwie von außen dazugefügt worden, wie eine Meinung, sondern bekennt, die Antwort der Erwartungen des Menschen zu sein. Folglich hat Gott seinen Platz in der Welt. Damit aber Gott einen Platz in der Welt hat, ist es erforderlich, dass die Welt ihn nötig hat, um Welt zu sein, um ihr natürliches Ziel zu erreichen. Andernfalls ist Gott überflüssig – nützlich vielleicht, aber nicht unentbehrlich.

Wenn Gott allerdings nur nützlich ist, dann ist das Christentum nicht mehr als ein Ethos. Gott ist unentbehrlich, und deshalb reinigt der Glaube die Vernunft, und die Liebe reinigt die Gerechtigkeit… Man könnte auch sagen, dass die Vernunft ohne den Glauben nicht fähig ist, Vernunft zu sein, und dass Gerechtigkeit ohne Liebe nicht fähig ist, Gerechtigkeit zu sein.“

Erzbischof Crepaldi betont in diesem Zusammenhang, dass das wahre Thema der Enzyklika „der Platz Gottes in der Welt“ ist. Die Enzyklika sei eine „politische und soziale Bestandsaufnahme des Modernismus, der Gott seinen Platz in der Welt raubt, da Gott Barmherzigkeit und Liebe ist“, fügt er hinzu.

„Ohne Gott… erkennt der Mensch weder den Weg, den er gehen soll, noch versteht er, wer er selbst ist“, bekräftigt Erzbischof Crebaldi. „Ohne Gott ist die Wirtschaft nur Wirtschaft, die Natur nicht mehr als die Ablagerung von Materie, die Familie nur ein Vertrag, das Leben nicht mehr als ein Laborprodukt, Liebe nur Chemie und Entwicklung nicht mehr als eine Form des Wachstums.“

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