Gebetstreffen: Mit Tauben für den Frieden
Am Wochenende geht es für Papst Franziskus in die italienische Hafenstadt Bari
Am Wochenende geht es für Papst Franziskus in die italienische Hafenstadt Bari. Der Ort, der auch das Tor zum Orient genannt wird. Und der Orient ist auch der Grund für die Papstreise. Denn der Nahe Osten ist und bleibt für Christen ein Ort des Leidens.
Milena Furman – Vatikanstadt
Christen sind dort eine Minderheit und werden aufgrund ihres Glaubens verfolgt. Deswegen hat Papst Franziskus zu einem ökumenischen Gebetstreffen aufgerufen. Das Programm dafür wurde heute vom Presseamt des Heiligen Stuhls in Rom vorgestellt.
Es wird ein Treffen der besonderen Art: Am Samstag will Papst Franziskus in Bari ein Zeichen des Friedens setzen und zwar mit einem ökumenischen Gebet für die Menschen im Nahen Osten. Die Christen im Nahen Osten und überhaupt alle Bewohner, die bedroht seien durch Krieg und Hunger, liegen dem Heiligen Vater sehr am Herzen. Deshalb wolle er ein Zeichen der Solidarität setzen. Erklärt der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch, der Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen. Er selbst weiss, wie wichtig so ein Zeichen für die Menschen ist.
Koch hat Flüchtlingslager in Jordanien und Griechenland besucht
„Ich hab das selber erlebt, ich habe zwei Flüchtlingslager in Jordanien und Griechenland besucht. Die Leute legen einem immer ans Herz, vergesst uns nicht, denkt an uns. Und die schönste Form des dran Denkens ist das Gebet. Und deswegen möchte der Heilige Vater das auch in Öffentlichkeit tun. Damit die Welt wieder sichtbar die Situation im mittleren Orient sieht und Hilfe leistet, den Menschen die dort sind.“
Das Gebetstreffen wird dabei verschiedene bedeutende Momente haben: zum einem das gemeinsame Gebet am Hafen mit dem Papst und allen Gläubigen, die vor Ort da sein werden oder sich die Veranstaltung übers Fernsehen anschauen. Das gemeinsame Öffnen der Türen der Bari Basilika San Nicola und das anschliessende Steigenlassen der Tauben. Und der Austausch zwischen dem Heiligen Vater und den Häuptern der Kirchen und der kirchlichen Gemeinschaften, bei dem jeder seine eigenen Anliegen, Gedanken und Vorschläge einbringen kann.
Eingeladen sind alle Patriarchen und Kirchenoberhäupter
„Eingeladen sind alle Patriarchen der katholischen Ostkirchen. Alle Häupter der orientalischen orthodoxen Kirchen, der orthodoxen Kirche, der syrischen Kirche. Es wird auch ein Repräsentant der lutherischen Kirche im mittleren Orient sein und die Generalsekretärin des ökumenischen Rates im mittleren Orient.“
Ein Zeichen gegen Extremismus
Erklärt Kurienkardinal Kurt Koch. Er macht deutlich: Der Nahe Osten ist das Land, in dem der Ursprung des Christentums liegt. Deshalb nehme dieser einen einzigartigen Platz innerhalb der ökumenischen Bewegung für die Einheit der Christen ein. Ausserdem machte er deutlich, dass die Schwester der Religion nicht Gewalt ist, sondern immer der Frieden. Es sei wichtig, dem zunehmenden Extremismus etwas entgegen zu setzen. Und genau das wird passieren. Am 7. Juli in Bari unter dem Motto: Der Friede sei mit dir! Christen gemeinsam für den Nahen Osten.“
Papst Franziskus will am Samstag nach einem Mittagessen dann per Hubschrauber nach Rom zurückkehren, wo er gegen 17.15 Uhr erwartet wird.
(vatican news)
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