Kardinal Kurt Koch über Bruder Klaus
Kardinal Kurt Koch über Bruder Klaus und die “Kostbarkeit” der Eucharistie
Quelle
Kardinal Koch beim “Benedikt XVI. Forum” in Hamburg: “Papst kann Wahrheit nicht erfinden”
Fried ist allweg in Gott – Kardinal Koch über Bruder Klaus (Podcast)
Hl. Bruder Klaus (30)
Kardinal Kurt Koch (469)
Von Alexander Folz
Redaktion – Sonntag, 9. November 2025
Für Kardinal Kurt Koch ist “Bruder Klaus” ein bleibender Hinweis auf das Herz des Glaubens: die Eucharistie. In der Sendung “Bruder Klaus – der Podcast” sprach der Schweizer Kardinal über die geistliche Kraft des Einsiedlers von Flüe und die Aktualität seines radikalen Glaubenszeugnisses.
“Der war sehr präsent”, sagt Koch über die Bedeutung von “Bruder Klaus” in seiner Zeit als Präsident der Schweizer Bischofskonferenz (2007–2009). Besonders in der Heiligen Messe sei sein Gebet lebendig geblieben: “Mein Herr und mein Gott, gib mir alles, was mich fördert zu dir und nimm alles, was mich hindert zu dir.”
Dieses Gebet bringe, so Koch, “gelungen zum Ausdruck, was Eucharistie heißt: Dass wir immer wieder darum bitten, hineingenommen zu werden in jenes Opfer, das Christus vollzogen hat – und durch dieses Hineingezogenwerden in das Opfer Jesu Christi selbst offen werden für den anderen Menschen.”
Zur oft erzählten Überlieferung, Bruder Klaus habe im Ranft nur von der Eucharistie gelebt, sagt Koch: “Er zeigt mir natürlich in einer radikalen Weise, dass man ohne die Eucharistie als Christ nicht leben kann. So wie ich das tägliche Frühstück brauche, so brauche ich das geistliche Brot – die heilige Eucharistie, die Gegenwart des Herrn.”
Für Koch ist dieses Beispiel eine Einladung an die Kirche von heute: “Dass er allein daraus gelebt hat, ist natürlich ein zentraler Anruf an uns alle, die Bedeutung der heiligen Eucharistie wieder neu zu entdecken.”
Würde die Kirche die Mystik des Glaubens, “die ja ihren Kern in der Eucharistie hat”, wieder stärker betonen, “wären wir auch wieder attraktiver für viele, die ansonsten zu Yogakursen gehen oder zum Universum beten oder sonst irgendwas”.
Die Eucharistie sei, so der Kardinal, “eine solche Kostbarkeit, die uns in Christus und durch Christus in Gott hineinzieht und uns hilft, mit ihm zu leben. Das ist ein so großartiges Geschenk – da brauchen wir keine anderen Techniken.”
Bruder Klaus: Mystiker und Schweizer Nationalheiliger
Der bekannte Mystiker und Schweizer Nationalheilige Bruder Klaus durchlief eine radikale Lebenswende: Vom erfolgreichen Bergbauern, Politiker und zehnfachen Familienvater wurde er ein asketischer Einsiedler, der 19 Jahre lang ausschließlich von der heiligen Kommunion und Wasser lebte.
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Niklaus von Flüe, wie er auch genannt wird, bekleidete wichtige öffentliche Ämter als Richter, Ratsherr und Vertreter Obwaldens bei der eidgenössischen Tagsatzung.
Um 1465 geriet Niklaus in eine tiefe existenzielle Krise. Die politische Korruption seiner Zeit und seine ungestillte Sehnsucht nach spiritueller Vervollkommnung führten dazu, dass er alle öffentlichen Ämter niederlegte. Der innere Ruf – “verlasse alles, was du liebst” – wurde immer drängender.
Im Oktober 1467 verließ der 50-jährige Niklaus mit dem ausdrücklichen Einverständnis seiner Frau Dorothea seine Familie, um als Pilger zu leben.
Ende 1467 baute sich Niklaus zunächst ein primitives “Cluselin” aus Ästen, Holz und Laub. Bereits 1468 errichteten ihm Mitbürger, Freunde und Nachbarn eine richtige Klause mit angebauter Kapelle.
Seine einzige Stärkung erhielt er durch die heilige Kommunion, die er zunächst nur an hohen Festen und später etwa einmal im Monat empfing. Durch das zur Kapelle gerichtete Fenster seiner Zelle konnte er an der “geistlichen Kommunion” teilhaben, wenn der Priester die Messe zelebrierte. Diese 19-jährige Nahrungslosigkeit stieß auf erhebliche Skepsis. Seine Gegner organisierten eine einmonatige Rundumüberwachung durch 30 Mann, um einen möglichen Betrug aufzudecken.
Die Wachen mussten jedoch bestätigen, dass Bruder Klaus weder Essen noch Trinken zu sich nahm. Selbst der Konstanzer Weihbischof Thomas unterzog ihn einer Prüfung und befahl ihm, zur Probe ein Stück Brot und einen Becher Wein zu sich zu nehmen – was Bruder Klaus sofort wieder erbrach.
Auf die Frage nach seiner Nahrungslosigkeit antwortete er stets: “Guter Vater, ich habe nie gesagt und sage nicht, dass ich nichts esse.” Bruder Klaus hütete sich zeitlebens davor, sich seiner Abstinenz zu rühmen, und sah sie als eine Gnade Gottes, die er weder hinterfragen noch deuten wollte.
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