Tag der Menschenrechte: Gebete und Aktionen für Asia Bibi

Mit rund 70 Gottesdiensten, Andachten und weiteren Gebetsveranstaltungen soll am Sonntag an das Schicksal der zum Tode verurteilten Christin Asia Bibi in Pakistan erinnert werden

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– Übergabe der missio-Petition für Asia Bibi

Mit rund 70 Gottesdiensten, Andachten und weiteren Gebetsveranstaltungen soll am Sonntag an das Schicksal der zum Tode verurteilten Christin Asia Bibi in Pakistan erinnert werden. Die Teilnehmer an den Aktionen in Pakistan folgen einem Aufruf des Katholischen Missionswerkes Missio zum Tag der Menschenrechte in Deutschland, wie Missio am Freitag in Aachen mitteilte. Mit den Veranstaltungen will Missio zudem darauf aufmerksam machen, dass es derzeit noch in 72 Staaten der Welt Gesetze gibt, die Blasphemie unter Strafe stellen.

Die fünffache Mutter Asia Bibi wurde wegen angeblicher Blasphemie 2010 zum Tod verurteilt und wartet vergeblich auf ihre Berufungsverhandlung vor dem Obersten Gerichtshof. „Für Asia Bibi, ihre Familie und die Christen in Pakistan ist diese Gebetssolidarität ein wichtiges Zeichen, dass sie von der Welt nicht vergessen werden“, so missio-Präsident Prälat Klaus Krämer. Das Missionswerk ruft weiter zum Einsatz der zukünftigen Bundesregierung gegen den Missbrauch der Blasphemie-Gesetze in Pakistan auf. „Muslimische und katholische pakistanische Bürger versuchen gerade gemeinsam, eine solche Gesetzesinitiative auf den Weg zu bringen“, so Prälat Krämer. Dies gelte es zu unterstützen.

Das pakistanische Strafgesetzbuch sieht für die Verunglimpfung des Propheten Mohammed die Todesstrafe, lebenslange Haft oder Geldstrafen vor. Von 1929 bis 1982 waren in Pakistan allerdings nur neun Fälle vor Gericht verhandelt worden – seitdem in dreißig Jahren mehr als 1.200 Fälle. Das sogenannte Blasphemiegesetz wird oft im Zuge von Nachbarschaftsfehden, zur Erlangung wirtschaftlicher Vorteile, bei politischen Querelen oder gegen Minderheiten missbraucht. Betroffen davon sind Muslime, Hindus, Christen und andere Gruppen gleichermaßen – bezogen auf ihren Bevölkerungsanteil von 2,3 Prozent Christen allerdings überproportional häufig.

Auch Asia Bibi wurde wegen eines Streites am Arbeitsplatz der Blasphemie bezichtigt. Sie wurde 2010 zum Tod verurteilt. Im Juli 2015 setzte der Oberste Gerichtshof in Pakistan das Todesurteil vorerst aus, verschob aber die eigentliche Berufungsverhandlung gegen das Urteil. Bis heute ist noch kein neuer Termin vor dem Obersten Gerichtshof angesetzt, da noch kein Richter gefunden wurde, der diese Verhandlung leiten soll. Deshalb ist Asia Bibi weiter inhaftiert.

Der Tag der Menschenrechte gedenkt der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 und wird deshalb jeweils am 10. Dezember begangen.

pm 09.12.2017 pr

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