Libanon

Libanon: Bischöfe warnen vor “menschlichem Ausbluten”

Quelle
Fidesdienst
Libanon
Libanesischer Kardinal ruft Syrien-Flüchtlinge zu Rückkehr auf
Libanon: Kardinal kritisiert Aufarbeitung der Hafen-Explosion

Die maronitischen Bischöfe im Libanon zeigen sich besorgt angesichts der wachsenden Abwanderungsrate aus dem Land infolge der schweren Wirtschaftskrise, mit der sich der Libanon konfrontiert sieht.

Die zunehmende Migration Berufstätiger und der jüngeren Generationen erfordere es, für “Elemente beruhigender Stabilität” zu sorgen, hiess es am Mittwoch in einer Mitteilung zum monatlichen Bischofstreffen am Amtssitz von Maroniten-Patriarch Kardinal Bechara Boutros Rai in Bkerke.

“Menschliches Ausbluten stoppen”

Die Vertreter des libanesischen Staates müssten sich zur obersten Priorität machen, “das menschliche Ausbluten zu stoppen und den Libanon zu heilen”, so die Bischöfe. Die Libanesen riefen sie auf, trotz ihres Leidens an ihrem Glauben festzuhalten und im Land zu bleiben.

Ebenfalls besorgt zeigten sich die Bischöfe von der sich verschärfenden Wirtschafts- und Sozialkrise, die das Land von allen Seiten bedränge. Während sie sich zufrieden mit der Regierungsbildung zeigten, warnen sie vor einer Einmischung in die Justiz, die an der Aufklärung der Explosion im Hafen von Beirut 2020 und weiterer Verbrechen arbeite.

Krisengeplagtes Land bis zuletzt ohne Führung

Während sich das Land seit Monaten mit der schwersten Wirtschafts- und Versorgungskrise seiner Geschichte konfrontiert sieht, war es bis zuletzt politisch gelähmt. Erst im September dieses Jahres konnte man sich nach über 13 Monaten endlich auf ein neues Regierungskabinett einigen. Rivalitäten zwischen den führenden politischen Kräften waren seit dem Rücktritt der bisherigen Regierung in Folge der Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut einer Einigung im Weg gestanden.

Maronitische Kirche mit römisch-katholischer uniert

Die Maroniten sind die grösste christliche Gemeinschaft im Libanon. Sie glauben an die katholische Kirchenlehre (Dogma) mit dem Papst als oberstes Kirchenoberhaupt. Ihre Kirche unterschiedet sich von der katholischen lediglich durch ihr eigenes Kirchenrecht und durch ihre eigene aramäisch-antiochenische Liturgie. 

kap – gh, 7. Oktober 2021

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