14. Sonntag im Jahreskreis
Evangelium nach Lukas 10,1-12.17-20
Hl. Thomas: Tagesheiliger
In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere Jünger aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.
Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist gross, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.
Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.
Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüsst niemand unterwegs!
Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!
Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.
Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!
Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt.
Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.
Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann stellt euch auf die Strasse und ruft:
Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füssen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe.
Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt.
Die Zweiundsiebzig kehrten zurück und berichteten voll Freude: Herr, sogar die Dämonen gehorchen uns, wenn wir deinen Namen aussprechen.
Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.
Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zu überwinden. Nichts wird euch schaden können.
Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Johannes Paul II. (1920-2005), Papst
Botschaft des Heiligen Vaters zum 38. Weltgebetstag für geistliche Berufe. 6 Mai 2001 (© Libreria Editrice Vaticana)
« Betet, dass der Herr der Ernte Arbeiter sendet »
Heiliger Vater, immerwährender Quell des Seins und der Liebe,
der du im lebendigen Menschen den Glanz deiner Herrlichkeit offenbarst
und der du in sein Herz den Keim deines Rufes legst:
lass nicht zu, dass irgend jemand durch unsere Nachlässigkeit
dieses Geschenk nicht wahrnimmt oder wieder verliert,
sondern dass alle voller Selbstlosigkeit den Weg gehen können,
auf dem deine Liebe Wirklichkeit wird.
Herr Jesus, der du auf deiner Pilgerschaft auf den Straßen Palästinas
die Apostel erwählt und berufen hast,
du hast ihnen die Aufgabe anvertraut, das Evangelium zu verkünden,
den Gläubigen gute Hirten zu sein und den Gottesdienst zu feiern:
lass es in deiner Kirche auch heute nicht an zahlreichen heiligen Priestern fehlen,
die allen die Erlösungsgaben deines Todes und deiner Auferstehung bringen.
Heiliger Geist, der du die Kirche durch die ständige Ausgiessung deiner Gaben heiligst:
schenke den Herzen der zum Ordensleben Berufenen
eine feste und innige Leidenschaft für dein Reich,
damit sie ihr Leben mit einem selbstlosen und unbedingten Ja
in den Dienst des Evangeliums stellen.
Heiligste Jungfrau, die du dich selbst ohne Zögern
dem Allmächtigen für die Verwirklichung seines Heilsplans zur Verfügung gestellt hast:
lass die Herzen der jungen Menschen Vertrauen fassen,
damit es immer eifrige Hirten gebe,
die das christliche Volk auf dem Weg des Lebens führen,
und gottgeweihte Seelen, die in Keuschheit, Armut und Gehorsam
Zeugnis geben für die befreiende Gegenwart deines auferstandenen Sohnes.
Amen
Lesungen
Buch Jesaja 66,10-14abc
Freut euch mit Jerusalem! Jubelt in der Stadt, alle, die ihr sie liebt. Seid fröhlich mit ihr, alle, die ihr über sie traurig wart.
Saugt euch satt an ihrer tröstenden Brust, trinkt und labt euch an ihrem mütterlichen Reichtum!
Denn so spricht der Herr: Seht her: Wie einen Strom leite ich den Frieden zu ihr und den Reichtum der Völker wie einen rauschenden Bach. Ihre Kinder wird man auf den Armen tragen und auf den Knien schaukeln.
Wie eine Mutter ihren Sohn tröstet, so tröste ich euch; in Jerusalem findet ihr Trost.
Wenn ihr das seht, wird euer Herz sich freuen,
und ihr werdet aufblühen wie frisches Gras.
So offenbart sich die Hand des Herrn an seinen Knechten.
Psalm 66(65),1-3.4-5.6-7.16.20
Jauchzt vor Gott, alle Länder der Erde!
Spielt zum Ruhm seines Namens!
Verherrlicht ihn mit Lobpreis!
Sagt zu Gott: «Wie ehrfurchtgebietend sind deine Taten;
vor deiner gewaltigen Macht müssen die Feinde sich beugen.»
Alle Welt bete dich an und singe dein Lob,
sie lobsinge deinem Namen!
Kommt und seht die Taten Gottes!
Staunenswert ist sein Tun an den Menschen.
Er verwandelte das Meer in trockenes Land,
sie schritten zu Fuss durch den Strom;
dort waren wir über ihn voll Freude.
In seiner Kraft ist er Herrscher auf ewig;
seine Augen prüfen die Völker.
Die Trotzigen können sich gegen ihn nicht erheben.
Ihr alle, die ihr Gott fürchtet, kommt und hört;
ich will euch erzählen, was er mir Gutes getan hat.
Gepriesen sei Gott; denn er hat mein Gebet nicht verworfen
und mir seine Huld nicht entzogen.
Brief des Paulus an die Galater 6,14-18
Brüder! Ich will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.
Denn es kommt nicht darauf an, ob einer beschnitten oder unbeschnitten ist, sondern darauf, dass er neue Schöpfung ist.
Friede und Erbarmen komme über alle, die sich von diesem Grundsatz leiten lassen, und über das Israel Gottes.
In Zukunft soll mir niemand mehr solche Schwierigkeiten bereiten. Denn ich trage die Zeichen Jesu an meinem Leib.
Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit eurem Geist, meine Brüder.
Amen
Schreibe einen Kommentar