Papst: Dringender Appell für Syrien

Der Wert des menschlichen sei ein kostbares Gut, das immer geschützt werden müsse

Benedikt XVI. fordert, keine Anstrengung zu scheuen, damit das Land aus der aktuellen Situation der Gewalt herauskommen kann. Von Armin Schwibach

Rom, kath.net/as, 21. Juni 2012

In einem dringenden Aufruf forderte Papst Benedikt XVI. am heutigen Donnerstag, dass auch seitens der internationalen Gemeinschaft keine Anstrengung gespart werde, um Syrien aus der aktuellen Situation der Gewalt herauskommen zu lassen. Dies erklärte der Papst in seiner Ansprache in mehreren Sprachen an die Teilnehmer der 85. Vollersammlung der Vereinigung der Hilfswerke für die Ostkirchen (ROACO). Der Papst mahnte zu humanitärer Hilfe für die notleidende syrische Bevölkerung sowie für die Flüchtlinge in den Nachbarländern. Der Wert des menschlichen sei ein kostbares Gut, das immer geschützt werden müsse.

Auf Deutsch betonte Benedikt XVI. die Notwendigkeit der Achtung der Menschenrechte, besonders des Rechts auf Religionsfreiheit:
“In der Tat scheint die gegenwärtige wirtschaftliche und soziale Lage, die durch den globalen Umfang, den sie angenommen hat, so anfällig ist, den wirtschaftlich entwickelten Gebieten der Welt keine Luft zu lassen. In noch besorgniserregenderem Masse belastet sie die stärker benachteiligten Gebiete zum ernsthaften Schaden für deren Gegenwart und Zukunft.
Der Orient, das Mutterland der alten christlichen Traditionen, ist in besonderer Weise von dieser Entwicklung betroffen, die Unsicherheit und Instabilität auch auf kirchlicher Ebene und im Bereich des ökumenischen und interreligiösen Dialogs verursacht. Es geht um Faktoren, welche die ortspezifischen Wunden der Geschichte schüren und den Dialog, den Frieden und das Zusammenleben der Völker wie auch die wirkliche Achtung der Menschenrechte, besonders das Recht der Religionsfreiheit des einzelnen und der Gemeinschaft, noch brüchiger machen.
Dieses Recht muss in seinem öffentlichen Bekenntnis garantiert werden und nicht nur hinsichtlich des Kults, sondern auch im Bereich der Seelsorge, Erziehung, der Hilfs- und Sozialdienste – alles unerlässliche Aspekte für seine tatsächliche Ausübung”.

Benedikt XVI. erinnerte dann an das von ihm ausgerufene Jahr des Glaubens und rief das Hilfswerk für die Ostkirchen auf, stets beredtes Zeichen der Nächstenliebe zu sein, “die aus dem Herzen Christi fliesst und der Welt die Kirche in ihrer wahrsten Identität und Sendung zeigt, indem sie sie in den Dienst Gottes stellt, der Liebe ist”.

Der Papst beschloss seine Ansprache mit einer Umarmung des Volkes und der Kirche des Libanons, in den ihn seine kommende Reise anlässlich der Übergabe des nachsynodalen Schreibens zur Sonderversammlung der Bischofssynode zum Nahen Osten führen werde.

“ROACO” wurde 1968 zur Unterstützung der katholischen Ostkirchen gegründet und zählt aktuell 26 kirchliche Hilfswerke zu ihren Mitgliedern. Aus dem deutschsprachigen Raum gehören zur “ROACO” unter anderem die “Kinderhilfe Bethlehem”, die Vereine vom Heiligen Land, “Misereor”, “Missio/Päpstliche Missionswerke”, “Renovabis” und “Kirche in Not”

R.O.A.C.O: Vatikan
DieRoaco bereitet sich auf ihre Jahresversammlung um Vatikan vor

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel