Zentralafrikanische Republik

Zentralafrikanische Republik – Missionar: “Wir setzen im Kampf gegen das Virus auch die Waffen des Gebets, der Nächstenliebe und der Hoffnung ein“

Quelle
Kirche in Not
Zentralafrikanische Republik – Ein zerbrechlicher Weg zum Frieden
Länderprofil Open Doors

Bozoum, Fidesdienst, 4. April 2020

Die Covid-19-Pandemie ist auch in der Zentralafrikanischen Republik angekommen. Offiziell gibt es acht Infektionsfälle, aber es wird befürchtet, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt und das Virus weiter verbreitet sein könnte. “Letzte Woche”, so Aurelio Gazzera, Missionar des Karmeliterordens in Bozoum, “kündigte der Präsident der Republik die ersten Massnahmen an (Reisebeschränkungen, Schliessung von Schulen, Verbot von Versammlungen und Feiern mit mehr als 15 Personen). Wir haben uns angepasst. Am Sonntag haben wir die Anzahl der Anwesenden bei der heiligen Messe begrenzt und es ist uns gelungen, den Gottesdienst um 8.30 Uhr in unserem Community-Radios zu übertragen.”

Er hat beschlossen, die Verantwortlichen von zehn Pfarreien zu besuchen und ihnen persönlich zu erklären, wie sie mit der möglichen Epidemie umgehen sollen. “In jeder Gemeinde”, so der Missionar, “hatten wir ein Treffen (unter Berücksichtigung der Entfernungen und der Anzahl der Teilnehmer), bei dem ich zuerst die Krankheit (Symptome, Vorsichtsmassnahmen, Ansteckung, Risiken) erklärte und die Verantwortlichen einlud, dieses Problem ernst zu nehmen. Zudem organisierten wir uns als Pfarrgemeinden und als Caritas im Rahmen von Hilfsprogrammen, um Hilfe und Nahrung für die Schwächsten (ältere, arme, kranke und behinderte Menschen) zu gewährleisten.”

Die Pfarrgemeinden begrüssten die Initiative. “Trotz der Angst „so der Karmeliter weiter, „besteht der Wunsch eine konkrete Antwort auf das Virus geben zu können. Leider wird es nicht einfach sein, das Virus aufzuhalten. Die Menschen hier leben ausserhalb des Hauses. Um sich das Nötigste zu besorgen, was sie brauchen, muss die Familie hinausgehen. Nur so ist es möglich, Arbeit zu finden und Lebensmittel zu verkaufen oder zu kaufen. Obwohl die Zahl der Infektionen in Kamerun (derzeit 284 Fälle) rapide zunimmt, fahren trotz Reisebeschränkungen weiterhin Busse regelmässig von Bangui an die kamerunische Grenze und zurück und so wird die Ausbreitung der Krankheit begünstigt”.

Pater Aurelio brauchte vier Tage, um den 700 km langen Weg auf unebenen Strassen zurück zu legen. “Es war eine anstrengende Reise”, so der Missionar abschliessend, „aber es war eine grosse Freude, Pfarrer, Ordensleute und Laien zu begegnen, die sich vor allem um andere kümmern. Junge und manchmal ältere Ordensleute, die sich nicht um sich selbst sorgen oder die Ausreise in Betracht ziehen, sondern alle sehr besorgt darüber sind, was passieren könnte, wenn sich das Virus in Zentralafrika festsetzt. Und alle sind entschlossen, das Virus mit den wenigen verfügbaren Waffen herauszufordern: Gebet, Nächstenliebe und Hoffnung.” .

In der Zentralafrikanischen Republik herrscht seit sieben Jahren Bürgerkrieg. Trotz eines Friedensabkommens, kommt es weiterhin zu Gewalt und infolge zu politischer Instabilität.
(EC)
Fides 4/4/2020

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel