29. September Erzengel Michael, Gabriel, Raphael

Heiliger Erzengel Michael
(hebräisch: wer ist wie Gott)

Erzengel

Patronat: Katholische Kirche, Arme Seelen, Sterbende; Deutschland, Israel; Apotheker, Kaufleute, Polizei (Schweiz), Bankangestellte, Radiomechaniker; für einen guten “Tod”.

Der Heilige Erzengel Michael begegnet uns vor allem in der “Offenbarung”, wo er den Drachen besiegt. Auch im Brief des Judas Thaddäus wird er als Kämpfer gegen den Satan erwähnt: „Als der Erzengel Michael gegen den Teufel rechtete und über den Leichnam des Mose stritt, wagte er nicht den Teufel zu lästern und zu verurteilen, sondern sagte: Der Herr weise dich in die Schranken. (Jud 1,9).

Die Wallfahrtsstätte des hl. Michael befindet sich in Italien am Berge “Monte Sant’Angelo“. Dort ist er im Mittelalter erschienen.

Der Heilige Erzengel Michael hat bei der Prüfung verdient Führer der Himmlischen Heerscharen zu werden (vgl. Rituale Romanum Pauli V- Ordo commendationis animae).

Off 12,7f : Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften, aber sie konnten sich nicht halten, und sie verloren ihren Platz im Himmel.

Monte Sant’Angelo
ist eine charakteristische Ortschaft des Gargano und liegt auf 843 m Höhe am Rande des Waldes “Foresta Umbra”, mit herrlicher Aussicht auf den südlichen Teil des Gebirges, des Flachlandes und des Golfs von Manfredonia. Monte Sant’Angelo ist 54 km von Foggia und 15 km von Manfredonia entfernt. Der Ort besitzt eine besondere Faszination durch seine religiöse und geschichtliche Bedeutung, die man noch heute entdecken und erleben kann. Monte Sant’Angelo ist ein bekannter Wallfahrtsort, an den man sich im Mittelalter vor dem Aufbruch zu Kreuzzügen begab und der auch heute noch zahlreiche Pilger anzieht.

Die Atmosphäre von Monte Sant’Angelo ist, zwischen Geschichte und Legende, von den zahlreichen Erscheinungen des Erzengels Michael geprägt. Die erste Erscheinung fand im Jahre 490 statt, Zeitalter des Papstes Felice III und des Bischofs von Siponto, S. Lorenzo Maiorano. Die antike Chronik erzählt, dass eines Tages ein Stier aus dem Besitz eines Edelmannes, Elvio Emanuele, verschwand. Er wurde kniend in einer unzugänglichen Höhle wiedergefunden. Da ihn sein Besitzer nicht erreichen konnte, versuchte er auf das Tier zu schiessen, doch der Pfeil kehrte zurück wie ein Boomerang und traf den Schützen. Aufgrund dieser Begebenheit ordnete der Bischof Lorenzo drei Tage Gebete und Fasten an. Am dritten Tag erschien ihm der Erzengel Michael, bezeichnete sich als der Hüter der Höhle und beauftragte den Bischof, die Höhle dem christlichen Kult zu weihen.

Auf dem Gargano herrschte zu jener Zeit das Heidentum vor und der Bischof war so überrascht und unentschlossen, dass er es bevorzugte, vorerst nicht nach den Worten des Erzengels zu handeln. Zwei Jahre später, im Jahre 492, wurde das christliche Siponto von den heidnischen Horden von Odoacre belagert. Nachdem ein Waffenstillstand von 3 Tagen ausgehandelt wurde, verordnete Lorenzo den Bewohnern Gebete und Busse. Diesmal erschien ihm der Erzengel mit der Nachricht, die Barbaren anzugreifen. Die Spiontiner beschlossen also zu handeln und ein Unwetter mit Sand und Hagel brach an und schlug die erschrockenen Scharen von Odoacre in die Flucht. Zum Dank für die Rettung von Siponto ordnete Lorenzo eine Prozession bis zur Grotte des Erzengels an, ohne diese jedoch zu betreten. Im Jahre 493 fragte Lorenzo, noch immer unentschlossen ob er die Grotte weihen solle oder nicht, den Papst Gelasius I um Rat, welcher ihm zum Fasten riet; anschliessend solle er die Grotte mit den anderen Bischöfen betreten. Zum dritten Mal erschien ihm der Erzengel und befahl ihm, die Grotte furchtlos zu betreten, da er selbst ihm zeigen würde, wie er den Ort bereits geweiht hatte. Lorenzos Erstaunen war gross, als er in der Mitte der Grotte einen Altar vorfand, der mit einem roten Tuch bedeckt war und auf dem sich ein Kreuz aus Kristall befand, genau so wie es ihm der Erzengel beschrieben hatte. Am Eingang wurde daraufhin eine Kirche erbaut, während die Grotte, übrigens der einzige christliche Ort der nicht vom Menschen geweiht wurde, den Namen “Himmlische Basilika” erhielt.

Vom Jahre 493 machen wir einen Schritt bis zum Jahr 1656, in dem eine schreckliche Seuche ausbrach. Der Erzbischof Alfonso Puccinelli betete zum Erzbischof Michael, der ihm am 25. September erschien und ihm riet, Steine aus der Grotte zur Heilung der Kranken zu verwenden.

So geschah es: das Volk nahm die Steine und die Seuche verschwand. Heute ist Monte Sant’Angelo ein Ort, der seinen eindrucksvollen Charakter bewahrt und das ganze Jahr über aktive Gastfreundschaft bietet.

Basel-Stadt – Justiz- und Sicherheitsdepartement

Medienmitteilung Nr. 6

Jetzt guckt auch ein Heiliger der Polizei über die Schulter

Wie konnte das bisher bloss gutgehen mit der Polizei, so ohne Schutzheiligen? Nun jetzt hat sie einen und nichts kann mehr schiefgehen – die Schweizerische Bischofskonferenz hat beschlossen, den Heiligen Michael der Polizei als Patron zuzuteilen. Am 11. Mai 2002  findet dazu in Luzern  eine Feier statt.

Die ganze Geschichte hat ihren Ursprung in Luzern. Und Auslöser war die Anfrage eines Mitarbeiters der Kantonspolizei Luzern beim Kommando, ob denn die Polizei auch einen  Patron habe, so wie die Mineure und Artilleristen die heilige Barbara und die Feuerwehrleute die Heilige Agatha. Rolf Koch, Chef der Kommunikationsabteilung der Kantonspolizei Luzern, geriet ob dieser Anfrage doch etwas ins Schleudern und begann zu recherchieren, verfasste Eingaben und dann den konkreten Antrag: Mit Erfolg – die Schweizerische Bischofskonferenz, federführend in derart delikaten Angelegenheiten, hat jetzt an ihrer 253. Ordentlichen Sitzung und auf Vorschlag von Rolf Koch den Erzengel Michael zum Patron der schweizerischen Polizeibeamtinnen und –beamten erhoben. Es ist vorgesehen, den Heiligen Michael im Rahmen einer kirchlichen Feier gelegentlich offiziell als Patron sozusagen ins Polizeikorps aufzunehmen.

Der Sekretär der Schweizerischen Bischofskonferenz, der den Beschluss der Bischöfe übermittelte, zeigte sich erstaunt, dass die Polizei bisher keinen Patron oder Schutzheiligen offiziell zugeteilt bekommen hatte…offensichtlich eine veritable Lücke, die man übersehen hatte und nun geschlossen  werden konnte. Die Bischofskonferenz  verband die Ernennung des Heiligen Michael mit den Wünschen “an die Polizeikorps unseres Landes für Kraft und Mut in diesen in verschiedener Hinsicht schwierigen Zeiten”.

Wie kam man denn auf den  Michael  als Schutzheiligen der Polizei – in der einschlägigen Literatur wird vereinzelt der Heilige Severus von Ravenna als Patron der Polizeibeamten bezeichnet. Aus dessen Lebensgeschichte lässt sich aber kein Bezug zu diesem Beruf herstellen.  Severus war ein Wollweber, weshalb ihn auch die Weber und Tuchmacher für sich und als ihren Heiligen reklamieren. Er war im 4. Jahrhundert offenbar eher zufällig zum Bischof erkoren worden. Dass er lediglich wegen seines Namens Severus, was “der Strenge” bedeutet, der Patron der Polizeibediensteten sein soll, ist doch etwas zu einfach und zu gesucht.

Viel passender, so argumentierte unser Luzerner Kollege und überzeugte damit auch die Bischofskonferenz, sei wohl der Heilige Erzengel Michael. Dieser sorge ja auch im Himmel für Ruhe und Ordnung, habe das göttlicher Gesetz gegenüber den “Gesetzlosen” durchgesetzt und diese wortwörtliche “zum Teufel” geschickt. So weiss es jedenfalls die Legende.

Nach theologischem Verständnis ist der Heilige Michael ein Bote Gottes, der für das Gute im Menschen eintritt und den Menschen im Auftrag Gottes schützt. Seine Aufgabe deckt sich also auffallend mit jener der Polizei, wenngleich der Auftraggeber doch ein  anderer ist.  Der Wahl des heiligen Michael zum Patron der Polizistinnen und Polizisten durch die Schweizerische Bischofskonferenz ist übrigens die Konsultation der Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz (KKPKS), des Verbandes Schweizerischer Polizeibeamter (VSPB) und der Christlichen Polizei-Vereinigung (CPV) vorangegangen….sie ist also rundum abgesichert – das Einverständnis des Heiligen Michaels wurde stillschweigend vorausgesetzt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel