Papst zu Myanmar: “Man muss etwas tun!”

Papst Franziskus hat sich bestürzt und beunruhigt über die kriegerischen Wirren in Myanmar geäußert. Das ergibt sich aus dem Transkript von Gesprächen, die er unlängst während seiner Reise durch Ostasien mit Jesuiten geführt hat

Quelle
Papst bietet Aung San Suu Kyi den Vatikan als Exil an – DOMRADIO.DE
Myanmar
Myanmar – Wikipedia

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

“Zu Myanmar kann man heute nicht mehr schweigen”, so der Papst wörtlich: “Es muss etwas getan werden!” Man solle nach einem Frieden suchen, „der auf der Achtung der Würde und der Rechte aller beruht, auf der Achtung einer demokratischen Ordnung, die es jedem erlaubt, seinen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten“, so der Papst.

In Myanmar, dem früheren Burma, hat das Militär sich im Februar 2021 an die Macht geputscht. Damit ging ein demokratisches Experiment zu Ende. Seitdem kommt es in vielen Teilen des Landes zu Kämpfen zwischen der Armee und Milizen; Hunderttausende von Menschen sind in Nachbarländer geflüchtet.

Papst hat Regime um Freilassung Aungs gebeten

Franziskus hat 2017 Myanmar besucht. Daran erinnerte er in einem seiner Gespräche mit Jesuiten während seiner Auslandsreise. “Ich habe in Myanmar mit Frau Aung San Suu Kyi gesprochen, die die führende Politikerin war und jetzt im Gefängnis sitzt. Ich bat um ihre Freilassung und empfing ihren Sohn in Rom. Ich habe den Vatikan angeboten, um sie auf unserem Territorium aufzunehmen”.

Für soziale Gerechtigkeit eintreten, aber ohne Ideologie

Bei den Treffen von Franziskus mit Mitgliedern des Jesuitenordens, dem er auch selbst angehört, ging es in Indonesien, Osttimor und Singapur auch um viele weitere Themen. So ermutigte der Papst sie zur Arbeit mit Flüchtlingen und Migranten. Soziale Gerechtigkeit sei “ein wesentlicher und integraler Bestandteil des Evangeliums”. Wichtig sei allerdings, dass sich der Einsatz für soziale Gerechtigkeit von “Ideologie” freihalte. Man müsse sie “mit Kreativität” fördern, “nicht mit sozialistischen Theorien”. Das Evangelium habe “seine eigene Stimme”.

Der Papst erwähnte, er tue alles für eine Seligsprechung des früheren Jesuitengenerals Pedro Arrupe (1907-91): “Ein Mann Gottes. Ich tue alles, was möglich ist, damit er zur Ehre der Altäre kommt”. Arrupe stehe aus seiner Sicht “für die Inkulturation des Glaubens und die Evangelisierung der Kultur”.

Der vollständige Text der Gespräche von Franziskus mit Jesuiten, der von Jesuitenpater Antonio Spadaro transkribiert wurde, ist am Dienstagmorgen von der ZeitschriftCiviltà Cattolica veröffentlicht worden.

vatican news, 24. September 2024

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

Themen

Papst Franziskus
Myanmar
Politik
Krieg
Apostolische Reise
Indonesien

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel

  • Die Neuerfindung der Diktatur

    Die Neuerfindung der Diktatur: Wie China den digitalen Überwachungsstaat aufbaut und uns damit herausfordert Rezension […]

  • Mittwoch der 4. Woche im Jahreskreis

    Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 6,1b-6 In jener Zeit kam Jesus in […]

  • Irak

    Irak: Vier Mitarbeiter der Organisation “SOS Chrétiens d’Orient“ weiterhin vermisst Quelle Fidesdienst Von CNA Deutsch/EWTN […]

  • Das verborgene Wachstum des Reiches Gottes

    Das verborgene Wachstum des Reiches Gottes – 11. Sonntag im Jahreskreis B (13.06.2021) Quelle L1: […]

  • Papst Franziskus in Abu Dhabi

    Papst Franziskus in Abu Dhabi: das Programm Quelle Papst Franziskus reist in die Vereinigten Arabischen […]