Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 14,12-16.22-26

Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem man das Paschalamm schlachtete, sagten die Jünger zu Jesus: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?

Quelle

Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem man das Paschalamm schlachtete, sagten die Jünger zu Jesus: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?
Da schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt; dort wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm, bis er in ein Haus hineingeht; dann sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann?
Und der Hausherr wird euch einen grossen Raum im Obergeschoss zeigen, der schon für das Festmahl hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles für uns vor!

Die Jünger machten sich auf den Weg und kamen in die Stadt. Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.
Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib.
Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern, und sie tranken alle daraus.
Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.
Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes.

Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Jean-Baptiste Marie Vianney (1786-1859), Priester, Pfarrer von Ars
Vom Geist des Pfarrers von Ars in seinen Unterweisungen, Predigten, seinen Gesprächen (Abbé Monnin, Éds Tequi 2007, p. 57-58, rev.)

Gott gibt sich selbst zur Speise

Um zu einer Vorstellung unserer Würde zu gelangen, müssen wir uns immer wieder den Himmel, den Kreuzeshügel und die Hölle in Erinnerung rufen. Wenn wir nur verstünden, was es bedeutet, Kind Gottes zu sein, wären wir nicht mehr in der Lage Böses zur tun, wir wären wie Engel auf Erden. Kind Gottes zu sein – was für eine Würde!

Als sich die Engel gegen Gott aufgelehnt hatten, schuf dieser so überaus gütige Gott, weil er sah, dass sie nicht mehr das Glück verkosten konnten, für das er sie erschaffen hatte, den Menschen und diese für uns sichtbare kleine Welt, um seinen Körper zu sättigen. Aber es bedurfte ja auch der Nahrung für seinen Geist; doch da nichts Geschaffenes das, was Geist ist, sättigen kann, wollte Gott sich selber als Speise hingeben.

Doch das grosse Unglück ist, dass man versäumt, auf diese göttliche Speise zurückzugreifen, um die Wüste dieses Lebens durchqueren zu können. So wie ein Mensch neben einem reichlich gedeckten Tisch verhungert, so gibt es welche, die fünfzig, sechzig Jahre lang ihrer Seele nichts zu essen geben.

Wenn die Christen die Worte unseres Herrn verstünden, wenn er sagt: „Trotz deines Elends, möchte Ich diese schöne Seele, die Ich doch für mich erschaffen habe, von Nahem sehen. Ich habe sie so gross erschaffen, dass nur Ich sie zu füllen vermag. Ich habe sie so rein erschaffen, dass nur Mein Leib ihren Hunger zu stillen vermag.“

Lesungen

Buch Exodus 24,3-8

In jenen Tagen kam Mose und übermittelte dem Volk alle Worte und Rechtsvorschriften des Herrn. Das ganze Volk antwortete einstimmig und sagte: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun.
Mose schrieb alle Worte des Herrn auf. Am nächsten Morgen stand er zeitig auf und errichtete am Fuss des Berges einen Altar und zwölf Steinmale für die zwölf Stämme Israels.
Er schickte die jungen Männer Israels aus. Sie brachten Brandopfer dar und schlachteten junge Stiere als Heilsopfer für den Herrn.
Mose nahm die Hälfte des Blutes und goss es in eine Schüssel, mit der anderen Hälfte besprengte er den Altar.
Darauf nahm er die Urkunde des Bundes und verlas sie vor dem Volk. Sie antworteten: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun; wir wollen gehorchen.
Da nahm Mose das Blut, besprengte damit das Volk und sagte: Das ist das Blut des Bundes, den der Herr aufgrund all dieser Worte mit euch geschlossen hat.

Psalm 116(115),12-13.15-16.17-18

Wie kann ich dem Herrn all das vergelten,
was er mir Gutes getan hat?
Ich will den Kelch des Heils erheben
und anrufen den Namen des Herrn.

Kostbar ist in den Augen des Herrn
das Sterben seiner Frommen.
Ach Herr, ich bin doch dein Knecht,
dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd.
Du hast meine Fesseln gelöst.

Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen
und anrufen den Namen des Herrn.
Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen
offen vor seinem ganzen Volk.

Brief an die Hebräer 9,11-15

Christus ist gekommen als Hoherpriester der künftigen Güter; und durch das erhabenere und vollkommenere Zelt, das nicht von Menschenhand gemacht, das heisst nicht von dieser Welt ist, ist er ein für allemal in das Heiligtum hineingegangen, nicht mit dem Blut von Böcken und jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut, und so hat er eine ewige Erlösung bewirkt.
Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer Kuh die Unreinen, die damit besprengt werden, so heiligt, dass sie leiblich rein werden, wieviel mehr wird das Blut Christi, der sich selbst kraft ewigen Geistes Gott als makelloses Opfer dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott dienen.

Und darum ist er der Mittler eines neuen Bundes; sein Tod hat die Erlösung von den im ersten Bund begangenen Übertretungen bewirkt, damit die Berufenen das verheissene ewige Erbe erhalten.

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