Heiliger Martin: Schutzpatron der Geflüchteten und Gefangenen

Bis heute gilt er als Vorbild und Symbol für Nächstenliebe: der heilige Martin ist nicht nur der offizielle Schutzpatron Frankreichs und auch der Slowakei, sondern auch der Reisenden, der Armen und Bettler und im weitesten Sinne auch der Geflüchteten, Gefangenen, Abstinenzler und der Soldaten. An diesem 11. November ist sein Gedenktag

Quelle
Loire

Mario Galgano – Vatikanstadt

In Deutschland und Österreich – weniger in der Schweiz – finden zum Martinsfest Laternenumzüge statt. In Italien spricht man von “Estate di San Martino”, den “Martinssommer”. Denn um den 11. November spürt man südlich der Alpen in der Regel ein letztes Aufbäumen des Sommers. Bis vor wenigen Jahren gab es um diesen Tag ein Aufblühen der weißen Blüten am Ufer der Loire, was aber – wohl wegen des Klimawandels – nur noch selten vorkommt. Auch 1625 Jahre nach seinem Tod gilt der heilige Martin als ein zeitloses Vorbild.

Wer war der heilige Martin

Der heilige Martin wurde wohl 316/17 in der Stadt Sabaria geboren, dem im heutigen Ungarn gelegenen Szombathely (Steinamanger). Der Sohn eines römischen Tribuns trat auf Wunsch seines Vaters in die Armee ein. Nach seiner Bekehrung ließ sich Martin mit 18 Jahren taufen, quittierte den Militärdienst und wurde Eremit. Ab 371 war er Bischof von Tours an der Loire; er starb am 8. November 397 in seiner Diözese.

Was hat der heilige Martin gemacht?

Der Legende nach ritt der im 4. Jahrhundert lebende Ritter an einem kalten Wintertag an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei. Der Mann tat ihm so leid, dass Martin mit dem Schwert seinen warmen Mantel teilte und dem Bettler eine Hälfte schenkte. In der Nacht erschien Martin der Bettler im Traum und gab sich als Jesus Christus zu erkennen.

Welche Wunder hat St Martin vollbracht?

Zugeschrieben werden dem Heiligen so allerlei Wundertaten. Unter anderem soll er Tote erweckt haben. Seine berühmteste Tat aber bleibt die Teilung des Soldatenmantels: Am Stadttor von Amiens begegnete er hoch zu Ross dem frierenden Bettler. Als Martin seinen Mantel mit dem Bettler teilte und damit Militäreigentum beschädigte, beging er eine Straftat, auch wenn damals nominell die Hälfte dem römischen Staat und die andere dem Soldaten selbst gehörte. Heute gilt der halbe Mantel als ein Zeichen christlicher Barmherzigkeit.

Warum hat man Laternen an St Martin?

Die Martinslaternen sind als leuchtende, bunte Lichter beim Martinsumzug ein Ausdruck für die “strahlende Botschaft” des heiligen Martin und sollen, genau wie zur Zeit des Heiligen, Licht in die November-Dunkelheit bringen.

Papst Franziskus und der heilige Martin

Sankt Martin habe sich “durch eine evangeliumsmäßige Nächstenliebe gegenüber den Armen und Ausgegrenzten” hervorgetan, schrieb das Kirchenoberhaupt vor zwei Jahren in einem Tweet. “Sein Vorbild lehre uns, im Glauben immer mutiger und in der Nächstenliebe immer großherziger zu sein.”

vatican news, 11. November 2022

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