Synode: Der Bericht der deutschsprachigen Gruppe

Er ist einer von insgesamt 14 Berichten: vier Englische, je drei französische und italienische, zwei spanische und ein portugiesischer

Synode: Der Bericht der deutschsprachigen Gruppe

Quelle
Die Synode schwenkt auf die Zielgerade ein

Wir dokumentieren hier den Bericht der deutschen Sprachgruppe der Synode. Er ist einer von insgesamt 14 Berichten: vier Englische, je drei französische und italienische, zwei spanische und ein portugiesischer. Die deutsche Sprachgruppe bei der Synode ist von ihrer Zusammensetzung her die einzige rein europäische.

Relatio – Circulus Germanicus
Moderator: S.E. Mons. GENN Felix
Relator: S.E. Mons. OSTER, S.D.B., Stefan

Die deutschsprachige Gruppe hat die Interventi zum dritten Teil des Instrumentum laboris unterschiedlich wahrgenommen.

Mancher fand sie sehr bewegend, vielfältig und bereichernd – und insbesondere hoffnungsvoll besonders auch dort, wo Christen arm sind, wo sie Minderheit sind, wo sie in einer Kriegssituation oder verfolgt sind. Andere haben eine Art Hilflosigkeit wahrgenommen in der Frage, wie es denn nun weitergehe nach allem Gehörten. Was werde sich nun ändern nach der Synode? Gibt es etwa konkrete neue Formen, mit Jugendlichen Kirche zu sein, wird es Selbstverpflichtungen der Bischöfe geben? Was werden die Bischöfe sagen über die Themen, die immer wiederkehren – die Fragen nach Gerechtigkeit für Frauen, die Themen der Sexualmoral und des sexuellen Missbrauchs in der Kirche, die Fragen nach dem politischen und ökologischen Engagement, nach der Beteiligung von jungen Menschen, nach einer Liturgie, die auch für junge Menschen einladend ist, nach dem Zugang zu Bildung, nach der Migration. Viele Äusserungen verwiesen auch auf die Zentralität der Christusbeziehung für das Engagement in Kirche und Welt und auf die Notwendigkeit, hier gute Begleiter zu haben.

Die Gruppe entscheidet sich dann, den Text des IL in seinem dritten Teil nicht im Einzelnen zu bearbeiten, sondern einzelne Modi einzubringen mit deutlichen Akzenten.

· Wir schlagen vor, das Intervento von Kardinal Vincent Nichols über den Menschenhandel vollständig ins Schlussdokument aufzunehmen.

· Ausserdem wollen wir uns als Gruppe auch dem Appell im Intervento von Kardinal Cupich an die politisch Verantwortlichen in der Welt anschliessen.

Wir bringen ausserdem eigene Modi zu folgenden Themen ein:

· Wir glauben, dass die Rolle von Frauen in der Kirche in Entscheidungs- und Leitungsverantwortung deutlich gestärkt werden soll.

· Wir wollen in einem eigenen Modus noch einmal ausführlich die Möglichkeiten der Digitalisierung für die Evangelisierung und die Teilhabe an Bildungsmöglichkeiten für Jugendliche hervorheben und dabei ebenso auf die Risiken des Internets für junge Menschen hinweisen.

· Wir wollen eine ernsthafte Debatte mit jungen Menschen in der Kirche über die Themen der Sexualität und Partnerschaft.

· Wir wollen in einem eigenen Modus auf die Wichtigkeit hinweisen, junge Menschen über Formen der Liturgie und des Gebets, der Begleitung und des sozialen Engagements in die persönliche Christusbeziehung zu führen.

· Wir bringen weitere Modi zu folgenden Themen ein: über die Katechese durch die Bücher der Youcat-Familie, über das Engagement der Jugendlichen für die Ökologie, über die Beteiligung von Jugendlichen in der Kirche, über die Subsidiarität in der Kirche, über die Bewegungen und Verbände als Orte des Kircheseins.

· Schliesslich bringen wir einen Modus ein, der 24 konkrete Vorschläge enthält, als einladende Beispiele dafür, wie die Bischöfe konkret in ihren Bistümern eine Conversio vollziehen – für ihr persönliches Leben, aber auch für die Arbeit für und mit jungen Menschen.

Hier acht Beispiele von insgesamt 24 Vorschlägen:

– Der Vorsatz, regelmässig persönlich zu fasten, regelmässig Novenen zu beten, oder mit einem Teil des Privateinkommens junge Menschen zu unterstützen

– Der konkrete Vorsatz, sich regelmässig mit jungen Menschen zu treffen, besonders mit den weniger privilegierten Jugendlichen

– Der Vorsatz, die Option für die Jugend im Bistum neu zu beschliessen und dies auch durch konkrete pastorale Massnahmen und finanzielle Umschichtungen sichtbar zu machen.

– Der Vorsatz, konkrete Jugendnot im Bistum aufzuspüren und sie lindern zu helfen (z.B. versteckte oder offene Armut, Drogensucht, Jugendkriminalität, jugendliche Migranten, Opfer von Missbrauch und Gewalt)

– Der Vorsatz, Beratungs- oder Anlaufstellen für junge Menschen zu schaffen, wo sie konkret über persönliche, familiäre, schulische, gesundheitliche oder andere Probleme sprechen können.

– Der Vorsatz, Orden oder geistliche Gemeinschaften ins Bistum einzuladen, die sich besonders um junge Menschen sorgen.

– Der Vorsatz, zu einer Wallfahrt mit jungen Menschen einzuladen.

– Der Vorsatz, sich persönlich intensiver um die Begegnung und Ausbildung mit den Seminaristen zu kümmern.

Wir glauben schliesslich, dass das Schlussdokument nicht ohne ein klares Wort über das Drama des sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen beginnen kann. Und wir meinen auch, dass wir Bischöfe nicht nach Hause fahren können ohne des festen Vorsatz hier ebenfalls konkrete Veränderungen zu besserer Prävention und besserer Sorge um die Opfer zu bewirken. Dazu haben wir auch einen Modus eingereicht.

vatican news

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