6. Sonntag im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 1,40-45

In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde.
Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es – werde rein!
Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein.
Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein:
Nimm dich in acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis meiner Gesetzestreue sein.
Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so dass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch ausserhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Teresa von Avila (1515-1582), Karmelitin, Kirchenlehrerin
Ihr Leben, von ihr selbst aufgeschrieben, Kap. 25

„Wenn du willst, kannst du […]“

Mein zärtlicher Meister, du bist wirklich der wahre Freund! Da du allmächtig bist, kannst du alles, was du willst. Und niemals willst du es nicht bei denen, die dich lieben. Alles hier auf Erden soll dich loben, Herr! Wie kann ich meine Stimme im ganzen Universum ertönen lassen, um zu verkünden, wie treu du deinen Freunden bist? Alle Geschöpfe können uns fehlen: Du, der du ihr Schöpfer bist, fehlst uns niemals.

Auch wenn du für kurze Zeit leiden lässt, die dich lieben – oh mein Meister, was für ein Zartgefühl, welch eine Aufmerksamkeit, was für eine Zärtlichkeit legst du ihnen gegenüber an den Tag! Ja, glückselig, wer niemals etwas geliebt hat ausser Dir! Es ist schon wahr, du behandelst deine Freunde mit Strenge, doch das tust du, so glaube ich, um im Übermass des Leidens ein noch viel grösseres Übermass deiner Liebe zu entfesseln. Mein Gott, hätte ich doch soviel Verstand, soviel Talent, hätte ich doch eine neue Zunge, um von deinen Werken sprechen zu können, die meine Seele empfangen darf! Alles das fehlt mir, mein Herr! Doch wenn du mich nicht verlässt, werde auch ich dich niemals verlassen […]

Ich weiss aus Erfahrung, wie vorteilhaft du aus der Prüfung diejenigen hervorgehen lässt, die dir vertrauen. Als ich in bitterer Bedrängnis war […], haben diese wenigen Worte, die ich gehört habe, genügt, um meine Pein zu zerstreuen und mich völlig ruhig werden zu lassen: „Fürchte nichts, meine Freundin, ich bin es, ich werde dich nicht verlassen. Fürchte nichts.“ […] Und bei diesen wenigen Worte werde ich ruhig, fühle ich mich stark, mutig und sicher; ich fühle, wie in mir der Friede und das Licht wiedererstehen. In einem einzigen Augenblick ist meine Seele wie umgewandelt.

Lesungen

Buch Levitikus 13,1-2.43a.43c.44ab.45-46

Der Herr sprach zu Mose und Aaron:
Wenn sich auf der Haut eines Menschen eine Schwellung, ein Ausschlag oder ein heller Fleck bildet, liegt Verdacht auf Hautaussatz vor. Man soll ihn zum Priester Aaron oder zu einem seiner Söhne, den Priestern, führen.
Der Priester soll ihn untersuchen.
Stellt er auf der Hinterkopf- oder auf der Stirnglatze eine hellrote Aussatzschwellung fest, die wie Hautaussatz aussieht,
so ist der Mensch aussätzig; er ist unrein.
Der Priester muss ihn für unrein erklären; er ist an seinem Kopf von Aussatz befallen.
Der Aussätzige, der von diesem Übel betroffen ist, soll eingerissene Kleider tragen und das Kopfhaar ungepflegt lassen; er soll den Schnurrbart verhüllen und ausrufen: Unrein! Unrein!
Solange das Übel besteht, bleibt er unrein; er ist unrein. Er soll abgesondert wohnen, ausserhalb des Lagers soll er sich aufhalten.

Psalm 32(31),1-2.5.10-11

Wohl dem, dessen Frevel vergeben
und dessen Sünde bedeckt ist.
Wohl dem Menschen, dem der Herr die Schuld nicht zur Last legt
und dessen Herz keine Falschheit kennt.

Da bekannte ich dir meine Sünde
und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir.
Ich sagte: Ich will dem Herrn meine Frevel bekennen.
Und du hast mir die Schuld vergeben.

Der Frevler leidet viele Schmerzen,
doch wer dem Herrn vertraut, den wird er mit seiner Huld umgeben.
Freut euch am Herrn und jauchzt, ihr Gerechten,
jubelt alle, ihr Menschen mit redlichem Herzen!

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