Relativierter Religionsunterricht

Relativierter Religionsunterricht – Das Papier “Richtlinien zu den Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in der Grundschule” verfehlt den Standpunkt des Glaubens

Quelle
Ist das Reli oder kann das weg?
Schweiz: Kirchen beenden Angebote an Kantonsschulen – Vatican News

20.08.2024

Vorabmeldung

Die von der Deutschen Bischofskonferenz kürzlich veröffentlichten “Richtlinien zu den Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in der Grundschule/Primarstufe” relativieren nach Auffassung von Religionslehrern Glaubensinhalte und -fragen und verabsolutieren einen eher vagen Kompetenzbegriff als Lernziel. An erster Stelle der angeführten inhaltlichen Kompetenzen steht nicht die Gottesfrage, sondern firmieren “Mensch und Welt”. Unter den natürlich nur exemplarisch verstandenen Themen wird von der “Verantwortung für das eigene Leben, die Gestaltung der Gesellschaft” gesprochen. Verantwortung vor Gott als Antwort auf seinen Ruf ins Dasein fehlt. Wobei doch für den Menschen erst der Perspektivwechsel, sein Leben als Geschenk und Berufung zur Antwort zu verstehen, den religiösen Standpunkt ausmachen würde.

Glaubensstandpunkt verfehlt

Es genügt zu “ermutigen”, sich “mit anderen über die Bedeutung von Glauben und Nichtglauben für das eigene Leben” auszutauschen. Mit diesem Standpunkt außerhalb der Glaubensentscheidung wird deutlich, dass die Kompetenz rein formal zu verstehen ist jenseits der Wahrheitsfrage. Grundsätzlich gilt, dass Fragen nach der Funktion von etwas einen Bezugsrahmen voraussetzen, um beantwortet werden zu können. Erst unter der Voraussetzung der Existenz des allmächtigen, allwissenden, guten und heiligen Schöpfers des Himmels und der Erde wird die Frage nach der Bedeutung von Glaubensaussagen sinnvoll. Unter der Perspektive seiner Nichtexistenz verlieren sie ihren Sinn, oder sie werden Funktionen von etwas anderem. Darum verfehlt die Kompetenzorientierung des Religionsunterrichts den Glaubensstandpunkt.

DT/reg

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