Palmsonntag Beginn der Karwoche *UPDATE

In der Karwoche, beginnend mit dem Palmsonntag, stehen das Leiden, das Sterben und die Auferstehung von Jesus Christus im Mittelpunkt. Diese Zeit und im Besonderen das Osterfest ist für die christlichen Kirchen der Höhepunkt ihres religiösen Lebens. Ostern ist das Fest des Lebens – das Leben siegt über den Tod. Die Auferweckung Jesu ist der Grund christlicher Hoffnung. Hintergründe zu den kirchlichen Feiertagen sowie zum Brauchtum

Quelle
Palmsonntag in Rom: Feierliche Messe auf dem Petersplatz – Vatican News
Karwoche 2025
Palmsonntag: Sonntag der Passion des Herrn – Gedächtnis des Einzugs des Herrn in Jerusalem und heilige Messe – Veranstaltungen mit dem Heiligen Vater | Vatican.va
Sachin Jose auf X:Palmsonntag in Jerusalem
*Palmsonntag: Jesu Einzug in Jerusalem und Beginn der Karwoche

Die Heilige Woche – die Karwoche – beginnt mit dem Palmsonntag, an dem bereits der Spannungsbogen und die Botschaft der folgenden Woche in der Liturgie dargestellt wird. Am Palmsonntag wird mit Palmbuschen und einer Prozession an den von seinen Anhängerinnen und Anhängern bejubelten Einzug Jesu in Jerusalem gedacht. Dieser Jubel steht in bitterem Kontrast zu den dramatischen Geschehnissen – Verhaftung, Leiden und Tod Jesu am Kreuz –, derer insbesondere am Karfreitag gedacht wird. Mit der am Palmsonntag verlesenen Leidensgeschichte wird diese Spannung aufgegriffen.

Gut besuchter Gottesdienst

Der Palmsonntag ist einer der am besten besuchten Gottesdienste im Jahr, was sich auch mit dem ausdrucksstarken Brauchtum an diesem Tag erklären lässt: Seit 400 nach Christus wird berichtet, dass sich die Christen und Christinnen in Jerusalem auf dem Ölberg versammelten und einen Gottesdienst feierten. Anschließend begleiteten sie den Bischof in feierlicher Prozession in die Stadt, wobei die Kinder Palm- und Olivenzweige in den Händen trugen. Diese Tradition verbreitete sich nach Europa. Im Mittelalter wurde in der Prozession der biblische Einzug nach Jerusalem nachgespielt. Seit dem 8. Jahrhundert ist auch die Weihe der Palmzweige oder anderer grüner Zweige bezeugt.

Die Palmen wurden bereits im Altertum als heilige Bäume verehrt, im Orient ehrte man siegreiche Personen damit. In Mittel- und Nordeuropa werden die Palmzweige durch Palmkätzchen, Ahorn-, Buchen-, Birken-, Weide-, Haselnuss-, Stachelbeer- und Wacholderzweige ersetzt. Buchsbaum und Weide galten bereits bei den alten Römern als heilkräftige Pflanzen. Bei uns werden Palmkätzchen mit Buchsbaum und anderen grünen Zweigen zu Buschen gebunden. Die gesegneten Palmbuschen sollen ein Zeichen des Lebens und der Erinnerung an Christus sein und werden daher auch in den Wohnungen und auf den Feldern aufgestellt. Der Palmbuschen, der in der Kirche verbleibt, wird zur Asche für den Aschermittwochsgottesdienst im kommenden Jahr verbrannt. Aus ihm besteht die Asche, mit der den Menschen das Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet wird.

Ostern, Fest der Hoffnung und des Lebens

Der Glaube an die Auferstehung Jesu und das Vertrauen darauf, dass im Leben jedes Menschen nicht der Tod das letzte Wort hat, verbindet Christinnen und Christen auf der ganzen Welt und aller verschiedenen Kirchen. Zu Ostern 2025 wird dies von allen christlichen Kirchen am gleichen Tag gefeiert. Nicht in jedem Jahr ist das der Fall. Der Grund dafür sind die unterschiedlichen Kalender, an denen sich die verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften orientieren. Orthodoxe und altorientalische Kirchen (z. B. Serbisch-orthodoxe, rumänisch-orthodoxe, griechisch-orthodoxe und koptische Kirche) berechnen das Osterdatum nach dem Julianischen Kalender, der von Julius Caesar eingeführt wurde. Die westlichen Kirchen (katholische, altkatholische, evangelische Kirche und Freikirchen) haben den (astronomisch genaueren) Gregorianischen Kalender übernommen, den Papst Gregor XIII. am Ende des 16. Jahrhunderts eingeführt hat. Der Gregorianische Kalender geht dem Julianischen Kalender 13 Tage voraus. Dies ist auch der Grund, warum westliche Kirchen das Weihnachtsfest früher feiern als die meisten Ostkirchen.

2025 gemeinsamer Ostertermin aller christlichen Kirchen

Ostern ist ein “bewegliches” Fest, das sich am ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn orientiert (das Konzil von Nizäa im Jahr 325 fixierte das Osterfest auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond; die Schwankungsbreite geht von 22. März bis 25. April). Durch diese “Beweglichkeit” kommt es immer wieder zu Überschneidungen der beiden Kalender, sodass alle 3 bis 8 Jahre am selben Datum gefeiert wird. Anlässlich dieses besonderen Jahres 2025 äußerten sich auch Papst Franziskus wie auch der Ökumenische Patriarch Bartholomäus zum Thema; beide wünschen einen dauerhaften gemeinsamen Termin für das Osterfest aller Christen. Konkrete Vorschläge für die Berechnung des Termins oder ein realistisches Szenarium, wie eine Einigung mit den Ostkirchen, denen verschiedene Kirchen angehören, erzielt werden kann, sind bisher nicht vorgelegt worden.

Das Forum christlicher Kirchen in OÖ lädt in diesem Jahr alle christlichen Gemeinden ein, in den eigenen Feier auf den gemeinsamen Osterglauben aller Christen hinzuweisen und daran zu erinnern, dass heuer alle christlichen Kirchen zur selben Zeit diesen Glauben feiern. Auch gemeinsame Andachten, ein gemeinsames Osterfeuer oder ein gemeinsamer Emmausgang mit Gemeinden anderer Konfessionen bieten eine schöne Möglichkeit, den Glauben gemeinsam zu feiern. Eventuell kann sich auch die Gelegenheit bieten, in den Tagen um Ostern zusätzlich einen Gottesdienst einer anderen Kirche zu besuchen. So feiern etwa in Linz am Ostersonntag die serbisch-orthodoxe Gemeinde (Posthofstraße 41) um Mitternacht sowie um 5 Uhr Früh, die griechisch-orthodoxe Gemeinde um 11.30 Uhr (Bindermichl 26) und die rumänisch-orthodoxe Gemeinde um 11 Uhr (Fröbelstraße 30).

Weitere Infos und Materialien

Hintergrundinformationen zu den Kar- und Ostertagen, Erklärvideos für Kinder über die Bedeutung der einzelnen Tage, Musikvorschläge, Back- und Basteltipps, Osterbräuche und vieles mehr finden Sie unter www.dioezese-linz.at/karwoche, www.dioezese-linz.at/ostern. . Ergänzende Anregungen finden sich auf der begleitenden Website www.ostern-feiern.at.

diözese linz pm – sst, 13. April 2025

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