Südsudan: Präsident empfing Religionsführer
Der südsudanesische Präsident Salva Kiir hat religiöse Führer des Landes getroffen und mit ihnen über Möglichkeiten einer Wiederherstellung des Friedens gesprochen. Neue Spannungen setzen der Bevölkerung des Landes aktuell zu
Quelle
Südsudan: Lage spitzt sich zu – Vatican News
Südsudans Kardinal sieht Heiliges Jahr als Zeichen der Hoffnung – Vatican News
Bischöfe aus dem Süden appellieren: Entwicklungshilfe fortsetzen – Vatican News
Papst an Führer im Südsudan: “Konstruktiven Dialog” führen – Vatican News
Südsudan
Nach dem über Vizepräsident Riek Machar verhängten Hausarrest könnte dem Südsudan ein neuer Konflikt drohen. Die südsudanesische Volksbefreiungsbewegung-Opposition (SPLM-IO) erklärte nach Verhaftung des Parteiführers, Frieden und Stabilität in der jüngsten Nation der Welt seien “ernsthaft gefährdet”. Bei Juba kam es schon zu Artilleriebeschuss, und angesichts der zunehmenden Spannungen zogen Botschaften bereits Mitarbeiter aus Juba ab.
Bemühen um Stabilität?
Der südsudanesische Präsident hat diese Woche nun offenbar signalisiert, wieder Stabilität herstellen zu wollen. So berichtet Aciafrica über ein Treffen von Salva Kiir mit Religionsführern in Juba, die sich für eine Wiederherstellung von Dialog und Frieden in Südsudan einsetzen. Der Präsident habe Kardinal Stephen Ameyu Mulla, der Ordinarius der Erzdiözese Juba ist, sowie weitere führende Vertreter anderer Konfessionen empfangen. Aus einem Facebook-Post des Präsidialamtes vom 26. März gehe hervor, der Präsident wolle “entschlossen sicherstellen, dass das Land niemals zum Krieg zurückkehrt”.
Kardinal Ameyu und der Primas der Episkopalkirche des Südsudan, Justin Badi Arama, riefen die südsudanesische Regierung und die Oppositionskräfte laut dem Bericht dazu auf, sich “zum Wohle der Nation” für Frieden einzusetzen. Sie appellierten an bewaffnete Gruppen, Gewalt zu unterlassen, und forderten Dialog, um einen weiteren Konflikt im Südsudan zu verhindern. Präsident Kiir und die Kirchenvertreter hätten bei der Begegnung gemeinsam für den Frieden gebetet, hieß es weiter.
Gebet für Dialog und Frieden
Wie Aciafrica weiter berichtet, wurde am Rande der Begegnung auch in den Diözesen Bentiu und Rumbek für ein Gelingen der kirchlichen Bemühungen gebetet. Bischof Christian Carlassare habe seine Gläubigen aufgefordert, täglich für den Frieden zu beten.
Der Apostolische Nuntius im Südsudan, Erzbischof Séamus Patrick Horgan, hatte am 9. März in Juba das Land zu einem “endgültigen und dauerhaften Frieden” aufgerufen. Die anhaltende Gewalt im Land bereite dem kranken Papst große Sorgen, so der Nuntius. Franziskus befand sich zu diesem Zeitpunkt noch in der Gemelli-Klinik; inzwischen kuriert er sich im Vatikan weiter aus und ist auf dem Weg der Besserung.
Einsatz des Papstes für den Südsudan
Dem Papst ist es ein Anliegen, den Frieden im Südsudan zu fördern. Im Februar 2023 reiste er selbst in das Land, im April 2019 lud er die politischen Führer des Südsudans zu Einkehrtagen in den Vatikan, um Frieden zu fördern. Furore machte dabei seine Geste, vor den Führern niederzuknien und sie buchstäblich um Bemühungen für den Frieden zu beknieen. Immer wieder rief Franziskus auch in der Zwischenzeit zu Frieden und Versöhnung auf.
Die Zwischenstaatliche Behörde für Entwicklung (IGAD), ein Handelsblock aus acht afrikanischen Ländern, sieht durch die Festsetzung Machars das Friedensabkommen von 2018 untergraben. “Die Menschen im Südsudan verdienen dauerhafte Stabilität und keine Rückkehr zu Konflikten”, erklärte die Organisation und bekräftigte ihr Engagement für die vollständige Umsetzung des R-R-ARCSS-Friedensabkommens. Alle Beteiligten müssten “im Interesse des Friedens und der nationalen Einheit verantwortungsvoll handeln”.
Wiederbelebtes Friedensabkommen in Gefahr
Das Friedensabkommen (R-ARCSS) war im September 2018 wiederbelebt worden. Es sah eine Befriedung des Landes nach dem Bürgerkrieg vor, der zwischen 2013 bis 2018 zwischen den bewaffneten Kräften von Machar und Verbündeten von Präsident Kiir tobte. Machar und Kiir ringen seit der Unabhängigkeit des Landes (2011) um die Macht. Lokale und Stammeskonflikte erschweren die Lage.
aciafrica/vatican news – pr, 29. März 2025
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