Jordanien

Jordanien: König lädt Jerusalems Religionsführer zum Iftar-Mahl

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Jordanien: König warnt vor Eskalation am Tempelberg
Jordanien – Div. Beiträge

Der jordanische König Abdullah II. hat führende Religionsvertreter aus Jerusalem am Montag zu einem Iftar-Mahl eingeladen. Im Mittelpunkt der Begegnung im Al-Husseinija-Palast von Amman standen die jüngsten Spannungen und Auseinandersetzungen im muslimischen Fastenmonat Ramadan und zu den christlichen Osterfeiern in der Heiligen Stadt.

Abdullah sprach sich dafür aus, die Identität von Jerusalem und seiner islamischen und christlichen Heiligtümer zu bewahren. Angriffe wie in den vergangenen Wochen müssten auch mit internationaler Unterstützung in Zukunft verhindert werden. Das jordanische Königshaus ist traditionell für den Schutz der Heiligen Stätten von Muslimen und Christen in Jerusalem zuständig. Ausdrücklich gratulierte Abdullah den Christen zu ihrem Osterfest.

Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, würdigte in seinem Grusswort, dass die Verbindung des Haschemitischen Königshauses und insbesondere von König Abdullah zu Jerusalem international anerkannt und geschätzt werde. In den Kar- und Ostertagen hätten die Christen “eine Intervention von aussen bemerkt, die einen bitteren Schatten auf die Schönheit unserer Feste” geworfen habe. Sicherheitsmotive reichten nicht aus, um solche Massnahmen zu rechtfertigen.

Der orthodoxe Patriarch Theophilos unterstrich die Notwendigkeit, den Status quo in der Heiligen Stadt aufrechtzuerhalten. Er dankte dem König dafür, “unser Menschenrecht zu schützen, das Gott uns gegeben hat, ihn an den Heiligen Stätten in Jerusalem frei anzubeten”.

Wiederholt heftige Zusammenstösse

Auf dem Tempelberg war es in den vergangenen Wochen wiederholt zu heftigen Zusammenstössen von Palästinensern und der israelischen Polizei mit zahlreichen Verletzten gekommen. Israel machte dafür radikale Kräfte insbesondere von der Hamas und dem Islamischen Dschihad verantwortlich. Aussenmister Yair Lapid versicherte nach Gesprächen mit einer hohen US-Delegation am Wochenende, Israel wolle den Status quo auf dem Tempelberg nicht ändern.

Die Christen beklagten, dass Israel insbesondere zu den orthodoxen Osterfeiern in der Grabeskirche die Teilnehmerzahl radikal begrenzt und mehreren Tausend Gläubigen den Zutritt verwehrt habe. Die Leiter der christlichen Kirchen sprachen dabei ebenfalls von einer Verletzung des Status quo und der ihnen zugesicherten Religionsfreiheit. Die Behörden begründeten die Beschränkungen mit den beengten Verhältnissen sowie fehlenden Notausgängen in dem verwinkelten Kirchengebäude.

Jordaniens König Abdullah hatte bei einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden am Montag die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit für einen globalen und regionalen Frieden unterstrichen, meldet “Jordan Times”. Die beiden hätten eine weitere Koordinierung gefordert, um die Wiederholung von Menschenrechtsverletzungen in Jerusalem zu verhindern, die die Friedensaussichten untergraben und zu einer weiteren Eskalation führen könnten, so das Blatt. Der König bekräftigte, es sei wichtig, die Bemühungen um einen gerechten und umfassenden Frieden zu verstärken, der die legitimen Rechte des palästinensischen Volkes auf Basis der Zwei-Staaten-Lösung erfülle.

kap – mg, 26. April 2022

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