‘Mehr Solidarität mit den verfolgten Christen’

Bischof Markus Büchel ruft nach mehr Solidarität mit den verfolgten Christen

Quelle
Zum Nachhören – Übertragung des Gedenkgottesdienstes mit Bischof Markus Büchel vom 20.01.2019 zum Nachhören
Mexiko – Bischöfe trauern um getöteten Priester
Fidesdienst – Mexiko
Religionsfreiheit – Kirche in Not

Bischof Markus Büchel ruft nach mehr Solidarität mit den verfolgten Christen

“Heute wohnen wir der grössten Christenverfolgung aller Zeiten bei!” rief Bischof Markus Büchel am Sonntag, 20. Januar 2019, in der bis auf den letzten Platz besetzten Luzerner Jesuitenkirche den Anwesenden zu. Der Bischof von St. Gallen zelebrierte die traditionelle Messe zum Gedenken an Pater Werenfried van Straaten, Gründer des katholischen Hilfswerks Kirche in Not, der 2003 verstorben ist.

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21.01.2019 Von Jacques Berset, cath.ch

Im Rahmen eines Gottesdienstes, der musikalisch vom dreissigköpfigen Oberwalliser Bitscher Chor gestaltet wurde, ersuchte Bischof Markus Büchel die hiesigen Christen, ihre Stimme zu Gunsten ihrer Brüder und Schwestern zu erheben, die in vielen Teilen der Welt verfolgt und diskriminiert werden.

Ein glühender Glaube, der uns inspiriert

Der Oberhirte beschwor seine Erfahrungen mit den Christen in Palästina, in Israel, im Libanon oder in Jordanien herauf und würdigte den glühenden Glauben, den er dort angetroffen hatte. Er ermunterte die Christen im Westen zu einer konkreten Solidarität.

 “Wir im Westen müssen erwachen, damit unser Glaube wieder zu einem Feuer wird, das brennt und erwärmt! Die Christen haben als Gemeinschaft eine besondere Verantwortung gegenüber leidenden Glaubensbrüdern wie auch gegenüber jedem Menschen.” Der Vizepräsident der Schweizer Bischofskonferenz bemerkte, dass für die Gläubigen im Nahen Osten der Raum enger und enger wird. Sei es in den muslimischen Ländern oder auch in Israel: Es wird für die Christen immer schwieriger, Gleichbehandlung zu erlangen.

“Die Wiege unseres christlichen Glaubens”

In dieser Region der Welt, der “Wiege unseres christlichen Glaubens”, ist die katholische Organisation Kirche in Not oft die einzige, die den Christen vor Ort beisteht. “Die von Kirche in Not erbrachte Information ist wichtig, wie auch die materielle Hilfe, ohne das Gebet zu vergessen. Die Christen in diesen Ländern haben uns gesagt: ‘Das Gebet ist für uns in der schwierigen Situation, in der wir leben, eine grosse Kraft!”

“Die Religionsfreiheit ist nicht ein Geschenk, sondern ein unabdingbares Recht”

Der Bischof von St. Gallen betonte, dass das Glaubenszeugnis, welches wir von diesen Christen erhalten, keinen Preis hat. Dabei griff er ein Thema auf, das der Weltkirche am Herzen liegt und erinnerte daran, dass die Religionsfreiheit nicht ein Geschenk, sondern ein unabdingbares Recht ist. “Was können wir tun? Unsere Hilfe sei bloss ein Wassertropfen im Ozean, sagen einige. Das ist jedoch keine Entschuldigung, denn jeder Wassertropfen füllt zum Schluss das ganze Glas!”

Würdigung der Märtyrer-Christen

Während der Feier zündeten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kirche in Not vier Kerzen auf dem Altar an; sie legten Zeugnis ab für den Tod von Märtyrer-Christen. Eunice (42), Mutter von sieben Kindern, wurde in Nigeria von der islamistischen Terrormiliz Boko Haram ermordet, weil sie das Evangelium verkündete. Pater Miguel Contreras Garcia (33) wurde während einer Messe in Tlajomulco (Mexiko) von Drogenhändlern ermordet, die er öffentlich angeprangert hatte. Arslan, ein pakistanischer Schüler, der sich weigerte, zum Islam zu konvertieren, wurde von Polizisten zu Tode geprügelt. Acht Christen wurden auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel von der Terrororganisation Islamischer Staat getötet, weil sie auf ihren Armen tätowierte Kreuze trugen.

Die Gottesdienst-Kollekte war für die Einschulung von 7’350 christlichen Schülern und Studenten der syrischen Stadt Aleppo bestimmt. Kirche in Not rief in Erinnerung, dass vor Ausbruch des Krieges 2,5 Millionen Christen in Syrien lebten, während es heute bloss noch etwa 700’000 sein sollen. (cath.ch/be)

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